Als Passage, Ladenpassage (Anhören/?) oder Einkaufspassage (frz.: ‚passage‘ = Durchgang) wird ein überdeckter Durchgang durch einen Gebäudekomplex oder Häuserblock bezeichnet, in dem Ladengeschäfte angesiedelt sind. Oft liegen Ladenpassagen zwischen parallel verlaufenden Straßenzügen und haben ein höherwertiges Sortiment oder sind der höherwertigen Gastronomie zuzurechnen.

Die Passage Jouffroy in Paris

Die Mischung der Läden ist mit dem Ziel konzipiert, eine Umgebung zu schaffen, in der sich die Kunden lange aufhalten. Oft ist auch eine Erlebnisgastronomiezone vorhanden.

Geschichte

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Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Passage zu einem eigenständigen Bautyp, einer Vorstufe der Warenhäuser und modernen Einkaufszentren. In einer kulturhistorischen Arbeit beschreibt Walter Benjamin die Entstehung der ersten Ladenpassagen in Paris:

„Die Mehrzahl der Pariser Passagen entsteht in den anderthalb Jahrzehnten nach 1822. Die erste Bedingung ihres Aufkommens ist die Hochkonjunktur des Textilhandels. […] Sie sind die Vorläufer der Warenhäuser. […] In ihrer Ausstattung tritt die Kunst in den Dienst des Kaufmanns. Die Zeitgenossen werden nicht müde, sie zu bewundern. […] Die Passagen sind der Schauplatz der ersten Gasbeleuchtung. Die zweite Bedingung des Entstehens der Passagen bilden die Anfänge des Eisenbaus.“[1]

Die innerstädtischen Ladenpassagen verloren im 20. Jahrhundert durch die Konkurrenz zunächst der aufkommenden Warenhäuser und später der Einkaufszentren autogerechter Städte an Bedeutung. Erst seit den 1980er-Jahren wurden im Rahmen der Bemühungen zur Revitalisierung der Innenstädte und des Aufkommens der postmodernen Architektur wieder vermehrt innerstädtische Einkaufszentren gebaut, die an die Formen der Einkaufspassagen des 19. Jahrhunderts anknüpfen.

Historische Ladenpassagen

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Passage des Panoramas, Paris
 
Die Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand
 
Die Macca-Villacrosse-Pasagen in Bukarest

Siehe auch

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Literatur

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Commons: Ladenpassagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Walter Benjamin: Illuminationen – Ausgewählte Schriften 1, Suhrkamp, 1977, darin: ‚Paris, die Hauptstadt des XIX. Jahrhunderts‘ (S. 170–184), S. 170
  2. François Fortuné Guyot de Fère, Statistique des beaux-arts en France : annuaire des artistes français, établissements publics consacrés aux beaux-arts..., Dondey-Dupré, 1835, p.118 (online).
  3. Constanze Boege, Zukunftsstrategien für den stationären Handel : Trade Marketing für den Retailer, disserta Verlag, 2015, S. 31 (online).
  4. Strand Arcade | The Dictionary of Sydney. Abgerufen am 28. Juni 2022.