Kommeno

Dorf in Griechenland
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Kommeno (griechisch Κομμένο (n. sg.)) ist ein Dorf im gleichnamigen Gemeindebezirk der Gemeinde Nikolaos Skoufas im Westen des griechischen Festlands in der Region Epirus. Kommeno liegt südlich der Stadt Arta östlich der Mündung des Flusses Arachthos in den Golf von Ambrakia. Die Ortsgemeinschaft Kommeno mit insgesamt 769 Einwohnern besteht aus den beiden Dörfern Kommeno mit 626 Einwohnern und Neos Synikismos (Νέος Συνοικισμός) mit 143 Einwohnern.

Gemeindebezirk Kommeno
Δημοτική Ενότητα Κομμένου
(Κομμένο)
Kommeno (Griechenland)
Kommeno (Griechenland)
Basisdaten
Staat: Griechenland Griechenland
Region: Epirusf6
Regionalbezirk: Arta
Gemeinde: Nikolaos Skoufas
Geographische Koordinaten: 39° 3′ N, 21° 2′ OKoordinaten: 39° 3′ N, 21° 2′ O
Höhe ü. d. M.:
Fläche: 15,858 km²
Einwohner: 769 (2011[1])
Bevölkerungsdichte: 48,5 Ew./km²
Code-Nr.: 190403
Gliederung: f12f121 Ortsgemeinschaft
Lage in der Gemeinde Nikolaos Skoufas und im Regionalbezirk Arta
Datei:DE Kommenou.svg
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Geschichte des Dorfes Bearbeiten

Von 1912 bis 2010 bildete Kommeno eine eigenständige Landgemeinde (kinotita), mit der Verwaltungsreform 2010 wurde es mit drei weiteren Gemeinden zur neuen Gemeinde Nikolaos Skoufas zusammengeschlossen, wo es seither einen Gemeindebezirk bildet und den Status einer Ortsgemeinschaft innehat.

In Kommeno wurden am 16. August 1943 von der Wehrmacht 317 Einwohner ermordet. Es handelte sich um 172 Frauen und 145 Männer. 97 der Ermordeten waren jünger als 15 Jahre, 14 älter als 65 Jahre und 13 Personen waren etwa ein Jahr alt. Von 20 Familien überlebte niemand. Etwa 300 Häuser waren niedergebrannt, nur sieben blieben erhalten. Die Aktion der 12. Kompanie des Gebirgs-Jäger-Regiments 98 der 1. Gebirgs-Division unter dem Kommando von Oberleutnant Willibald Röser war nicht wie üblich eine Vergeltungsaktion für einen Guerillaangriff. Anlassgebend war, dass am 14. August 1943 einige Widerstandskämpfer im Dorf Nahrungsmittel eingesammelt hatten und ein Maschinengewehr dabei hatten. Bei diesem Massenmord hatte Major Reinhold Klebe die operative Leitung inne. Weiters daran beteiligt war Oberstleutnant Josef Salminger.[2]

2002 wurde Hermann Frank Meyer zum Ehrenbürger der Gemeinde Kommeno ernannt. Meyer hatte ausführliche Nachforschungen über das Massaker von Kommeno und dessen juristische Aufarbeitung in der Nachkriegszeit angestellt und publiziert.

Seit 2008 findet eine Schlagzeugwerkstatt (Κρουστοπανήγυρις) in und um Kommeno auf Initiative von Nick Touliatos statt. Unter den zahlreichen ausländischen Künstlern hat sich Günter „Baby“ Sommer über viele Jahre engagiert; sein Album „Songs for Kommeno“ wurde u. a. bei den Jazzfestivals Berlin, Zürich, Wien aufgeführt.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Mark Mazower: Inside Hitler‘s Greece. Yale University Press, New Haven and London 2001, S. 190–200.
  • Hermann Frank Meyer: Blutiges Edelweiß. Die 1. Gebirgs-Division im Zweiten Weltkrieg. 3. Aufl. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-447-1 (Online).
  • Hermann Frank Meyer: Kommeno: erzählende Rekonstruktion eines Wehrmachtsverbrechens in Griechenland. Köln 1999, ISBN 3-929889-34-X.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Excel-Dokument, 2,6 MB)
  2. Hermann Frank Meyer: Blutiges Edelweiß. Die 1. Gebirgs-Division im Zweiten Weltkrieg, S. 207 ff.