Klaffer am Hochficht

Gemeinde im Bezirk Rohrbach, Oberösterreich

Klaffer am Hochficht ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Rohrbach im oberen Mühlviertel mit 1344 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).

Klaffer am Hochficht
Wappen Österreichkarte
Wappen von Klaffer am Hochficht
Klaffer am Hochficht (Österreich)
Klaffer am Hochficht (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Rohrbach
Kfz-Kennzeichen: RO
Fläche: 28,02 km²
Koordinaten: 48° 42′ N, 13° 53′ OKoordinaten: 48° 41′ 40″ N, 13° 53′ 10″ O
Höhe: 638 m ü. A.
Einwohner: 1.344 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 48 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4163
Vorwahl: 07288
Gemeindekennziffer: 4 13 15
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorfplatz 1
4163 Klaffer am Hochficht
Website: www.klaffer.ooe.gv.at
Politik
Bürgermeister: Franz Wagner (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(13 Mitglieder)
9
2
2
Insgesamt 13 Sitze
Lage von Klaffer am Hochficht im Bezirk Rohrbach
Lage der Gemeinde Klaffer am Hochficht im Bezirk Rohrbach (anklickbare Karte)Aigen-SchläglAltenfeldenArnreitAtzesbergAubergHaslach an der MühlHelfenbergHofkirchen im MühlkreisHörbichJulbachKirchberg ob der DonauKlaffer am HochfichtKleinzell im MühlkreisKollerschlagLembach im MühlkreisLichtenau im MühlkreisNebelbergNeufeldenNeustift im MühlkreisNiederkappelNiederwaldkirchenOberkappelOeppingPeilstein im MühlviertelPfarrkirchen im MühlkreisPutzleinsdorfRohrbach-BergSt. Johann am WimbergSt. Martin im MühlkreisSt. Peter am WimbergSt. Stefan-AfieslSt. Ulrich im MühlkreisSt. Veit im MühlkreisSarleinsbachSchläglSchwarzenberg am BöhmerwaldUlrichsbergOberösterreich
Lage der Gemeinde Klaffer am Hochficht im Bezirk Rohrbach (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie Bearbeiten

Klaffer am Hochficht liegt an der Großen Mühl. Der Schwarzenbergscher Schwemmkanal mündet auf dem Gemeindegebiet in die Mühl. Diese bildet die Gemeindegrenze im Südwesten in einer Höhe von 600 Meter über dem Meer. Nach Nordosten steigt das Land bewaldet bis zum Hochficht auf 1338 m ü. A. an. Weitere Berge sind der Reischlberg (1281 m ü. A.), der Fleischhackerberg (1222 m ü. A.), der Dachsberg (902 m ü. A.), der Haselberg (746 m ü. A.), der Kühberg (716 m ü. A.) und der Schusterberg (647 m ü. A.).[1] Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 6,9 km und von West nach Ost 8,6 km. Die Gemeinde hat eine Fläche von 28 Quadratkilometer. Davon sind über sechzig Prozent bewaldet und rund dreißig Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[2]

Gemeindegliederung Bearbeiten

Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[3]):

Klaffer liegt im Gerichtsbezirk Rohrbach.

Nachbargemeinden Bearbeiten

Nová Pec (Tschechien)
Schwarzenberg am Böhmerwald   Horní Planá (Tschechien)
Ulrichsberg

Geschichte Bearbeiten

Das Gebiet gehörte in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts den Falkensteinern, die Ministerialen des Bischofs von Passau waren. Durch Heirat kam es dann in den Besitz des Witigonen Zawisch von Falkenstein. 1289 eroberten die Habsburger das Gebiet, verpfändeten es jedoch 1331 an die Herren von Walsee. In dieser Zeit dürfte der Ort Klaffer entstanden sein, der in einem Kaufvertrag 1396 erstmals urkundlich erwähnt wird. Der heute zum Gemeindegebiet gehörige Klafferbach wurde allerdings bereits 1264 im Zuge der Schenkung des Budiwoj von Krumau an das Stift Schlägl genannt.[4]

Unbekannt ist, wie das Gebiet an das südsteirische Adelsgeschlecht der Prüschenk kam. Diese verkauften es jedoch 1522 zusammen mit Freundorf an das Kloster Schlägl. Das Kloster legte in der Mitte des 15. Jahrhunderts Pfaffetschlag an, um 1700 Vorderanger und etwas später Holzschlag. Panidorf wurde vom Hofgerichtsschreiber Josef Pani gegründet, der ab 1827 die ersten Häuser bauen ließ. Schönberg ist der jüngste Ort der Gemeinde, er entstand im 19. Jahrhundert.

Die Gemeinde Klaffer in der heutigen Form entstand nach der Auflösung der Grundherrschaft 1848. In der Zeit des Nationalsozialismus war Klaffer der Gemeinde Ulrichsberg angegliedert.

Seit 1958 ist Klaffer eine eigenständige Pfarre.[5]

Klaffer war ab 1850 Teil des Gerichtsbezirks Aigen. 2003 wurde der Gerichtsbezirk Aigen aufgelöst und die Gemeinde dem Gerichtsbezirk Rohrbach zugewiesen.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 1.311 Einwohner, 2001 schließlich 1.333 Einwohner. Der Zuwachs erfolgte trotz negativer Wanderungsbilanz, da die Geburtenbilanz deutlich positiv war. In den Jahren 2001 bis 2011 wurde die Abwanderung stärker, sodass die Bevölkerungszahl auf 1.299 Personen im Jahr 2011 zurückging.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Pfarrkirche Klaffer
 
Kapelle Holzschlag

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Wirtschaftssektoren Bearbeiten

Von den 54 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden fünfzehn im Haupterwerb geführt. Diese bewirtschafteten drei Viertel der Flächen. Im Produktionssektor arbeitete rund die Hälfte der Erwerbstätigen in den Bereichen Warenherstellung und Bauwirtschaft. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die sozialen und öffentlichen Dienste sowie der Bereich Beherbergung und Gastronomie.[8][9][10]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 54 69 21 23
Produktion 14 6 57 38
Dienstleistung 39 26 106 90

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Berufspendler Bearbeiten

Im Jahr 2011 lebten 675 Erwerbstätige in Klaffer am Hochficht. Davon arbeiteten 113 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendelten aus.[11]

Fremdenverkehr Bearbeiten

Die rund 30.000 Übernachtungen im Jahr zeigen zwei Spitzen. Eine kurze im Februar und eine längere in den Sommermonaten Juni, Juli und August (Stand 2019).[12]

Politik Bearbeiten

 
Gemeindeamt

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat hat 13 (seit 2021, davor 19) Mitglieder.

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Bürgermeister Bearbeiten

Bürgermeister seit 1850 waren:[18]

  • 1850–1867 Johann Drechsler
  • 1867–1876 Mathias Pfoser
  • 1876–1879 Anton Jung
  • 1879–1882 Johann Schmid
  • 1882–1894 Josef Sonnleitner
  • 1894–1897 Candidus Grininger
  • 1897–1900 Paul Schmid
  • 1900–1903 Friedrich Sammer
  • 1903–1915 Friedrich Groiss
  • 1915–1919 Josef Neudorfer
  • 1919–1924 Friedrich Löffler
  • 1924–1933 Josef Neudorfer
  • 1933–1946 Theodor Pfoser
  • 1946–1950 Rudolf Zoidl
  • 1950–1969 Josef Fischer
  • 1969–1973 Josef Sonnleitner
  • 1973–1973 Rupert Krieg
  • 1973–1979 Wolfgang Hannesschläger
  • 1979–1989 Rupert Egginger
  • 1989–1997 Wolfgang Lanzerstorfder
  • 1997–2009 Johann Jungbauer
  • seit 2009 Franz Wagner (ÖVP)[19]

Wappen Bearbeiten

Blasonierung: In Silber eine blaue, gestürzte, eingebogene, erniedrigte Spitze; darin ein auf drei goldenen, einen über zwei gestellten Quadersteinen stehender, silberner, flugbereiter Falke.

Der Falke steht für das Geschlecht der Herren von Kirchberg, die sich bereits 1140 nachweisen lassen und sich nach ihrer Burg „Falkenstein“ nannten. Sie gelten als Initiatoren der Rodungen im obersten Mühlviertel. Der Einschnitt am Schildfuß deutet auf die Schlucht des Klafferbaches hin.

Die Gemeindefarben sind Blau-Gelb-Grün.[20]

Persönlichkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Josef Löffler, Helmut Mitgutsch: Klaffer am Hochficht einst und jetzt. Herausgegeben von der Kulturgemeinschaft Klaffer und der Gemeinde Klaffer, Eigenverlag der Gemeinde, Klaffer 1996, 432 Seiten.
  • Naturraumkartierung Oberösterreich. Landschaftserhebung Gemeinde Klaffer am Hochficht. Endbericht. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. Attnang-Puchheim 2010, S. 1–36 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF]).
  • Franz Wöß: Zum Volksbrauch im oberen Mühlviertel. Mitteilungen aus Klaffer. In: Heimatgaue. Linz 1929, S. 74–80 (ooegeschichte.at [PDF]).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Klaffer am Hochficht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. DORIS (Digitales Oberösterreichisches Raum-Informations-System). Land Oberösterreich, Abteilung Geoinformation und Liegenschaft, abgerufen am 3. Juni 2022.
  2. Ein Blick auf die Gemeinde Klaffer am Hochficht, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. März 2021.
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  4. Gustav Wasmayr: Ulrichsberg. Geschichte des Marktes und seiner Dörfer. Selbstverlag der Gemeinde Ulrichsberg, 1971, S. 45, 47 und Landkarte S. 49.
  5. Klaffer am Hochficht: Geschichte. Abgerufen am 3. März 2021.
  6. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Klaffer am Hochficht, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 27. April 2019.
  7. Amt der Oö. Landesregierung (Hrsg.): Natur und Landschaft. Leitbilder für Oberösterreich. Band 35. Raumeinheit Südliche Böhmerwaldausläufer. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich, Linz 2007, S. 41 (zobodat.at [PDF]).
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Klaffer am Hochficht, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. März 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Klaffer am Hochficht, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. März 2021.
  10. Ein Blick auf die Gemeinde Klaffer am Hochficht, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. März 2021.
  11. Ein Blick auf die Gemeinde Klaffer am Hochficht, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. März 2021.
  12. Ein Blick auf die Gemeinde Klaffer am Hochficht, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. März 2021.
  13. Gemeinderatswahlergebnis 1997 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 3. März 2021.
  14. Gemeinderatswahlergebnis 2003 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 3. März 2021.
  15. Gemeinderatswahlergebnis 2009 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 3. März 2021.
  16. Gemeinderatswahlergebnis 2015 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 3. März 2021.
  17. Land Oberösterreich, Ergebnisse der Wahlen 2021. Abgerufen am 24. November 2021.
  18. Gemeinden, Klaffer am Hochficht. Land Oberösterreich, abgerufen am 7. Oktober 2021.
  19. Kräutergemeinde Klaffer am Hochficht: Bürgermeister. Abgerufen am 3. März 2021.
  20. Land Oberösterreich, Geschichte und Geografie, Wappen. Abgerufen am 27. April 2019.