Kim Song-ae

nordkoreanische Politikerin

Kim Song-ae (* 1924[1] oder 1928[2] im Landkreis Kangso, Provinz P’yŏngan-namdo; † 2014) war die zweite Frau des nordkoreanischen Diktators Kim Il-sung, der das Land von 1948 bis 1994 beherrschte. Sie war Stiefmutter und Rivalin von Kim Jong-il, der Nordkorea von 1994 bis 2011 regierte.

Koreanische Schreibweise
Chosŏn’gŭl 김성애
Hancha 金聖愛
Revidierte
Romanisierung
Gim Seong-ae
McCune-
Reischauer
Kim Sŏng-ae

Kim Song-ae studierte Anglistik an der Pyongyanger Frauen-Universität und der Kim-Il-sung-Universität. In den späten 1940er Jahren begann sie, als Sekretärin für Kim Il-sung zu arbeiten. Sie war gleichzeitig Angestellte von Kims erster Frau Kim Jong-suk und lebte im Haushalt der Kims. Nach dem Tod von Kim Jong-suk im Jahre 1949 ging Kim ab etwa 1952 oder 1953 eine Beziehung mit Kim Song-ae ein, wobei es nicht geklärt ist, ob sie offiziell verheiratet waren und es Gerüchte gibt, dass das Verhältnis schon vor Kim Jong-suks Tod bestand.[1] Kim Song-ae war deutlich jünger als Kim Il-sung und nur 13 Jahre älter als Kims ältester Sohn Kim Jong-il, so dass sie die Mutterrolle für die Kinder aus erster Ehe von Kim Il-sung nicht einnehmen konnte.[2]

In den 1960er Jahren wurde Kim Jong-ae stellvertretende Vorsitzende des Koreanischen Demokratischen Frauenverbandes, ab Mitte der 1970er Jahre war sie Vorsitzende des Frauenverbandes und mächtigste Mitbewerberin von Kim Jong-il um die politische Macht in der potentiellen Nachfolge von Kim Il-sung. Sie versuchte vergeblich, einen ihrer Söhne für die Nachfolge in Stellung zu bringen. Im Jahre 1994 war sie Mitglied des Bestattungskomitees für Kim Il-sung, im Jahre 1998 zog sie sich vom Vorsitz des Frauenverbandes zurück. Seitdem ist sie in der Öffentlichkeit nicht mehr wahrnehmbar gewesen, Berichten zufolge wurde sie von Kim Jong-il aus ihren Positionen gedrängt. Im Jahre 2001 gab es Meldungen, sie sei bei einem Verkehrsunfall in Peking ums Leben gekommen.[1]

Kim Song-ae hatte drei Kinder mit Kim Il-Sung: Kim Kyong-jin (* 1953), Kim Pyong-il (* 1955) und Kim Yong-il (* 1957).[2]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c James E. Hoare: Historical dictionary of the Democratic People's Republic of Korea. Scarecrow Press, Lanham, Md. 2012, ISBN 978-0-8108-7987-4, S. 223.
  2. a b c Lim Jae-Cheon: Kim Jong Il's leadership of North Korea. 1. Auflage. Routledge, London 2009, ISBN 978-0-203-88472-0, S. 23.