Karsten Riedel

deutscher Sänger, Musiker, Produzent und Komponist

Karsten Riedel (* 20. Juni 1970 in Wattenscheid) ist ein deutscher Sänger, Musiker, Produzent und Komponist. Er war Mitbegründer der Ska-Bands The Frits (1984–1995)[1] und Alpha Boy School (1999–2008),[2][3] der Punkband District (1995–1997) und ist seit 2002 freier Theatermusiker und -komponist im gesamten deutschsprachigen Raum.[4][5][6][7][8][9]

Karsten Riedel (2018)

Er lebt mit seinen drei Kindern in Bochum.

Leben und Karriereweg Bearbeiten

Der Multi-Instrumentalist Riedel begann im Alter von 5 Jahren mit dem Klavierspiel. Schon während seiner Schulzeit fing er an, eigene Songs zu schreiben und erlernte dafür eigenständig eine Vielzahl weiterer Instrumente. Bald spielte er in zahlreichen Bands verschiedener Musikrichtungen als Bassist, Gitarrist, Keyboarder, Schlagzeuger und übernahm oftmals den Gesang.

Bands Bearbeiten

  • 1984–1995 The Frits. 1984 formierten sich The Frits, die anfangs eher dem Fun-Punk zugeordnet wurden. Später wechselten sie – beeinflusst durch Riedels Leidenschaft zu Reggae und die britische TwoTone-Bewegung und deren Bands, wie The Specials, Bad Manners + Madness – immer mehr zum Ska. Erste Erfolge stellten sich ein, nachdem 1989 die Single ´Life of Brian´ und das 2. Album ´The Rude Message´ beim Bochumer Label Rude Records veröffentlicht wurden, und die Band kleinere Tourneen im deutschsprachigen Raum absolvierte. Für ihr drittes Album ´Little idiots´ wechselten The Frits 1991 zum Berliner Label Pork Pie, und katapultierten sich damit in die Riege führender Bands der nationalen und internationalen Ska-Szene. 1993 folgte das 3. Studioalbum ´Not enough for you´, welches die Band in Osgathorpe/Sheffield aufnahm, wofür sie den Bad Manners-Produzenten Roger Lomas gewinnen konnten, und auf dem Specials-Bassist Horrace Panter ebenfalls bei zwei Songs mitspielte. Bis zu ihrer Auflösung 1995 veröffentlichten The Frits 5 Alben und 2 Singles.
  • 1995–1997 Dr. Ring Ding & The Senior Allstars
  • 1990–1996 Natty U
  • 1994–1998 Heaven Bound
  • 1995–1997 District
  • 1999–2008 Alpha Boy School

Diskographie Bearbeiten

The Frits Bearbeiten

Titel Veröffentlichung Typ Medium
Look On The Bright Side Of Live 1994 Album CD
Not Enough For You 1993 Album CD
Ebbies Bluff 1993 Single CD
Little Idiots 1991 Album CD/Vinyl
The Rude Message 1989 Album CD/Vinyl
Life Of Brian 1989 Single Vinyl
Die Erste 1988 Album CD/Vinyl

Dr. Ring Ding & The Senior Allstars Bearbeiten

Titel Veröffentlichung Typ Medium
Dandimite 1995 Album CD/Vinyl

Natty U Bearbeiten

Titel Veröffentlichung Typ Medium
Mr. Reagan 1987 12-Inch Vinyl
Prejudice 1987 Album Vinyl
Fool for your love 1989 Album CD/Vinyl
Liveclash 1991 Album CD
Boys don't cry 1992 Maxi-CD CD
Kuff 1993 Maxi-CD CD
Flash up unu lighter 1993 Album CD
Strange feelings 1995 Maxi-CD CD
The return of the whitey dons 1997 Album CD

Heaven Bound Bearbeiten

Titel Veröffentlichung Typ Medium
Reggae to your heart 1994 Album CD
I shall sing 1996 Maxi-CD CD
Two hands 1998 Album CD

Alpha Boy School Bearbeiten

Titel Veröffentlichung Typ Medium
This DJ Is a Rude Boy 2008 EP CD
Perfect Situation 2008 Album CD, Vinyl
Believe in Yourself 2007 Sampler CD
New England 2006 Single CD
One in a Million 2006 Album CD, Vinyl
Alpha Boy School 2005 Album CD, Vinyl
No Interest 2003 Album CD, Vinyl
Big Fight 2002 Album CD, Vinyl
Ska is back in Town 2000 Demo CD

Theatermusik Bearbeiten

Im Jahr 2001 wurden für die Produktion der Ruhr-Triennale „Deutschland deine Lieder“, in der Regie von Matthias Hartmann, Sänger gesucht, die vielseitig einsetzbar waren. Das war der Beginn von Riedels musikalischer Tätigkeit am Theater und einer bis heute andauernden Zusammenarbeit mit Hartmann und auch dessen Frau Alexandra Liedtke. Bald folgten Mitwirkungen an Inszenierungen im Schauspielhaus Bochum, wie z. B. „1979“, „Der Hauptmann von Köpenick“ (mit Otto Sander in der Hauptrolle), „Das wird schon“ (von Sibylle Berg), „Iwanow“, „A Tribute to Johnny Cash“ u. v. a. Im Jahr 2005 arbeitete er zeitgleich am Schauspielhaus Zürich[10] und dem Grillo-Theater in Essen. In Essen arbeitete er erstmals mit dem damaligen Hausregisseur David Bösch zusammen, für den er seither ebenfalls eine Vielzahl von Produktionen musikalisch begleitet hat. Im Jahr 2009 wechselte er mit Matthias Hartmann ans Wiener Burgtheater. Zudem gab es weitere Engagements, die ihn nach Salzburg, München, Hamburg, Berlin, Stuttgart, Kaiserslautern, Karlsruhe, Oberhausen, Düsseldorf, Frankfurt am Main und an viele andere Orte führten.

Theaterproduktionen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. DerWesten- derwesten.de: Auch Karsten Riedel war ein „Frits“. 29. Juli 2014, abgerufen am 25. Mai 2020.
  2. Matt Ska, Emma Steel: Ska im Transit. B07DV93GYC. Edition NoName, 2018, ISBN 978-3-9804009-0-9.
  3. MusikWoche | News | Deutsche Ska-Band bricht zu erster Japan-Tour auf. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. April 2020; abgerufen am 25. Mai 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mediabiz.de
  4. Bernd Nickel: Der Allrounder - für Karsten Riedel ist keine Musikrichtung tabu. 11. März 2009, abgerufen am 24. Mai 2020 (deutsch).
  5. Timo Rieg: Bochumer Bekannte 3: Silvia Cabello, Chris Hopkins, Hugo Ernst Käufer, Rüdiger Künne, Daniel Nipshagen, Felix Oekentorp, Karsten Riedel und Erwin Steden im Porträt. biblioviel, 2004, ISBN 978-3-928781-83-1.
  6. D'haus-Düsseldorfer Schauspielhaus, Junges Schauspiel Bürgerbühne: Karsten Riedel | D'haus - Düsseldorfer Schauspielhaus, Junges Schauspiel, Bürgerbühne. Abgerufen am 25. Mai 2020.
  7. Karsten Riedel | Ensemble | Badisches Staatstheater Karlsruhe. Abgerufen am 25. Mai 2020.
  8. Schauspiel Frankfurt: Schauspiel Frankfurt - Karsten Riedel. Abgerufen am 25. Mai 2020.
  9. Karsten Riedel | berliner-ensemble. Abgerufen am 25. Mai 2020.
  10. Andreas Müller-Crepon, Samuel Wyss: Musik fürs Theater – Karsten Riedel im Porträt. Schweizer Radio und Fernsehen SRF, 20. März 2015, abgerufen am 25. Mai 2020 (Schweizer Hochdeutsch).
  11. Ruhrtriennale-Auftakt: Neuer Dichter, alte Lieder. Abgerufen am 24. Mai 2020.
  12. 1979. Abgerufen am 24. Mai 2020.
  13. THEATER: Das Wunder von Köpenick - DER SPIEGEL 5/2004. Abgerufen am 24. Mai 2020.
  14. Fool of Love. 19. Oktober 2012, abgerufen am 24. Mai 2020.
  15. Salzburger Landestheater – Wer wir sind – Spielzeiten-Archiv – 2015/2016. Abgerufen am 26. Mai 2020.
  16. Salzburger Landestheater – Don Carlos. Abgerufen am 26. Mai 2020.
  17. Shakespeares Sonette – bildgewaltig und nie „out of date“ - Theater Pur. Abgerufen am 26. Mai 2020.
  18. Schauspielhaus Bochum: DER LIEBE LUST, DER LIEBE SCHMERZ von und mit Karsten Riedel und Gästen. 2. November 2017, abgerufen am 26. Mai 2020.
  19. Der Liebe Lust, der Liebe Schmerz. In: Coolibri. Abgerufen am 26. Mai 2020 (deutsch).
  20. Jürgen Boebers-Süßmann: Karsten Riedels Liederabend frönt der Macht der Liebe. 29. Oktober 2017, abgerufen am 26. Mai 2020 (deutsch).
  21. Astrid Hagedorn: Über die Untiefen menschlicher Gefühle. 2. November 2017, abgerufen am 26. Mai 2020 (deutsch).
  22. Archiv 1998/1999 – 2019/2020. Abgerufen am 24. Mai 2020.
  23. Salzburger Landestheater – Hamlet. Abgerufen am 24. Mai 2020.
  24. Schauspiel Frankfurt: Schauspiel Frankfurt - Karsten Riedel. Abgerufen am 26. Mai 2020.
  25. Archiv 1998/1999 – 2019/2020. Abgerufen am 24. Mai 2020.
  26. FRAUENSACHE | Programm | Badisches Staatstheater Karlsruhe. Abgerufen am 24. Mai 2020.