Karl Knochenhauer

deutscher Komponist und Cellist

Karl Knochenhauer (* 13. April 1888 in Leipzig; † 8. Dezember 1965 in Dresden) war ein deutscher Cellist und Komponist in Schwerin. Er trug den Ehrentitel eines Kammervirtuosen.

Jugend und erste berufliche Tätigkeiten

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Der Vater Hermann Knochenhauer war Apotheker und lebte zunächst in Leipzig. 1895 eröffnete er eine Apotheke in Danzig und wurde später anerkannter Stadtverordneter und Stadtältester.[1] Karl Knochenhauer erhielt im Alter von sechs Jahren den ersten Musikunterricht.[2] Er besuchte später das Königliche Gymnasium in Danzig. Ab etwa 1906 studierte er für drei Jahre an der Königlichen Akademischen Hochschule für Musik in Charlottenburg auf Vermittlung von Robert Hausmann, der dort auch lehrte. 1910/11 spielte er im Berliner Blüthner-Orchester und von 1912 bis 1914 am Deutschen Opernhaus in Charlottenburg.

Danach kehrte er nach Danzig zurück und spielte dort beim Westpreußischen Kammermusik-Trio mit dem Pianisten Fritz Binder und dem Violinisten Max Wolfsthal. Seit 1916 musizierte er im Barmer Kammertrio (unterstützt durch den Textilfabrikanten Albert Henkels bei Wuppertal).

Cellist und Komponist in Schwerin

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Seit 1917 spielte Karl Knochenhauer für viele Jahre in Schwerin am Großherzoglichen Hoftheater (später Staatstheater) als Solocellist und außerdem beim Schweriner Streichquartett.[3] 1922 wurde er Mitglied der Genossenschaft deutscher Tonsetzer zu Berlin. 1924 wurde er zum mecklenburgischen Kammervirtuosen ernannt.

Karl Knochenhauer gastierte in vielen deutschen Städten und in Dänemark. 1924 spielte er im Bayreuther Festspielorchester und in den folgenden Jahren in den Sommermonaten an der Zoppoter Waldoper (bei Danzig).

Auch nach 1945 war Karl Knochenhauer zunächst weiter in Schwerin am Landestheater als Solovioloncellist und Korrepetitor tätig. Ab 1951 spielte er im Streichquartett des Landes Sachsen in Dresden. 1965 starb er dort im Alter von 77 Jahren.

Karl Knochenhauer war verheiratet und hatte drei Kinder.[4]

Kompositionen

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Karl Knochenhauer hat zahlreiche Kompositionen für Orchester und kleinere Besetzungen geschrieben. Sein Werkverzeichnis enthält über 220 Opus-Nummern, von denen die ersten 69 allerdings unbekannt sind.[5][6][7] Einige ließ er im Selbstverlag drucken.[8]

Einzelwerke waren unter anderem[9]

  • Liederzyklus von 18 Gesängen nach Dichtungen von Maria Wollwerth für eine hohe Singstimme mit Klavier, Schwerin 1921
  • Danziger Heimatlied, zu einem Text von Paul Enderling (Für Danzig)[10]
  • mehrere Vortragsstücke für Violoncello und Klavier
  • Cellosuite
  • eine melodramatische Musik zu einem Schauspiel von Bruno Galleiske (Danzig)
  • Celloquartettsätze
  • Liedersinfonie Aus des Künstlers Traumwelt op. 34 für Sopranstimmen, Tenor, Bass, Chor und Orchester, nach Texten von Nikolaus Lenau, Christoph Dittmer und Jovan Dučić, Uraufführung am 4. Oktober 1926 im Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin[11]

Nachlass mit Aquarell

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Sein umfangreicher Nachlass wird in der Sächsischen Landesbibliothek in Dresden aufbewahrt.[12] Dazu gehört auch ein kleines Aquarell von Hermann Kohlmann Kammervirtuose Karl Knochenhauer vor einem Kirchenaltar musizierend von 1954, mit der Größe 21,8 × 15 cm,[13][14]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Robert Franke, Danziger Bürgerbuch, 1927, S. 64, mit ausführlicher Biographie und Foto, siehe auch Hermann Knochenhauer Gedanopedia (deutsch), mit Foto aus dem Danziger Bürgerbuch
  2. Bürgerbuch, S. 64f., mit ausführlicher Biographie; auch Musiker-Lexikon, 1929, S. 713
  3. Schweriner Streichquartett Deutsche Digitale Bibliothek, mit einigen Fotos
  4. Karl Knochenhauer Nachlass Kalliope, mit den Namen der Kinder
  5. Karl Knochenhauer RISM, mit einigen Kompositionsmanuskripten
  6. Nachlass Karl Knochenhauer Kalliope, mit ausführlichem Werkverzeichnis
  7. Karl Knochenhauer IMSLP, mit einem Eintrag über eine Bearbeitung
  8. Einige Einträge bei DNB und WorldCat, sonst keine Einträge zu gedruckten Kompositionen bei lieder.net, und antiquarischen Katalogen
  9. Bürgerbuch, S. 65, mit diesen Angaben, vgl. Nachlass bei Kalliope
  10. Die inoffizielle Hymne der Freien Stadt Danzig hatte einen anderen Komponisten !
  11. DNB 1286765242; auch in Börsenblatt für den deutschen Buchhandel vom 5. März 1927, S. 2163 Digitalisat, zum Druck im Selbstverlag in der Graf-Schack-Straße 10 (einzige feststellbare Erwähnung von Karl Knochenhauer im Börsenblatt)
  12. Nachlass Karl Knochenhauer, in: Kalliope-Verbund, abgerufen am 20. April 2016
  13. Regine; Kohlmann Richter: Kammervirtuose Karl Knochenhauer (1888-1965; Solovioloncellist und Korrepetitor am Schweriner Landestheater), vor einem Kirchenaltar musizierend. Aquarell von Hermann Kohlmann in einer Briefkarte, bezeichnet 12.06.1954. Wasserfarben; 21,8 x 15 cm. Dresden: SLUB. 1954, abgerufen am 29. April 2023.
  14. Kammervirtuose Karl Knochenhauer (1888-1965) – Solovioloncellist und Korrepetitor am Schweriner Landestheater (Memento des Originals vom 20. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deutsche-digitale-bibliothek.de, auf: deutsche-digitale-bibliothek.de, abgerufen am 20. April 2016