Kaiserliches Kürassierregiment K 1 (1756)

Das Kürassierregiment K 1 wurde wahrscheinlich im Jahr 1685, nach einer anderen Quelle aber bereits im Jahr 1633 im Dreißigjährigen Krieg errichtet, 1798 in Leichtes Dragoner Regiment Nr. 2 umbenannt und 1801 aufgelöst.

Kürassierregiment K 1

Aktiv 1685 bis 1801
Staat Österreich
Truppengattung Kavallerie

Laut Alphons von Wrede wurde es am 24. Oktober 1685 aus einem würzburgischen Regiment übernommen, das schon seit 1674 teilweise in kaiserlichen Diensten gekämpft hatte. Nach Andreas Thürheim war es dagegen identisch mit dem Regiment, das Feldmarschall Johann von Götzen im Jahr 1633 aufgestellt hatte. Nach Wredes Angaben gibt es aber kein durchgehend seit 1633 bestehendes Regiment von Götzen, der 1636 in kurbayerische Dienste übergetreten war und erst 1643 wieder ein kaiserliches Regiment übernahm. Dieses Regiment wurde laut Wrede nach Götzens Tod 1645 wurde es von seinem Sohn Siegmund Friedrich übernommen, während Thürheim einen Ferdinand Joseph zu Liechtenstein als nächsten Regimentsinhaber auflistet. Wrede zufolge wurde dieses Regiment 1679 aufgelöst und in die Regimenter Montecuccoli und Pálffy eingegliedert.[1]

Inhaber Bearbeiten

Gefechtskalender Bearbeiten

Im Großen Türkenkrieg war es im Gefecht bei Nissa, 1685 bei der Belagerung von Neuhäusel, 1686 bei der zweiten Belagerung von Ofen. Beim Sturm auf Widdin wurde es 1689 vom FM Graf Veterani gegen 2000 Janitscharen angeführt. Anschließend kämpfte es 1690 im Gefecht bei Kronstadt, 1691 in der Schlacht bei Slankamen und 1697 bei Zenta.

Im Spanischen Erbfolgekrieg war das Regiment 1702 bei der Belagerung von Landau und 1703 in der Schlacht bei Friedlingen. 1704 kam es nach Ungarn, wo es im Gefecht bei Oberklau gegen die Rebellen unter Rackoczy stand, dann 1705 in der Schlacht bei Tyrnau (1705) und 1706 bei Schlacht bei Bibersburg. Unter General Graf Palffy nahm es an der Eroberung der Schanze bei Groß-Magyar teil.

Im 6. Türkenkrieg 1716 bei der Belagerung von Temesvar. Im Jahr 1717 war es bei der Belgradund in der Schlacht von Belgrad[3], bevor es als Besatzung nach Wien abrückte und dort bis 1720 blieb. Im Polnischen Thronfolgekrieg kämpfte es 1734 in der Schlacht bei Parma und machte den Feldzug 1735 in Italien mit.

Im 7. Türkenkrieg war das Regiment 1738 in der Schlacht bei Mehadia und im Gefecht bei Belgrad. In der Schlacht bei Krotzka im Jahr 1739 erlitt es große Verluste.

Im Österreichischen Erbfolgekrieg kämpfte es 1741 in der Schlacht bei Mollwitz, Oberst Graf Lannoy fiel dabei, und 1742 in Chotusitz. Es drang im Gefecht bei Frauenberg mit zwei anderen Kürassierregimentern durch beide feindliche Linien und war auch bei der Belagerung von Prag. In den Feldzügen von 1743 bis 1745 stand es am Rhein, in Böhmen und am Main und anschließend in den Niederlanden. Dort kämpfte es in den Schlachten bei Rocoux (1746) und bei Lauffeldt (1747).

Im Siebenjährigen Krieg kämpfte das Regiment 1757 in den Schlachten bei Prag, Breslau und Leuthen. Es nahm 1758 an der Schlacht bei Hochkirch teil. Es kämpfte am 19. Februar 1760 im Gefecht von Cosdorf[4] und in der Schlacht bei Torgau, wo Oberst Ludwig Hofmann fiel, 1762 im Gefecht bei Hausdorf in Schlesien und dem Gefecht bei Peyle.

1775 wurde das Regiment zum Dragonerregiment. Im Bayerischen Erbfolgekrieg war es im Corps des General d'Alton in Böhmen. Im 8. Türkenkrieg war es 1788 bei der Eroberung von Sabacz und 1789 bei der Belagerung von Belgrad.

Nach Ausbruch der Französischen Revolution kam es zu den Koalitionskriegen. So waren Abteilungen des Regiments 1793 im Gefecht bei Rheinzabern, bei der Verteidigung der Posten bei Offenbach[5], bei der Einnahme der Weissenburger Linien[6] und im November und Dezember bei Verteidigung der einzelnen Posten im Elsass.[7] Im Jahr 1794 kam das Regiment zur Armee in den Niederlanden und am Niederrhein. Eine Abteilung kämpfte im Gefecht bei Sprimont. 1795 war es bei der Schlacht bei Handschuhsheim[8]; dort haben drei Divisionen bei einem Flankenangriff die feindliche Infanterie teils getötet, gefangen genommen oder in den Neckar getrieben. Am 18. Oktober 1795 war es beim Angriff auf das feindliche Lager bei Mannheim dabei. Im Jahr kämpfte es 1796 in den Gefechten bei Maubach und Rheingenheim und in der Schlacht bei Emmendingen. Im Feldzug von 1799 kämpfte das Regiment noch in der Schlacht bei Stockach[9] und dann in mehreren Gefechten in der Schweiz und am Oberrhein[10]. Im Jahr 1800 kämpfte es in Schwaben und Bayern, am 17. Dezember im Rückzugsgefecht bei Massendorf und Steindorf in Oberösterreich und am 20. Dezember bei Kremsmünster.

Das Regiment wurde 1801 in Siedlec in Galizien aufgelöst und die Mannschaften auf drei Kavallerieregimenter verteilt.

Uniform Bearbeiten

Die letzte Uniform des Regimentes als leichte Dragoner waren dunkelgrüne Röcke mit kaisergelben Aufschläge und weißen Knöpfen.

Literatur Bearbeiten

  • Andreas Graf Thürheim: Gedenkblätter aus der Kriegsgeschichte der k. k. oesterreichischen Armee. Band 2. Karl Prochaska, Wien 1880, OCLC 558045967 (S. 646f).
  • August Gräffer: Kurze Geschichte der kais. koenigl. Regimenter, Corps, Bataillons und anderen Militaer-Branchen. Wien 1801, OCLC 470005033 (S. 66).
  • Alphons von Wrede: Die Geschichte der k. u. k. Wehrmacht. Die Regimenter, Corps, Branchen und Anstalten von 1618 bis Ende des XIX. Jahrhunderts. Band 3/2. L.W. Seidel & Sohn, Wien 1901, OCLC 633474805 (S. 681–684).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Alphons von Wrede: Die Geschichte der k. u. k. Wehrmacht. Die Regimenter, Corps, Branchen und Anstalten von 1618 bis Ende des XIX. Jahrhunderts. Band 3/2. L.W. Seidel & Sohn, Wien 1901, OCLC 633474805 (S. 543).
  2. nach:Kais. Königl. Militär-Schematismus S.1121
  3. In der Schlacht bei Belgrad erlitt das Regiment an Offizieren bedeutende Verluste, darunter der Oberstleutnant Weiss und Major Freiherr Rögher weitere 5 Offizieren wurden verwundet, 6 Offiziere gefallen.
  4. 1760 Im Gefechte bei Cosdorf zeichneten sich Oberst Ludwig Hofmann und Major Freiherr Nikolaus von Haag vorzüglich aus dieser wurde zum Oberstlieutenant befördert. Haag zeichnete sich nochmals 1762 bei Hausdorf aus, indem er eine glänzende Attacke auf den Feind ritt, er wurde am 2. Juli 1762 verwundet und erhielt 1763 den Maria-Theresia-Orden. Im Gefecht bei Hausdorf zeichneten sich auch die Rittmeister Bertolini und Gerlach aus
  5. bei Verteidigung der Posten bei Offenbach zeichneten sich aus: Oberstleutnant Graf von Klenau, die Rittmeister Freiherr Honnich (gefallen), Freiherr Enzenberg-Detari, die Oberleutnants Freiherr Falkenhausen, Fichtl und Leitner, die Lieutenants Freiherr Wuesthof, Wagner, Luppy
  6. Bei den Weissenburger Linien zeichneten sich aus: Oberst Matthias Bauer, Oberstleutnant Graf Johann von Klenau, Major Graf Johann Nepomuk von Nostitz-Rieneck, Rittmeister Ungar, die Oberleutnants Freiherr Falkenhausen, Kapaun, Leitner, Gotthard, der Lieutenant Mack
  7. Der Oberstleutnant Graf Klenau zeichnete sich noch den Gefechten bei Schaidt, bei Weyersheim, bei Ohlungen, bei Reichshofen und bei Dangendorf. Am 2. Dezember 1793 bei Dangendorf auch noch die Rittmeister Hirsch, Mussiel, Oberleutnant Fichtl und Leutnant Leitner
  8. Handschuhsheim erhielten eine Belobigung: Oberstlieutenant Graf Klenau, Major Graf Nostitz-Rieneck, die Rittmeister Pothmann, Mickenitz, Raschin, Oberleutnant Forstner und Leutnant Henriquez. Der Oberst Graf Johann von Nostitz-Rieneck hatte sich zudem im Juni in den Gefechten bei Maubach und Rheingenheim hervorgetan
  9. Am 25. März 1799 in der Schlacht bei Stockach hatten sich die Oberleutnants Fichtl und Freiherr Seckendorf sich freiwillig zu Fuß der stürmenden Infanterie angeschlossen und sich auch der Oberleutnant Melzer sehr ausgezeichnet. Oberlieutenant Franz von Fichtl konnte durch 2 glänzende Attacken auf feindliche Abteilungen die eingeschlossene österreichische Infanterie befreien, mit einer dritten Attacke vertrieb es die feindlichen Husaren. Er wurde zum Rittmeister befördert und erhielt 1801 den Maria-Theresia-Orden.
  10. Am 29. April 1799 im Gefecht bei Konstanz hatte Rittmeister Freiherr Friedrich Heinrich Ludwig von Stutterheim den Feind durch eine rasche Attacke aus der Stadt gejagt und Oberleutnant Hollinger erstürmte mit 30 Dragonern zu Fuß den Ort Petershausen.