Jordan (hugenottische Familie)

Hugenottenfamilie, aus der mehrere Glieder preußische Hebungen in den Adelsstand erfahren haben

Jordan ist der Name einer Hugenottenfamilie, aus der mehrere Glieder preußische Hebungen in den Adelsstand erfahren haben.

Wappen von 1816

Geschichte Bearbeiten

Das Geschlecht stammt aus Südfrankreich, genauer der Dauphiné, und ist im Zuge der hugenottischen Emigration über die Schweiz in die französischen Kolonie in Berlin gelangt.

Am 17. Januar 1816 wurde Johann Ludwig von Jordan (1773–1848), Wirklicher Geheimer Rat und Diplomat, in Berlin nobilitiert. Moritz von Jordan (1798–1871) auf Schönau, Kreis Glogau, Erwerbswert[1] um 1840 bei 107.000 Thealer, erfuhr die Nobilitierung am 26. Juli 1862 in Babelsberg. Sein Sohn Emil von Jordan war Grundbesitzer und war ein königlich preußischer Ehren-Landesältester sowie von 1907 bis 1918 Mitglied des Preußischen Herrenhauses. Gut Schönau blieb bis 1945 in den Händen der Familie. Dessen Eigentümer Joachim von Jordan-Schönau war Ehren-General-Landschaftspräsident und Ritter des Johanniterordens. Ebenfalls Mitglied dieser alten Kongregation war Moritz von Jordan-Schönau, zugleich Ober-Hausmarschall und Kammerherr beim Großherzog Friedrich August von Oldenburg.

Am 5. Mai 1888 in Charlottenburg und am 18. Mai 1890 in Breslau ergingen Adelsdiplome für die Brüder Gustav von Jordan (1838–1915), Dr. jur. und Bezirks-Präsident a. D., und Carl von Jordan (1835–1916) auf Baunau, Kreis Glogau. Die Familienlinie Baunau konnte ihr namensgleiches Gut im Kreis Glogau bis 1945 leiten.[2] Ende der 1930er Jahre sind mehrere Vertreter der Adelsgeschlechter von Jordan in der Deutschen Adelsgenossenschaft organisiert.

Einige Güter in Schlesien, wie Ober-Neundorf Kreis Görlitz, sind noch Mitte des 19. Jahrhunderts nachgewiesen.[3] Theodor von Jordan-Ober-Neundorf (1806–1864) und sein Bruder Albert von Jordan (1808–1875) waren die letzten männlichen Vertreter dieses Hauses Jordan. 1816.

Am 28. Februar 1903 wurde die „Jordansche Familienvereinigung“ gegründet. Familien-Tage werden nach Satzung alle drei Jahre abgehalten.

Angehörige Bearbeiten

Wappen Bearbeiten

Das Wappen (1816) zeigt in Silber einen mit einem rechtsgekehrten silbernen Pfeil belegten blauen Balken, überhöht von drei sechsstrahligen goldenen Sternen. Auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken der Pfeil gestürzt, zwischen einem mit goldenen Kleestängeln belegten offenen schwarzen Flug. Wahlspruch: „NE CEDE SED CONTRA“ (Gib nicht auf, halte dagegen).

Das Wappen (1862) wie (1816), jedoch der Flug in Blau und ohne Kleestengel.[5]

Das Wappen (1888 und 1890) wie (1862), jedoch die Sterne in Blau.

Literatur Bearbeiten

  • Chronik der Familie Jordan. Hrsg. Gustav von Jordan-Strassburg i. Els, Louis Jordan-Berlin, Stammtafel der Familie Jordan 1625-1902, Deutsche Buch- und Kunstdruckerei GmbH, Zossen-Berlin 1902. DNB Reprint 2018 DNB
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser . 1907. Erster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1906. S. 353–357.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1931. Alter Adel und Briefadel, Justus Perthes, Gotha 1930. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Linie 1816. DNB
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1941. Teil B. (Adelige Häuser des seit Anfang des 15. Jahrhunderts bis zur Neuzeit nachgewiesenen deutschen Erbadels, späterer rittermäßiger Landadel, patrizischer Stadtadel, Reichsbriefadel, Landesbriefadel, Uradel und alter Adel nichtdeutschen Ursprungs, Offiziers-und Beamtenadel), Justus Perthes, Gotha 1940. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. S. 269., f. Linien 1862, 1888, 1890.
  • Chronik der Familie Jordan. I. Fortsetzung 1902-1972 Hrsg. Klaus Jordan-Wertheim, Heinz Jordan-Hamburg, Hamburg 1973.
  • Gerhard KnollJordan. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 598 f. (Digitalisat).
  • Gerhard von Jordan-Baunau: Unser Dorf in Schlesien, 1. Auflage, Siedler Verlag, Berlin 1987. ISBN 978-3-88680-257-9. 2. Auflage, Ein Siedler-Buch bei Goldmann, München 1993. ISBN 978-3-442-12842-6.
  • Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser 1995. B (Briefadel), Band XXI, Band 108 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1995. ISBN 978-3-7980-0700-0. Linien 1862, 1888, 1890.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hand-Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergüter 1857, Band Provinz Schlesien, Kreis Glogau, Hrsg. Karl Friedrich Rauer, in: GAB-Vorgänger auf Matrikelbasis, Selbstverlag, Berlin 1857, S. 209.
  2. Schlesisches Güter-Adreßbuch. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter sowie der größeren Landgüter der Provinzen Nieder- und Oberschlesien. 1937, in: Güter-Adressbuch, 15. Auflage, Band Niederschlesien. Regierungsbezirk Liegnitz, Kreis Glogau. Gut-Nr. 2306. Baunau, Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1937-06, S. 361. Reprint, Klaus D. Becker, Potsdam 2021. ISBN 978-3-88372-245-0.
  3. Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, Hrsg. im Verein mit mehreren Historikern, Ernst Heinrich Kneschke, Vierter Band (m. Jordan 1816), Verlag Friedrich Voigt, Leipzig 1863, S. 591.
  4. Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser, A (Uradel) 1998, Band XXV, Band 117 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1998, S. 272. ISBN 3-7980-0817-5.
  5. Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien. In genauer, vollständiger und allgemein verständlicher Beschreibung. 1855, Band 1, Nr. v. Jordan (Diplom vom 17. Jan. 1816), Hrsg. Ernst Heinrich Kneschke, Verlag T. O. Weigel, Leipzig 1855-07-10, S. 221–222.