John Eberson (* 2. Januar 1875 in Czernowitz; † 6. März 1954 in New York City) war ein hauptsächlich in den USA tätiger Architekt, der vor allem Großkinos mit illusionistischer Innengestaltung entwarf. Die gemeinsam mit seinem Sohn Drew Eberson (1904–1989) gegründete und von diesem weiter geführte Firma soll etwa 1.200 Kinosäle gestaltet haben.

Leben Bearbeiten

Eberson besuchte das Gymnasium in Dresden und studierte Elektrotechnik an der technischen Hochschule in Wien. 1901 wanderte er in die USA aus. Sein erster Arbeitgeber war die Johnston Realty and Construction Company in St. Louis (Missouri). Eberson machte sich 1904 selbstständig und verlegte sein Unternehmen 1910 nach Chicago. Eberson spezialisierte sich auf die Gestaltung von Kinos, zunächst im klassizistischen Stil nach dem Vorbild von Theatersälen. Als erstes Beispiel seiner innovativen „atmosphärischen“ Gestaltung gilt das Orpheum in Wichita.[1] Sein großer Durchbruch war der Umbau des Hoblitzelle Majestic Kinos in Houston (1923)[2] Eberson schuf hier einen tiefblauen, elektrisch beleuchteten „Sternenhimmel“ mit projizierten Wolkenformationen. Die kulissenhaften Seitenwände simulierten einen mediterranen Hof oder kleinen Platz. Dieser Kinotyp wurde in den 1920er Jahren sehr populär, und Eberson ließ sich mit seinem Büro 1926 in New York City nieder.

Eberson war berühmt für seine reich und illusionistisch dekorierten Filmpaläste mit Renaissance-, maurischem oder sonstigem exotischen Ambiente. Die meisten seiner Kinos existieren allerdings nicht mehr – einige erhaltene Filmtheater stehen unter Denkmalschutz.

Werke (Auswahl) Bearbeiten

 
Ebersons Majestic Theatre, erbaut 1929

Literatur Bearbeiten

  • David Naylor: Great American Movie Theaters. The Preservation Press, Washington D.C., 1987
  • Ross Thorne: Picture Palace Architecture in Australia. Sun Books Pty. Ltd., South Melbourne, Australien, 1976

Weblinks Bearbeiten

Commons: John Eberson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Orpheum History (Memento vom 25. Februar 2009 im Internet Archive).
  2. Quelle: http://www.nyc.gov/html/records/pdf/govpub/2399loews_paradise.pdf.
  3. a b c d Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 25. Juni 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cr.nps.gov
  4. Norval White: The Guide to the Architecture of Paris. Charles Scribner's Sons, 1991, ISBN 0-684-19293-4, S. 169.