Johann Wilhelm Hemeling
Johann Wilhelm Hemeling (* 2. Dezember 1758 in Karlsruhe; † 22. Mai 1817 in Karlsruhe) war ein deutscher Bibliothekar, Lehrer und Taubstummenlehrer.[1] Hemeling war von 1808 bis 1817 Leiter der Hofbibliothek in Karlsruhe.
Leben
BearbeitenJohann Wilhelm Hemeling studierte in Göttingen.[1] 1781 wurde er als Pfarrkandidat angenommen.[2] In Vorbereitung seiner Tätigkeit am Karlsruher Taubstummeninstitut besuchte Hemeling zwischen 1782 und 1784 Einrichtungen für Taubstumme in Gießen, Leipzig und Wien, um sich über die dort eingesetzten Lehrmethoden zu informieren;[3] von 1784 bis 1793 war er dann Lehrer am Taubstummeninstitut in Karlsruhe.[4] Ab 1785 unterrichtete er zudem englische Sprache am Grossherzoglichen Gymnasium, dem späteren Bismarck-Gymnasium Karlsruhe.[5][6] Hemeling war Freimaurer im Zinnendorfischen System in Karlsruhe und wurde 1786 Mitglied der Wiener Freimaurerloge „Zur Wahrheit“.[7]
Ab 1792 war Hemeling schließlich als Hofbibliothekar tätig und wurde 1805 zum Ersten Bibliothekar ernannt. 1808 wurde er zum Geheimen Hofrat berufen und übernahm in Nachfolge von Friedrich Valentin Molter die Leitung der Hofbibliothek.[8] Seine Dienstzeit war von den Folgen der Übernahme des säkularisierten Klosterbesitzes geprägt.[9] Dabei habe sich Hemeling „der Arbeit mit vielem Geschick unterzogen und namentlich eine sehr achtenswerthe Bücherkenntniss an Tag“ gelegt.[10]
Weblinks
Bearbeiten- Schweiget, bange Klagen, schweiget! Am Grabe des Menschenfreundes Herrn Geheimen Hofrath Wilhelm Hemeling am 24. May 1817 [Leichengedicht auf Johann Wilhelm Hemeling] (Digitalisat)
- Kurzartikel über Johann Wilhelm Hemeling auf der Webseite der Badischen Landesbibliothek
- Literatur über Johann Wilhelm Hemeling auf der Webseite der Badischen Landesbibliothek
- Todesanzeige in der Karlsruher Zeitung vom 23. Mai 1817 in den Digitalen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek
- Nachlass von Johann Wilhelm Hemeling im Generallandesarchiv Karlsruhe (Signatur 206 Nr. 1268)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Hemeling, Johann Wilhelm. In: LEO-BW: Baden-Württemberg – Landeskunde entdecken online. Abgerufen am 29. Dezember 2017.
- ↑ Neubert, Georg: Das Taubstummenbildungswesen in Baden, seine Entwicklung und sein heutiger Stand. Median-Verl., Heidelberg 2002, ISBN 3-922766-77-3, S. 329.
- ↑ Neuert, Georg: Das Taubstummenbildungswesen in Baden, seine Entwicklung und sein heutiger Stand. Median-Verl., Heidelberg 2002, ISBN 3-922766-77-3, S. 16–22.
- ↑ Neuert, Georg: Das Taubstummenbildungswesen in Baden, seine Entwicklung und sein heutiger Stand. Median-Verl., Heidelberg 2002, ISBN 3-922766-77-3, S. 22 f.
- ↑ Karl Friedrich Vierordt: Geschichte der im Jahre 1586 zu Durlach eröffneten und 1724 nach Karlsruhe verpflanzten Mittelschule. Braun, Karlsruhe 1859, S. 147 u. 156.
- ↑ Karl August Ferdinand von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichniß aller badischen Diener vom Jahr 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845. 1846, S. 258.
- ↑ Hermann Schüttler: Die Mitglieder des Illuminatenordens 1776–1787/93. ars una, München 1991, ISBN 3-89391-018-2, S. 70.
- ↑ Karl August Ferdinand von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichniß aller badischen Diener vom Jahr 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845. 1846, S. 123.
- ↑ Leiter der BLB seit 1769: 1808–1817: Johann Wilhelm Hemeling. In: Webseite der Badischen Landesbibliothek. Abgerufen am 29. Dezember 2017.
- ↑ Brambach, Wilhelm: Die Großherzogliche Hof- und Landesbibliothek in Carlsruhe 1875. Karlsruhe 1875, S. 10, urn:nbn:de:bsz:31-16220.
Personendaten | |
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NAME | Hemeling, Johann Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bibliothekar, Lehrer und Taubstummenlehrer |
GEBURTSDATUM | 2. Dezember 1758 |
GEBURTSORT | Karlsruhe |
STERBEDATUM | 22. Mai 1817 |
STERBEORT | Karlsruhe |