Johann Joseph Anton Huber
Johann Joseph Anton Huber (* 22. Juni 1737 in Augsburg; † 26. Oktober 1815 ebenda) war ein Freskomaler des Spätbarock und späterer katholischer Direktor der Reichsstädtischen Kunstakademie Augsburg, heute ein Teil der Hochschule Augsburg.
Leben
BearbeitenHuber wurde als Sohn des Weinwirts und Pächters des Gasthauses 3 Kronen in Augsburg geboren. Das Wirtshaus war durch die Fresken Johann Evangelist Holzers verziert. Im Alter von 19 Jahren heiratete der Schüler von Johann Georg Bergmüller im Jahre 1756 und erhielt im selben Jahr von der Augsburger Handwerkerzunft das Meisterrecht. Für das Jahr 1760 lässt sich als eines seiner ersten Werke das Gemälde Mantelspende des Heiligen Martin in St. Martin in Döpshofen, einem Teilort der Gemeinde Gessertshausen im Landkreis Augsburg, nachweisen. Nach dem frühen Tod des Künstlers Joseph Mages im Jahre 1768 übernahm Huber die Ausmalung der Abteikirche Mariae Himmelfahrt in Oberschönenfeld im Landkreis Augsburg.
Direktor der Reichsstädtischen Kunstakademie
BearbeitenNach dem Ausscheiden des katholischen Direktors der Reichsstädtischen Augsburger Kunstakademie Matthäus Günther im Jahre 1784 wurde Huber zu dessen Nachfolger bestimmt. Ab diesem Jahr entstanden der Credo-Zyklus, ein Freskenzyklus in den beiden Seitenschiffen der Klosterkirche St. Georg in Ochsenhausen, und die Deckengemälde in Bibliotheksaal, Armarium und Kapitelsaal des Klosters Ochsenhausen. Diese Auftragsarbeiten wurden 1787 abgeschlossen. Bei den Fresken in St. Georg wird an den Einzelfiguren und an Vereinfachungen der Kompositionen erkennbar, dass Huber sich der Stilrichtung des Klassizismus annäherte, obwohl er den Stil des Rokoko bis in seine letzten Lebensjahre bevorzugte.
Weitere Werke
BearbeitenFresken- und Architekturmalereien im süddeutschen Raum:
- Deckengemälde Sturz des Phaeton und Verwandlung der Heliaden im Treppenhaus des Höhmannhauses, Augsburg (1764, restauriert 1934 und 1970)[1]
- Langhaus der Kobelkirche in Westheim bei Augsburg
- Gartenguthaus in Augsburg Schießgrabenstraße
- St. Michael Bad Wörishofen (Stockheim)
- St. Remigius, Bergheim
- St. Nikolaus von Tolentino, Schlipsheim
- Mariä Himmelfahrt, Täfertingen
- St. Cyriakus, Wiesensteig, Deckengemälde
- St. Stephan, Haselbach, Fresken (1794)[2]
zerstört:
- Deckenfresko in der Eingangshalle der Augsburger Stadtmetzg (1783; 1937 zerstört)
- Deckengemälde der Kirche St. Peter und Paul in Augsburg-Oberhausen (1797, 1944 zerstört)
- Altarbild in der alten Brunnhauskapelle in Bad Reichenhall, beim Stadtbrand 1834 zerstört
Literatur
Bearbeiten- Norbert Lieb: Huber, Johann Joseph Anton. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 695 (Digitalisat).
- Bernd Roeck: Geschichte Augsburgs. Beck, München 2005, ISBN 3-406-53197-0.
- Peter Stoll: Zum Anteil von Joseph Mages und Johann Joseph Anton Huber an der malerischen Ausstattung der Zisterzienserinnenklosterkirche Oberschönenfeld. Universitätsbibliothek, Augsburg 2009 (Volltext)
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Benjamin Thomack: Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland (CbDD). In: deckenmalerei.eu. Abgerufen am 1. Januar 2022.
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bayern III, Schwaben. Deutscher Kunstverlag, München 2008, S. 438–439.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Huber, Johann Joseph Anton |
ALTERNATIVNAMEN | Huber, Johann Josef Anton |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Barockmaler |
GEBURTSDATUM | 22. Juni 1737 |
GEBURTSORT | Augsburg |
STERBEDATUM | 26. Oktober 1815 |
STERBEORT | Augsburg |