Johann Joseph Adam Homeyer

deutscher Kirchenmusiker und Organist

Johann Joseph Adam Homeyer (* 24. Dezember 1786 in Weißenborn im Eichsfeld; † 24. November 1866 in Duderstadt) war ein deutscher Kirchenmusiker und Organist.[1]

Leben und Werk Bearbeiten

 
Creutzburg-Orgel von St. Cyriakus (1735) in Duderstadt, an der Homeyer fast 50 Jahre wirkte

Johann Joseph Adam Homeyer wurde am 24. Dezember 1786 in Weißenborn geboren. Sein Vater war der Lehrer Georg Homeyer, der ihm und auch seinem Bruder Heinrich die Grundlagen des Klavier- und Orgelspiels vermittelte. Im Jahr 1817 übernahm Johann Joseph Adam Homeyer das Organistenamt an St. Cyriakus in Duderstadt, das er bis zu seinem Tod fast ein halbes Jahrhundert innehatte. Aufgrund einer Eingabe des „seinerzeit sehr bekannten Orgel- und Klaviervirtuosen“ Homeyer führte Johann Andreas Engelhardt im Jahr 1859 einen Erweiterungsumbau der Orgel von Johannes Creutzburg (1735) durch.[2]

Homeyer war mit Anna Aloysia Bock (* 22. August 1799 in Teistungen; † 3. Februar 1860 in Duderstadt) verheiratet.[3] Sein Sohn Joseph Maria Homeyer wurde später ebenfalls als Klavier- und Orgelvirtuose bekannt.[4]

Johann Joseph Adam Homeyer wurde durch ein Choralbuch zum katholischen Gesangbuch bekannt, das er 1840 verfasste und das 1849 eine zweite Auflage erlebte.[5] In erweiterter Form erschien das Choralbuch 1870 posthum und war überregional verbreitet, so auch in Österreich.[6] Einer kurzen zwei- oder dreistimmigen Einleitung von einem halben oder einem Takt Länge, meist in Achtelnoten und gelegentlich fugatisch, folgt jeweils der vierstimmig gesetzte Choralsatz. Die einzelnen Liedzeilen werden entsprechend dem damaligen Zeitgeschmack durch knappe Zwischenspiele unterbrochen. Im Jahr 1846 veröffentlichte Homeyer sein Werk Der Altar- und Responsoriengesang der katholischen Kirche nach Römischer und Mainzer Singweise.[7] Die bischöflich genehmigte, praktische Ausgabe umfasst vierstimmige Begleitsätze in verschiedenen Tonarten zum Gregorianischen Choral und eine Erklärung der Kirchentonarten.[4]

Literatur Bearbeiten

  • Karl Wüstefeld: Johann Joseph Adam Homeyer. Ein Beitrag zur Kirchenmusik-Geschichte des Eichsfeldes. In: Die Diözese Hildesheim in Vergangenheit und Gegenwart. Jahrbuch des Vereins für Geschichte und Kunst im Bistum Hildesheim. ISSN 0341-9975, Bd. 37, 1969, S. 50–66.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Wüstefeld: Johann Joseph Adam Homeyer. 1969, S. 50–66.
  2. Paul Heggemann: Die Johannes-Creutzburg-Orgel von 1735 in Duderstadt. In: Ars Organi. Jg. 55, Heft 3, September 2008, S. 182–189, hier: S. 182 (PDF).
  3. Genealogisch-Heraldische Gesellschaft Göttingen e.V., abgerufen am 9. Dezember 2018 (PDF).
  4. a b Franz S. Gassner: Kirchliche Tonkunst. In: Historisch-politische Blätter für das katholische Deutschland. Bd. 14, 1845, S. 462–466, hier: S. 463 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
  5. Vollständiges Choral-Buch für die katholische Kirche mit besonderer Rücksicht auf das Fürstenthum Eichsfeld und die Mainzer Diöcese. Uckermann, Erfurt 1840 (online).
  6. Das Werk erschien 1870 unter dem Titel Vollständiges katholisches Choralbuch und wurde angepriesen in der Zeitschrift für katholische Kirchenmusik. 3. Jg., 1870, S. 81 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
  7. Lateinischer Paralleltitel: Cantus Gregorianus ecclesiae Romano catholicae (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).