Johann Daniel Christoph von Lincker und Lützenwick

1708 bis 1771 Beruf/Funktion kurmainzischer Geheimer Rat ; Kammerdirektor Konfession katholisch? Namensvarianten Lyncker von Lützenwick, Johann Daniel Freiherr Lincker und Lützenwick, Johann Daniel Christoph von Lincker und Lützenwick, Johann Dani

Johann Daniel Christoph Freiherr von Lincker und Lützenwick (* 29. April 1708; † 28. März 1771[1]) war Kammerdirektor und Akademiepräsident. Außerdem war er Geheimer Rat.[2]

Wappen der Grafen von Linker

Johann Daniel Freiherr von Lincker und Lützenwick war seit 1738 bestallter kurmainzischer Regierungsrat in Erfurt.[3] Er stammte aus der Adelsfamilie Lincker und Lützenwick; sein ältester Sohn war der Weimarer Geheime Kammerrat Joseph Johann Jacob von Lincker und Lützenwick.[4]

In den Jahren 1754 bis 1763 war Kammerdirektor Johann Daniel Christoph von Lincker und Lützenwick erster Präsident der Churfürstlichen Mayntzischen Academie nützlicher Wissenschaften in Erfurt, einer Akademie, die er selbst gegründet hatte. Da war wohl hilfreich, dass der Landesherr ein Verwandter von ihm war. Das war der Mainzer Erzbischof Friedrich Graf von Ostein.[5] Treibende Kraft war allerdings der Mediziner Johann Wilhelm Baumer (1719–1783).[6] Sein Nachfolger als Mainzischer Akademiepräsident in Erfurt war der Jurist Hieronymus Friedrich Schorch (1692–1783), der von 1763 bis 1783 das Amt bekleidete. Lyncker war zudem Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften zu München. Schorch war bereits unter Lincker Direktor und Sekretär, wie es der Mainzische Kurfürst in der Stiftungsurkunde vom 17. Juli 1754 festlegte. Der Kurfürst übernahm das Protektorat über diese Sozietät.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Beigesetzt in Denstedt (Weimarische Wöchentliche Anzeigen vom 3. April 1771, S. 107).
  2. Johann Daniel Christoph Freiherr von Lincker und Lützenwick. Abgerufen am 17. März 2023.
  3. Ernst Heinrich Kneschke: Deutsche Grafen-Haeuser der Gegenwart. In heraldischer, historischer und genealogischer Beziehung, 2. Band. Leipzig 1853, S. 41.
  4. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser auf das Jahr 1859. 32. Jg. Gotha o. J. (S. 498‒501: Linker-Lützenwieck; hier: S. 500)
  5. Werner Köhler: Die Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt. Eine alte, junge Akademie, in: Jahrbuch der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft 2002, S.23–29. Hier S. 24.
  6. Jürgen Kiefer: Die Kurmainzische Periode der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt 1754–1802, in: Gelehrte Gesellschaften im mitteldeutschen Raum (1650–1820 (0Abhandlungen der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig; Philologisch-historische Klasse, Bd. 76 Heft 2), Teil 1, hrsg. von Detlef Döring und Kurt Nowak, Stuttgart-Leipzig 2000, S. 151–166, Hier S. 151 f. Zu Lincker S. 153 f. Demnach hatte sich Lincker mannigfaltiger Anfeindungen zu erwehren, was seinen Weggang bewirkte. Auch hatte sein Sekretär Bäumer einen Ruf an die Gießener Universität angenommen, was letztlich der Akademie in Erfurt zunächst sehr geschadet hatte.