Jitka Ourednik

tschechische Naturwissenschaftlerin

Jitka Ourednik, geborene Hanzíková (* 19. April 1955 in Prag) ist eine tschechische Naturwissenschaftlerin. Sie lebt in der Schweiz.[1]

Jitka Ourednik, Neurowissenschaftlerin
Jitka Ourednik im Labor für Entwicklungs- und regenerative Neurowissenschaften, Harvard Medical School, 2002

Werdegang Bearbeiten

Ourednik ist Tochter des tschechischen Bildhauers Stanislav Hanzík.[2] Sie hat in Prag an der Karls-Universität Neurowissenschaften studiert und schloss ihr Doktorat an der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften ab. Ihre Arbeit trug maßgeblich zur Beantwortung wichtiger Fragen zu Entwicklung und Regeneration des Nervensystems bei. Ihren ersten Postdoc-Aufenthalt absolvierte sie an der Universität Lausanne. Mit ihrem Ehemann und wissenschaftlichen Mitarbeiter Václav Ourednik wirkte sie drei Jahrzehnte an Universitäten und Instituten wie der Harvard-Universität und der ETH Zürich. Zusammen mit ihrem Mann publizierte sie in den Fachzeitschriften Science, Nature und PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences, USA). Die wissenschaftlichen Beiträge handeln von der Entwicklung und Regeneration des Zentralnervensystems (ZNS) und dem Entwickeln von innovativen Therapiemethoden bei Verletzungen und degenerativen Erkrankungen von Rückenmark und Gehirn.[3]

Zusammen gründeten die beiden Naturforscher im Internationalen Astronomiejahr 2009 das Alpine Astrovillage, ein Zentrum für Astrofotografie und Himmelsbeobachtung. Es befindet sich in den östlichen Schweizer Alpen, im UNESCO Biosphären Reservat Val Müstair-Schweizer Nationalpark. Für ihre wissenschaftliche, edukative und popularisierende Tätigkeit erhielt Jitka Ourednik eine Reihe von Anerkennungen. Sie organisierte wissenschaftliche Kongresse und war Vorsitzende bei Vortrags-Kolloquien im In- und Ausland. Ihre neurobiologische Forschungsarbeit bezog sich auf die Induktion von damals unbekannten regenerativen Fähigkeiten des ZNS in Verbindung mit Transplantation von embryonalem neuralen Gewebe und von neuralen Stammzellen. 2005 wurde das Forscherpaar eingeladen, ihre Forschungsresultate und Ideen am Nobel-Forum für junge Wissenschaftler am Karolinska-Institut in Stockholm vorzutragen. Seit 2009 widmen sie sich ausschließlich ihrer populärwissenschaftlich-edukativen Tätigkeit und dem Leiten ihres AAV-Zentrums. Für ihre jahrelange und international anerkannte Tätigkeit als gebürtige im Ausland lebende Tschechin wurde Jitka Ourednik zweimal von der tschechischen Botschaft in der Schweiz als Kandidatin für den Preis Gratias Agit vorgeschlagen.

Wissenschaftliche Tätigkeit: Entwicklungs- und regenerative Neurowissenschaften, ausgewählte Literatur Bearbeiten

Quelle:US National Library of Medicine of the National Institutes of Health, PubMed

Populärwissenschaftliche Tätigkeit: Astrofotografie Bearbeiten

  • (Deutsch) (Englisch) Homepage des Astrofotografie-Zentrums Alpine Astrovillage
  • (Deutsch) (Englisch) (Französisch) (Tschechisch) Caelus Verlag assoziiert mit dem AAV Zentrum. Gibt populärwissenschaftliche Bücher, Hörspiele und andere Publikationen über die Astronomie und Astrofotografie heraus

Medien: ausgesuchte Beiträge Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bayerischer Rundfunk Antje Drinnenberg: Schweiz: Der klare Himmel von Lü im Val Müstair. 7. Februar 2016 (br.de [abgerufen am 2. November 2020]).
  2. Homepage von Stanislav Hanzik
  3. Jitka Ourednik, Wenzel Ourednik, Hendrik van der Loos: Do foetal neural grafts induce repair by the injured juvenile neocortex? NeuroReport, November 1993.