Iwan Iwanowitsch Swijasew

russischer Architekt des Klassizismus und Hochschullehrer

Iwan Iwanowitsch Swijasew (russisch Иван Иванович Свиязев; * 1797 im Dorf Werchnije Mully (seit 1958 Teil Perms); † 27. Oktoberjul. / 8. November 1874greg. in St. Petersburg) war ein russischer Architekt des russischen Klassizismus und Hochschullehrer.[1][2][3][4]

Leben Bearbeiten

Swijasew stammte aus einer leibeigenen Hoffamilie der Fürstin W. A. Schachowskaja geborene Stroganowa. Er absolvierte das Gymnasium in Perm und wurde 1815 in die St. Petersburger Kaiserliche Akademie der Künste (IACh) aufgenommen. Bei der Prüfung 1817 erhielt er die Silbermedaille 2. Klasse.[2] 1818 musste er die IACh verlassen, weil er von der Fürstin Schachowskaja nicht die Freilassungsurkunde erhielt. Darauf führte er Bauten bei der in Moskau lebenden Fürstin Schachowskaja durch.[5] Auch arbeitete er in Peterhof in der Kaiserlichen Papiermühle und im Schloss Peterhof an der Großen Kaskade.[3]

1820 wurde Swijasew von der IACh freigekauft. 1821 ernannte ihn der Rat der IACh zum Künstler-Architekten 14. Klasse.[4] Im März 1822 wurde er Architekt der Uraler (Permer) Bergbauverwaltung.[3] Wegen unzureichenden Gehalts gab er die Stelle auf und führte 1825 Bauten in Militärsiedlungen im Gouvernement Nowgorod aus. Da er die versprochene Gehaltserhöhung nicht erhielt, kehrte er 1826 nach Perm zurück.

1832 ging Swijasew wieder nach St. Petersburg und lehrte Bergbauarchitektur am Bergbau-Institut und am Technologie-Institut.[3] Chefarchitekt der Uraler Bergbauverwaltung wurde Michail Malachow. Swijasew wurde Vollmitglied der IACh und lehrte dort Architektur.[6] 1833 veröffentlichte er seinen Leitfaden zur Architektur.[7] 1839 wurde er als Senior-Architekt in die Kommission für den Bau der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau geschickt.[3] Daneben war er Inspektor der Arbeiten für den Umbau des Moskauer Paschkow-Hauses für das Adelsinstitut. Im selben Jahr wurde er zum Mitglied der Kaiserlichen Freien Ökonomischen Gesellschaft zu Sankt Petersburg gewählt und war dann 7 Jahre lang Redakteur der Zeitschrift dieser Gesellschaft.[2]

1846 trat Swijasew in den Dienst des Ministeriums für Staatsbesitz und war Pflichtmitglied der Kommission für Bau- und Technikangelegenheiten des Departements für Landwirtschaft in St. Petersburg.[3][8] Im selben Jahr wurde er eingeladen, Vorlesungen über Architektur im Kaiserlichen Alexander-Lyzeum und wieder am Bergbau-Institut zu halten. Er war 25 Jahre lang der Amtsarchitekt des Bergbau-Instituts. Neben der Gestaltung von Gebäuden beschäftigte er sich mit Fragen der Beheizung und Belüftung von Gebäuden.[9] Nach fünfzigjährigem Staatsdienst wurde er zum Geheimen Rat (3. Rangklasse) ernannt.

Swijasew wurde auf dem Smolensker Friedhof begraben.

Werke Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Шарц А. К.: Академик архитектуры И. И. Свиязев. Perm 1959.
  2. a b c Тарасов Е.: Свиязев, Иван Иванович. In: Русский биографический словарь А. А. Половцова. Band 18, 1904, S. 226–227 (Wikisource [abgerufen am 16. Juni 2019]).
  3. a b c d e f Сомов Андрей Иванович: Свиязев (Иван Иванович). In: Brockhaus-Efron. Band XXIX, 1900, S. 162 (Wikisource [abgerufen am 16. Juni 2019]).
  4. a b Государственный архив Пермского края: Архитектор И.И. Свиязев (abgerufen am 16. Juni 2019).
  5. Людмила Коншина: Потомки рода строгановых шаховские, шуваловы (abgerufen am 16. Juni 2019).
  6. С. Н. Кондаков: Юбилейный справочник Императорской Академии художеств. 1764–1914, Т. 2 (Часть биографическая). Товарищество Р. Голике и А. Вильборг, St. Petersburg 1915, S. 385 (rsl.ru [abgerufen am 17. Juni 2019]).
  7. Свиязев И. И.: Руководство к архитектуре. Типографiя Конрада Вингебера, St. Petersburg 1833 (Wikisource [abgerufen am 17. Juni 2019]).
  8. Атлас проектов и чертежей сельских построек, изданный от Департамента сельского хозяйства М.Г.И. лит. Гундризера, St. Petersburg 1853 (rsl.ru [abgerufen am 17. Juni 2019]).
  9. Свиязев И. И.: Теоретические основания печного искусства в применении к устройству разных нагревателей, к отоплению и вентиляции зданий архитектора Свиязева. St. Petersburg 1867 (rsl.ru [abgerufen am 17. Juni 2019]).