Iridarsenit

Mineral aus der Arsenopyrit-Gruppe

Iridarsenit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Ir,Ru)As2 und bildet unregelmäßig geformte, bis zu 60 μm große Einschlüsse in Rutheniridosmin von grauer Farbe.

Iridarsenit
Iridarsenit aus Goodnews Bay, Alaska, Vereinigte Staaten
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1973-021[1]

IMA-Symbol

Ird[2]

Chemische Formel (Ir,Ru)As2
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide und Sulfosalze
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

II/D.20
II/D.20-090

2.AC.50
02.12.04.05
Kristallographische Daten
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse; Symbol 2/m
Raumgruppe P21/c
Gitterparameter a = 6,05 Å; b = 6,06 Å; c = 6,18 Å
β = 113° 17' Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Formeleinheiten Z = 4 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 5 bis 5,5
Dichte (g/cm3) 10,9
Spaltbarkeit Bitte ergänzen!
Farbe grau mit bräunlichem Farbstich
Strichfarbe Bitte ergänzen!
Transparenz opak
Glanz metallisch

Etymologie und Geschichte Bearbeiten

Das Mineral wurde 1974 von D.C. Harris in seiner Typlokalität, dem Waria-Fluss in der Provinz Oro in Papua-Neuguinea gefunden. Es ist nach seiner Zusammensetzung aus den Elementen Iridium und Arsen benannt.

Klassifikation Bearbeiten

In der Systematik nach Strunz wird Iridarsenit zu den Sulfiden und Sulfosalzen gezählt. Nach der 8. Auflage bildet es dabei zusammen mit Anduoit, Ferroselit, Frohbergit, Kullerudit, Markasit, Mattagamit und Omeiit die Markasitgruppe, einer Untergruppe der Sulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von < 1:1. In der 9. Auflage bildet es mit Borishanskiit eine Untergruppe der Verbindungen von Halbmetallen mit Platin-Gruppen-Elementen (PGE), die zu den Legierungen und legierungsartigen Verbindungen zählt.

In der Systematik nach Dana bildet es mit Arsenopyrit, Gudmundit, Osarsit, Ruarsit und Klinosafflorit die Arsenopyrit-Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:2.[3]

Bildung und Fundorte Bearbeiten

Iridarsenit bildet sich in Nuggets von natürlichen Osmium-Iridium-Ruthenium-Legierungen. Es ist vergesellschaftet mit Irarsit, Ruthenarsenit und Rutheniridosmin.

Von dem sehr seltenen vorkommenden Mineral sind nur wenige Fundorte bekannt. Neben seiner Typlokalität fand man Iridarsenit in Amdo im Autonomen Gebiet Tibet (China), auf Kuba, im Sajangebirge in Russland, Witwatersrand in Südafrika und Goodnews Bay im US-Bundesstaat Alaska.

Kristallstruktur Bearbeiten

Iridarsenit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P21/c (Raumgruppen-Nr. 14)Vorlage:Raumgruppe/14 mit den Gitterparametern a = 6,05 Å; b = 6,06 Å, c = 6,18 Å und β = 113°17' sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: January 2023. (PDF; 3,7 MB) In: cnmnc.main.jp. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Januar 2023, abgerufen am 26. Januar 2023 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  3. New Dana Classification of Sulfide Minerals

Literatur Bearbeiten

  • Iridarsenit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).

Weblinks Bearbeiten