Inga (Pflanzengattung)

Gattung der Familie Hülsenfrüchtler (Fabaceae)

Inga ist eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Mimosengewächse (Mimosoideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die über 300 Arten gedeihen in der Neotropis.[1][2]

Inga

Inga edulis

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Mimosengewächse (Mimosoideae)
Gattung: Inga
Wissenschaftlicher Name
Inga
Mill.

Beschreibung Bearbeiten

 
Illustration von Inga fastuosa aus Fragmenta botanica, figuris coloratis illustrata, Tafel 10
 
Illustration aus Flore médicale des Antilles, ou, Traité des plantes usuelles, Tafel 316 von Inga edulis
 
Illustration von Inga edulis
 
Illustration von Inga bourgoni
 
Frucht (in Ecuador „Guaba“ genannt) von Inga brachyptera

Vegetative Merkmale Bearbeiten

Bei Inga-Arten handelt es sich meist um mittelgroße bis große Bäume mit Wuchshöhen von bis zu 40 oder 45 Metern; nur fünf bis sechs Arten wachsen als kleine Bäume mit Wuchshöhen von nur 10 bis 15 Metern.[1]

Ihre Laubblätter sind paarig gefiedert mit zwei bis zahlreichen Paaren von Blattfiedern. Zwischen jedem Fiederblattpaar liegen entlang der Rhachis deutlich sichtbare Drüsen. Die Nebenblätter sind entweder klein und hinfällig oder deutlich größer und dauerhaft.[3]

Generative Merkmale Bearbeiten

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch mit doppelter Blütenhülle. Die Kelchblätter sind an ihre Basis verwachsen. Die Kronblätter sind verwachsen. Es sind zahlreiche lange Staubblätter vorhanden (sie sind der auffälligste Bestandteil der Blüten). Es ist nur ein oberständiges Fruchtblatt vorhanden.[3]

Die Hülsenfrüchte sind flach, vierkantig oder annähernd zylindrisch bis zylindrisch, gerade bis gekrümmt oder spiralig eingedreht und ihre Oberfläche ledrig bis annähernd verholzt. Die Samen sind in weißes „Mark“ (Arillus) eingebettet.[3]

Systematik und Verbreitung Bearbeiten

Taxonomie Bearbeiten

Die Gattung Inga wurde 1754 durch Philip Miller in The Gardeners Dictionary... Abridged..., 4. Auflage, 2 aufgestellt.[4] Typusart ist Inga vera Willd.[4] Ein Homonym ist Inga Scop., das 1777 in Introductio ad Historiam Naturalem 298 veröffentlicht wurde.[4]

Äußere Systematik Bearbeiten

Die Gattung Inga gehört zur Tribus Ingeae in der Unterfamilie Caesalpinioideae innerhalb der Familie Fabaceae.[5]

Arten und ihre Verbreitung Bearbeiten

 
Stamm und Borke von Inga alba
 
Zweig mit gefiederten Laubblättern und Blütenstand von Inga bullata
 
Laubblätter und Blütenstände von Inga capitata
 
Inga feuilleei
 
Blütenstand von Inga guadalupensis
 
Inga laurina
 
Inga marginata
 
Inga pilosula
 
Zweig mit gefiederten Laubblättern und Hülsenfrucht von Inga rubiginosa
 
Inga rubiginosa
 
Inga sertulifera
 
Zweig mit Blütenstand von Inga suborbicularis
 
Offene Hülsenfrucht mit Samen von Inga suborbicularis
 
Zweig mit gefiederten Laubblättern und Blütenstand und Blüten mit den langen Staubblättern von Inga tenuis
 
Zweig mit Blütenständen von Inga thibaudiana
 
Laubblatt und Blütenstände von Inga venusta
 
Zweig mit Blütenständen von Inga vera

Inga-Arten gedeihen fast weltweit in den Tropen oder Subtropen. In Mittel- und Südamerika sind sie häufig, allein in Costa Rica finden sich 66 Arten.[3]

Es gibt über 300 Inga-Arten:[1][6]

Inhaltsstoffe Bearbeiten

In den Nektarien sind verschiedene Zuckerformen und verschiedene Aminosäuren vorhanden.[7] In den Wurzeln wurden wichtige Inhaltsstoffe nachgewiesen.[7]

 
Holz einer Inga-Art

Nutzung Bearbeiten

Einige Inga-Arten werden genutzt (siehe Art-Artikel).

Quellen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Terence D. Pennington: The genus Inga: botany. The Royal Botanic Gardens, Kew, Richmond, Surrey, UK, 1997, ISBN 1-900347-12-1, 844 pp.
  • James-Edward Richardson, Toby R. Pennington, Terence D. Pennington, Peter M. Hollingsworth: Rapid diversification of a species-rich genus of neotropical rainforest trees. In: Science, Volume 293, 2001, S. 2242–2245. doi:10.1126/science.1061421 PDF.
  • Juan Ernesto Guevara Andino, Nigel C. A. Pitman, Consuelo Hernández, Renato Valencia, Phyllis D. Coley, Thomas A. Kursar, María-José Endara: A Common but Overlooked New Species in the Hyper-Diverse Genus Inga Mill. from the Northwestern Amazon., In: Systematic Botany, Volume 44, Issue 3, August 2019, S. 536–547. doi:10.1600/036364419X15620113920680

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Juan Ernesto Guevara Andino, Nigel C. A. Pitman, Consuelo Hernández, Renato Valencia, Phyllis D. Coley, Thomas A. Kursar, María-José Endara: A Common but Overlooked New Species in the Hyper-Diverse Genus Inga Mill. from the Northwestern Amazon., In: Systematic Botany, Volume 44, Issue 3, August 2019, S. 536–547. doi:10.1600/036364419X15620113920680
  2. James-Edward Richardson, Toby R. Pennington, Terence D. Pennington, Peter M. Hollingsworth: Rapid diversification of a species-rich genus of neotropical rainforest trees. In: Science, Volume 293, 2001, S. 2242–2245. doi:10.1126/science.1061421 PDF.
  3. a b c d Anton Weber, Werner Huber, Anton Weissenhofer, Nelson Zamora, Georg Zimmermann: An Introductory Field Guide To The Flowering Plants Of The Golfo Dulce Rain Forests Costa Rica. In: Stapfia. Band 78, Linz 2001, S. 277 ff. ISSN 0252-192X / ISBN 3-85474-072-7. zobodat.at [PDF]
  4. a b c Inga bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 13. November 2021.
  5. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz ca cb cc cd ce cf cg ch ci cj ck cl cm cn co cp cq cr cs ct cu Inga im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 29. November 2021.
  6. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz ca cb cc cd ce cf cg ch ci cj ck cl cm cn co cp cq cr cs ct cu cv cw cx cy cz da db dc dd de df dg dh di dj dk dl dm dn do dp dq dr ds dt du dv dw dx dy dz ea eb ec ed ee ef eg eh ei ej ek el em en eo ep eq er es et eu ev ew ex ey ez fa fb fc fd fe ff fg fh fi fj fk fl fm fn fo fp fq fr fs ft fu fv fw fx fy fz ga gb gc gd ge gf gg gh gi gj gk gl gm gn go gp gq gr gs gt gu gv gw gx gy gz ha hb hc hd he hf hg hh hi hj hk hl hm hn ho hp hq hr hs ht hu hv hw hx hy hz ia ib ic id ie if ig ih ii ij ik il im in io ip iq ir is it iu iv iw ix iy iz ja jb jc jd je jf jg jh ji jj jk jl jm jn jo jp jq jr js jt ju jv jw jx jy jz ka kb kc kd ke kf kg kh ki kj kk kl km kn ko kp kq kr ks kt ku kv kw kx ky kz la lb lc ld le lf lg lh li lj lk ll lm ln lo lp lq lr ls lt lu lv lw lx ly lz ma mb mc md me mf mg mh mi mj mk ml mm mn mo mp mq mr ms mt mu mv mw mx my mz na nb nc nd ne nf ng nh ni nj nk nl nm nn no np nq nr ns nt nu nv nw nx Datenblatt Inga bei International Legume Database Information Service = ILDIS – LegumeWebWorld Database of Legumes, Version 10.38 vom 20. Juli 2010.
  7. a b R. Hegnauer: Leguminosae Teil 2: Caesalpinioideae und Mimosoideae. In: Chemotaxonomie der Pflanzen. XIb-1. Birkhäuser, 1996, ISBN 3-7643-5165-9, S. 420 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Inga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien