InfoWars

rechtes US-amerikanisches Onlineportal für Meinungen und Verschwörungstheorien

InfoWars (infowars.com) ist ein rechtsradikales US-amerikanisches Onlineportal für Meinungen und Verschwörungstheorien. Es wird von dem Radiomoderator und Verschwörungstheoretiker Alex Jones betrieben. Alexa Internet rankt die Seite global auf Platz 2692 (Oktober 2018).[1] Dem Onlineportal wird als politisch rechtsaußen bezeichnet.[2][3]

Jones gilt als der einflussreichste Verschwörungstheoretiker in den USA und wurde durch eine landesweit verbreitete werktägliche Radioshow bekannt. Einen Großteil seiner Einnahmen erzielt er laut Medienberichten mit dem Verkauf von Produkten (Nahrungsergänzungsmitteln, beschusshemmenden Westen, Merchandising u. a), die er regelmäßig auf InfoWars und seinen weiteren Kanälen bewirbt.

Die Seite veröffentlichte mehrfach falsche Geschichten. Im Februar 2018 wurde Alex Jones Diskriminierung und sexuelle Belästigung von Angestellten vorgeworfen[4]. InfoWars und speziell Jones werben für eine Reihe von Verschwörungstheorien, insbesondere angebliche False Flag Operationen durch die US-Regierung (dazu gehören Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 und die angebliche Inszenierung des Massenmordes in Las Vegas 2017 oder des Amoklaufs an der Sandy Hook Elementary School)[5][6] InfoWars war in mehrere gerichtliche Auseinandersetzungen verwickelt und wurde mittlerweile von einer Reihe Sozialer Medien gesperrt.[7]

Am 19. April 2022 meldete Jones für seine Plattform InfoWars Insolvenz an.

Geschichte Bearbeiten

Mitte des Jahres 2018 löschten die Online-Dienste YouTube, Facebook, Spotify und Apple Inhalte von Jones u. a. über InfoWars verbreitete Inhalte. Im August 2018 sperrte Twitter seinen persönlichen Account für eine Woche.[8] Daraufhin empfahl dieser, die kostenlose InfoWars-App herunterzuladen.[7][9]

Im September 2018 stellte der Bankdienstleister PayPal seine Geschäftskontakte zu InfoWars ein, da das Portal Hass und Intoleranz verbreite.[10]

Während einer Pressekonferenz mit US-Präsident Donald Trump im November 2018 wurde der CNN-Reporter Jim Acosta nach Fragen zu einer angeblichen Flüchtlingsinvasion aus Mittelamerika und zu den Ermittlungen zum möglichen russischen Einfluss auf den US-Wahlkampf von Trump persönlich angegriffen. In der Folge wurde ihm die Akkreditierung für das Weiße Haus bis auf weiteres entzogen. Die Sprecherin des Weißen Hauses Sarah Sanders teilte anschließend ein Video, das Acosta der Gewaltanwendung überführen sollte. Das Video stammte von InfoWars und wurde laut Medienberichten durch Schnitttechniken manipuliert.[11][12]

Im April 2022 meldete InfoWars vor einem Bezirksgericht in Texas Insolvenz an, um sich den Kosten von Verleumdungsklagen zu entziehen.[13][14]

Literatur Bearbeiten

  • Nolan Higdon: „Disinfo Wars: Alex Jones’ War on Your Mind.“ Social Justice (2018).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Infowars.com Traffic, Demographics and Competitors - Alexa. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 8. November 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.alexa.com
  2. Sinéad Baker: White House press secretary Sarah Sanders tweeted a doctored video of the Jim Acosta mic-grab that was shared hours earlier by the far-right site Infowars. In: businessinsider.com. 8. November 2018, abgerufen am 21. April 2022 (englisch).
  3. Daryl Johnson: Right Wing Resurgence: How a Domestic Terrorist Threat is Being Ignored. Rowman & Littlefield, Lanham/Boulder/New York/Toronto/Plymouth 2012, S. 9.
  4. Ruth Brown: InfoWars is a den of racism and harassment: ex-staffers. In: nypost.com. 1. März 2018, abgerufen am 11. November 2018 (englisch).
  5. Alexander Nazaryan: Alex Jones: Deep State Behind Las Vegas Attack. In: newsweek.com. 2. Oktober 2017, abgerufen am 11. November 2018 (englisch).
  6. Von Verschwörungstheoretiker – Apple löscht „Infowars“-Podcasts. In: zdf.de. 6. August 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. August 2018; abgerufen am 23. März 2023.
  7. a b Discovering Intimacy on Facebook. In: Intimacy and Friendship on Facebook. Palgrave Macmillan, 2013, ISBN 978-1-137-28714-4.
  8. Twitter Bans Alex Jones And InfoWars; Cites Abusive Behavior. In: NPR.org. (npr.org [abgerufen am 8. November 2018]).
  9. Die finale Schlacht des "Fake News"-Königs: Wie Alex Jones zum Gegenschlag ausholt. In: stern.de. 7. August 2018 (stern.de [abgerufen am 8. November 2018]).
  10. Alex Jones and Infowars just got banned from another website. In: The Independent. (independent.co.uk [abgerufen am 8. November 2018]).
  11. Weißes Haus argumentiert im Streit mit CNN-Reporter mit Infowars-Video. | turi2. In: turi2. (turi2.de [abgerufen am 8. November 2018]).
  12. Martin Belam: 'She touched him': Jim Acosta row engulfs social media. 8. November 2018, abgerufen am 8. November 2018 (englisch).
  13. Alex Jones’ InfoWars files for bankruptcy in U.S. court. In: reuters.com. 18. April 2022, abgerufen am 18. April 2022 (englisch).
  14. faz.net: Rechter Aluhut geht in die Insolvenz