Indiumtrichlorid (InCl3) ist eine chemische Verbindung aus Indium und Chlor.
Kristallstruktur | ||||||||||||||||
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_ In3+ _ Cl− | ||||||||||||||||
Kristallsystem |
monoklin | |||||||||||||||
Raumgruppe |
C2/m (Nr. 12) | |||||||||||||||
Gitterparameter |
a = 641 pm, b = 1110 pm, c = 631 pm, β = 109°48' | |||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Indium(III)-chlorid | |||||||||||||||
Andere Namen |
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Verhältnisformel | InCl3 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
weißer Feststoff[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 221,18 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest[1] | |||||||||||||||
Dichte |
3,46 g·cm−3[1] | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Siedepunkt |
800 °C[1] | |||||||||||||||
Löslichkeit | ||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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MAK |
0,1 mg·m−3[1] | |||||||||||||||
Thermodynamische Eigenschaften | ||||||||||||||||
ΔHf0 |
−537 kJ·mol−1[3] | |||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Darstellung und Gewinnung
BearbeitenWasserfreies Indiumtrichlorid wird aus den Elementen durch das Verbrennen von Indium in einer Chlorgasatmosphäre oder durch Umsetzung eines Gemischs aus Indium(III)-oxid und Kohle im Chlorgasstrom gewonnen.[4][5]
Die Verbindung kann auch durch Auflösen von Indium in Salzsäure hergestellt werden.[5] Aus der wässrigen Lösung kristallisiert das Tetrahydrat.[5]
Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Reaktion von Indium(III)-oxid mit Thionylchlorid bei 300 °C.[2]
Eigenschaften
BearbeitenIndium(III)-chlorid bildet weiße, hygroskopische Kristalle, die leicht sublimierbar sind.[4] Der Schmelzpunkt ist mit 586 °C, der Sublimationspunkt mit 418 °C angegeben.[6] Die Dampfdruckfunktion ergibt sich nach August entsprechend ln(P) = −A/T+B (P in Torr, T in K) mit A = 8086 ±168 und B = 12,654 im Temperaturbereich von 489 K bis 564 K.[7] Die Sublimationsenthalpie beträgt 154 kJ·mol−1.[7] In der Gasphase liegt es (wie alle Indiumhalogenide) als dimeres Molekül vor. Wasserfreies Indiumtrichlorid reagiert heftig mit Wasser und wird dabei protolytisch gespalten.[5] Die Verbindung bildet aus salzsaurem Medium Doppelsalze mit dem Hexachlorido-[InCl6]3− oder Aquopentachlorido-Komplex [InCl5(H2O)]2−.[6] Sie besitzt eine monokline Kristallstruktur, isotyp zu der von Aluminium(III)-chlorid mit der Raumgruppe C2/m (Raumgruppen-Nr. 12) (a = 641 pm, b = 1110 pm, c = 631 pm, β = 109°48'). Aus den wässrigen Lösungen, die z. B. auch aus Indium und Salzsäure leicht erhältlich sind, kristallisieren beim Einengen Hydrate, z. B. das Tetrahydrat, aus.[2]
Verwendung
BearbeitenDie Verbindung wird als Katalysator bei Alkohol- und Carbonylreaktionen, sowie in der Nuklearmedizin und bei der Herstellung von Indiumsulfid (für CIGS-Solarzellen) eingesetzt.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g h i Datenblatt Indium(III)-chlorid, wasserfrei bei Alfa Aesar, abgerufen am 29. Januar 2010 (Seite nicht mehr abrufbar)..
- ↑ a b c d Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 867.
- ↑ A. F. Holleman, N. Wiberg: Anorganische Chemie. 103. Auflage. 1. Band: Grundlagen und Hauptgruppenelemente. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2016, ISBN 978-3-11-049585-0, S. 1393 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b F. Noel: Indium and Indium Compounds in Ullmann’s Encyclopedia of Industrial Chemistry, 2012 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim, doi:10.1002/14356007.a14_157
- ↑ a b c d L. Kolditz: Anorganische Chemie, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1983, S. 355.
- ↑ a b A.F. Holeman, E. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. Walter de Gruyter Berlin New York, 1985, S. 891.
- ↑ a b F.J. Smith, R.F. Barrow: The heats of sublimation of inorganic substances. Part 6: Some halides of gallium and indium in Trans. Faraday Soc. 54 (1958) 826–829, doi:10.1039/TF9585400826.