Hypnagogia (Von Hypnagogie, von altgriechisch ὕπνος hýpnosSchlaf“) ist das sechste Studioalbum der Funeral-Doom-Band Evoken.

Hypnagogia
Studioalbum von Evoken

Veröffent-
lichung(en)

9. November 2018

Aufnahme

Juli 2017 bis Juni 2018

Label(s) Profound Lore Records

Format(e)

CD, LP

Genre(s)

Funeral Doom

Titel (Anzahl)

8

Länge

1:00:16

Besetzung
  • Gitarre: Chris Molinari
Gastmusiker
  • Brian Sanders: Cello
  • Shalini Williams; Gesang (Ceremony of Bleeding)

Produktion

Evoken und Steve DeAcutis

Studio(s)

SoundSpa Studios, Edison, New Jersey

Chronologie
Atra Mors
(2012)
Hypnagogia -

Geschichte Bearbeiten

Nach der Veröffentlichung des fünften Evoken-Albums Atra Mors im Jahr 2012 blieb die Bandkonstellation konstant bestehen. Nach einer Tournee im Jahr 2013 und einem Auftritt 2014 blieben weitere Aktivitäten jedoch aus. Der genau Schreibprozess zum Nachfolgealbum wurde von den Musikern nicht benannt. Das Vorgehen hingegen wurde vom Schlagzeuger Vince Verkay als Bestreben um einen stetigen Wandel und Vermeidung von Wiederholungen charakterisiert. Das Album entstand im anhaltenden Austausch der Musiker. Mit dem Fortschreiten des Schreibprozesses und der Entwicklung der individuellen Stücke änderte sich dabei die Richtung der Musik. Bis in den Aufnahmezeitraum hinein arbeiteten die Musiker so an dem Album und manche Ideen wurden noch während der Aufnahmen vorgeschlagen und entwickelt.[1]

Die Aufnahme fand in einer für Evoken bewährten Konstellation statt. Wie mehrere Alben zuvor wurde Steve DeAcutis als Produzent hinzugezogen und das Album in mehreren Sitzungen ab dem Juli des Jahres 2017 in dessen SoundSpa Studios in Edison, New Jersey eingespielt. Als Label kooperierte Evoken, wie bereits beim vorherigen Album mit Profound Lore Records.

Albuminformationen Bearbeiten

Titelliste
  1. The Fear After: 9:18
  2. Valorous Consternation: 8:20
  3. Schadenfreude: 8:45
  4. Too Feign Ebullience: 10:01
  5. Hypnagogia: 3:49
  6. Ceremony of Bleeding: 7:43
  7. Hypnopompic: 2:11
  8. The Weald of Perished Men: 10:09

Das Konzeptalbum Hypnagogia wurde am 9. November 2018 über Profound Lore Records als Musikdownload, CD und Doppel-LP mit 8 Titeln und einer Gesamtspielzeit von 60:16 Minuten veröffentlicht.

Konzept Bearbeiten

Konzeptionell richtete Evoken Hypnagogia als Allegorie für menschliche Urängste auf soldatische Erfahrungen im Ersten Weltkrieg aus. Als übergreifendes Kernthema führte Verkay eine tief verwurzelte Angst davor, „ohne Identität zu sterben“ an. „Die Angst, niemals Frieden zu finden, für immer verloren zu sein.“[1] Zugleich ist das Album an der Idee eines fiktiven Tagebuchs eines im Ersten Weltkrieg umgekommenen Soldaten angelehnt.[2]

„[E]in Bündel Schriften, das alle zum Selbstmord treibt, die es lesen – das ist der Deal, den der tödlich Verletzte vor seinem Exitus mit einer sadistischen Gottheit gemacht hat. Schmerz, Wut und Enttäuschung wirken ansteckend, und jedes weitere Opfer des toxischen Buchs verstärkt diesen Sog nur noch. Heraus kommt ein okkulter Haarball der Verbitterung, zusammengebacken mit Hass und Blut.“

Melanie Aschenbrenner für Metal Hammer über Hypnagogia[3]

Auf den fantastischen Teil dieses Konzeptes verweisend verglich Brayden Turenne das Album für Exclaim mit der klassischen Schauerliteratur der Gothic Fiction.[4]

Texte, Gestaltung und Musik beziehen sich auf dieses Konzept.

Gestaltung Bearbeiten

Coverbild zu Hypnagogia
Adam Burke, 2018

Link zum Bild
(Bitte Urheberrechte beachten)

Das Begleitmaterial wurde von Adam Burke gestaltet. Als Covermotiv gestaltete Burke ein Bild im Stil eines Ölgemäldes aus der Epoche der romantischen Malerei. Das Motiv zeigt eine Schleiereule bei trüben Lichtschein auf einem verwitterten Pfosten eines alten Stacheldrahtzauns sitzen.

Stil Bearbeiten

Insbesondere My Dying Bride wird in Rezensionen als Einfluss auf die Musik des Albums benannt.[2][5] Als Neuerungen im Klangbild der Gruppe werden „hymnische Streicher“ angeführt.[2] Mitunter wurde die Musik als besonders glatt kritisiert.[1] Auch mangele es dem Album am sonst gewohnten „Hang zur garstig bodenlosen Tiefe“.[2] Dabei erscheine das Album mit den für Evoken „typischen Trademarks“.[2] Massive Riffs, flächiger Einsatz der Synthesizer, malträtierende Rhythmen. Der Gesang variiere zwischen Growling, Röcheln und rezitierenden Passagen, „die die Handlung weiterspinnen.“[2]

Das Album zeichnet sich durch geringes Tempo aus. Von The Fear After mit einem Metrum von 72 bpm bis zu Hypnopompic mit 120 bpm bleibt Hypnagogia im Tempo des Funeral Doom. Die Tonart variiert zwischen den Stücken. In f-Moll wurden Hypnopompic und Ceremony of Bleeding geschrieben, Too Feign Ebullience in c-Moll, Hypnagogia und Valorous Consternation in A-Dur, The Fear After in As-Dur, Schadenfreude in G-Dur und The Weald of Perished Men in C-Dur.[6]

Wahrnehmung Bearbeiten

Quelle Bewertung
Doom-Metal.com           [7]
Exclaim           [4]
Metal Hammer        [3]
Angry Metal Guy      [8]
Powermetal.de           [5]
FFM-Rock           [9]
Cryptic Rock      [10]
Grim Gent           [11]
Zware Metalen           [12]
Grizzly Butts      [13]
Ghost Cult Mag           [14]
Heavypop.at           [2]

Dem Album gewidmeten Besprechungen in Webzines und Musikzeitschriften fielen überwiegend positiv aus.[15][16][17][18]

„Finding out that Evoken still have more to say is one of the most satisfying revelations of 2018.“

„Die Erkenntnis, dass Evoken noch immer etwas zu sagen hat, ist eine der erfreulichsten Enthüllungen des Jahres 2018.“

Daniel Lake für Decibel über Hypnagogia[19]

Allerdings wirke Hypnagogia in Relation zur „restlichen Diskografie auch ein wenig enttäuschenden, weil [es eine] dezent unausgegorenen Platte“ sei.[2] Melanie Aschenbrenner vom Metal Hammer lobte das Album hingegen rundum als einen „idealen Mix aus Schönheit und Verderben“.[3] Für Powermetal.de wurde das Album als Ausnahme zu einem Genre bewertet, dass dem Rezensenten regulär „schlicht und ergreifend zu eintönig“ erscheine.[5] Im Genre sei Hypnagogia „mühelos elegant“ summierte Ian Morissey für Doom-Metal.com.[7]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Jenna DePasquale: Evoken: Hypnagogia. invisible oranges, abgerufen am 10. Februar 2023.
  2. a b c d e f g h Oliver: Evoken: Hypnagogia. heavypop.at, abgerufen am 10. Februar 2023.
  3. a b c Melanie Aschenbrenner: Evoken: Hypnagogia. Metal Hammer, abgerufen am 10. Februar 2023.
  4. a b Brayden Turenne: Evoken: Hypnagogia. Exclaim, abgerufen am 10. Februar 2023.
  5. a b c Haris Durakovic: Evoken: Hypnagogia. Powermetal.de, abgerufen am 10. Februar 2023.
  6. Evoken: Hypnagogia. Tunebat, abgerufen am 10. Februar 2023.
  7. a b Ian Morissey: Evoken: Hypnagogia. Doom-Metal.com, abgerufen am 10. Februar 2023.
  8. Ferrous Beuller: Evoken: Hypnagogia. Angry Metal Guy, abgerufen am 10. Februar 2023.
  9. Michael Toscher: Evoken: Hypnagogia. FFM-Rock, abgerufen am 10. Februar 2023.
  10. Adrian Breeman: Evoken: Hypnagogia. Cryptic Rock, abgerufen am 10. Februar 2023.
  11. Samoth: Evoken: Hypnagogia. Grim Gent, abgerufen am 10. Februar 2023.
  12. Joost Aarts: Evoken: Hypnagogia. Zware Metalen, abgerufen am 10. Februar 2023.
  13. terraasymmetry: Evoken: Hypnagogia. Grizzly Butts, abgerufen am 10. Februar 2023.
  14. Hansel Lopez: Evoken: Hypnagogia. ghost cult mag, abgerufen am 10. Februar 2023.
  15. nikarg: Evoken: Hypnagogia. Metalstorm, abgerufen am 10. Februar 2023.
  16. Tim Fleskes: Evoken: Hypnagogia. everything is noise, abgerufen am 10. Februar 2023.
  17. Zach Duvall: Evoken: Hypnagogia. Your Last Rites, abgerufen am 10. Februar 2023.
  18. Wil Cifer: Evoken: Hypnagogia. NCS, abgerufen am 10. Februar 2023.
  19. Daniel Lake: Evoken: Hypnagogia. Decibel, abgerufen am 10. Februar 2023.