Hundshaupten (Egloffstein)

Ortsteil von Egloffstein

Hundshaupten ist ein fränkisches Dorf, das zu Egloffstein gehört.

Hundshaupten
Wappen von Hundshaupten
Koordinaten: 49° 43′ N, 11° 13′ OKoordinaten: 49° 43′ 15″ N, 11° 13′ 18″ O
Höhe: 459 (452–487) m ü. NHN
Einwohner: 86 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 91349
Vorwahl: 09197
Der Egloffsteiner Gemeindeteil Hundshaupten
Der Egloffsteiner Gemeindeteil Hundshaupten

Geografie Bearbeiten

Das im Südwesten der Wiesentalb gelegene Dorf ist ein Gemeindeteil des in Oberfranken gelegenen Marktes Egloffstein.[2] Es befindet sich etwa vier Kilometer nordwestlich von Egloffstein und liegt auf einer Höhe von 459 m ü. NHN.[3] Hundshaupten liegt auf einem zur Nördlichen Frankenalb gehörenden Hochplateau, das im Nordosten von der Trubach und im Südwesten vom Oberlauf der Schwabach begrenzt wird.

Geschichte Bearbeiten

Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts hatte Hundshaupten der Herrschaft reichsunmittelbarer Adeliger unterstanden, die sich in dem zum Fränkischen Ritterkreis gehörenden Ritterkanton Gebürg organisiert hatten.[4][5] Der Ort bildete dabei den Verwaltungssitz des Rittergutes Hundshaupten, das sich im Besitz der Adelsfamilie der von Pölnitz befand.[6] Als die reichsritterschaftlichen Territorien im Bereich der Fränkischen Schweiz 1805 mediatisiert wurden, wurde das Dorf unter Bruch der Reichsverfassung vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert.[7][8] Mit dieser gewaltsamen Inbesitznahme wurde schließlich auch Hundshaupten zum Bestandteil der während der Napoleonischen Flurbereinigung in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete, was erst im Juli 1806 mit der Rheinischen Bundesakte nachträglich legalisiert wurde.

Durch die zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern durchgeführten Verwaltungsreformen wurde Hundshaupten mit dem zweiten Gemeindeedikt 1818 eine Ruralgemeinde, zu der das Dorf Hundsboden gehörte.[9] Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde die gesamte Gemeinde Hundshaupten am 1. Mai 1978 in den Markt Egloffstein eingegliedert.[10]

Verkehr Bearbeiten

Die Anbindung an das öffentliche Straßennetz wird hauptsächlich durch die Kreisstraße FO 21 hergestellt, die aus dem Nordwesten von Hetzelsdorf her kommend, nach Durchlaufen des Ortes in südsüdwestlicher Richtung nach Hundsboden weiterführt. Außerdem zweigt von dieser in der Ortsmitte noch die hier beginnende Kreisstraße FO 6 ab, die zu dem etwa eineinhalb Kilometer ostnordöstlich gelegenem Nachbarort Oberzaunsbach hinabführt, der bereits im Talgrund der Trubach liegt. Auf der Ostseite dieser Straße befindet sich der Eingangsbereich zum Wildpark Hundshaupten, der südöstlich davon in einem tiefen Taleinschnitt liegt.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Das ehemalige Gemeindehaus

In Hundshaupten gibt es zwei denkmalgeschützte Bauwerke, nämlich das ehemalige Gemeindehaus und das auf einem Bergsporn am östlichen Ortsrand gelegene Schloss Hundshaupten.

 
Der Wildpark Hundshaupten

Unmittelbar östlich des Ortes befindet sich der in einem Taleinschnitt gelegene Wildpark Hundshaupten.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Hundshaupten (Egloffstein) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 301 (Digitalisat). Abgerufen am 8. September 2019
  2. Hundshaupten in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 8. September 2019.
  3. Geografische Lage von Hundshaupten im BayernAtlas, abgerufen am 8. September 2019
  4. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
  5. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
  6. Ingomar Bog: Forchheim. S. 40.
  7. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 35.
  8. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 106–107.
  9. Ingomar Bog: Forchheim. S. 118–119.
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 684.