Hugo Krötzsch

deutscher Verleger und Philatelist (1858-1937)

Hugo Krötzsch (* 26. Februar 1858 in Leipzig; † 30. Mai 1937 ebenda) war ein Verleger philatelistischer Literatur, Briefmarken-Prüfer, Briefmarkenhändler und Kenner altdeutscher Marken.[1][2]

Leben Bearbeiten

Er war bekannter philatelistischer Schriftsteller mit sehr vielen Fachartikeln. Er hatte einen eigenen philatelistische Verlag in Leipzig, Langestraße 22, ab 1893[3] mit der Absicht, alle seinerzeit bekannten und beliebten Postgebiete handbuchartig herauszubringen.[4] Er brachte zudem Sammlerzubehör heraus.[5] In den 1890er Jahren brachte er mit dem „Horn-Album“ und dem „Schwarz-Album“ zwei verschiedene Feldervordrucke für Briefmarkensammler auf den Markt.[5] Er war befreundet mit dem Philatelisten Arthur Ernst Friedrich Glasewald, in dessen Nähe er wohnte und hatte gute Kontakte zum philatelistischen Verlag der Gebrüder Senf in Leipzig.[3] Krötzsch war Herausgeber der Deutschen Briefmarken-Zeitung von 1896 bis 1919 und von 1894 bis 1896 die „Vierteljahrs-Beiträge zum philatelistischen Permanent-Sammelwerk“.[6] Außerdem war er Prüfer für Bergedorf-Marken.[2] Seine große philatelistische Bibliothek ging über an den Verleger Carl Gustav Vogel, Pößneck, dann an dessen Söhne und schließlich an die Deutsche Bücherei in Leipzig.[7]

Krötzsch hatte einen Sohn mit dem Namen Kurt (1892–1944), der ab 1. Juli 1929 Inhaber des Geschäfts wurde und dieses jahrelang weiterführte.[7]

Werke Bearbeiten

  • „Permanentes Handbuch der Postfreimarkenkunde“ (1893/97) als Herausgeber, auch als „Krötzsch-Handbücher“ bekannt
  • „Illustrierten Katalog über deutsche Postfreimarken“ (1896)
  • „Handbuch über Bergedorf-Marken“ als Herausgeber

Mitgliedschaften Bearbeiten

  • BSV Gößnitz
  • IPHV Berlin
  • Sächsischer Briefmarken-Händler-Verein
  • Germania-Ring (Ehrenmitglied)

Auszeichnungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Wolfgang Flemming: Hugo Krötzsch – ein Leipziger Altmeister der Philatelie und ihrer Literatur. In: philatelie Nr. 195 / Philatelie und Postgeschichte Nr. 116, Januar 1991, S. 41, 42, 47, 48
  • Horst Hille: Pioniere der Philatelie. Phil Creativ, Schwalmtal 1995, ISBN 3-928277-17-0, S. 64–68
  • Wolfgang Maassen (Hrsg.): Wer ist wer in der Philatelie? Ein Lexikon namhafter Philatelisten des 19./20. Jahrhunderts. Phil Creativ, Schwalmtal 1999, ISBN 3-932198-32-8, S. 111 f
  • Wolfgang Maassen: Wer ist wer in der Philatelie?, Band 3, I–L, Phil Creativ, Schwalmtal, 3. Auflage, 2020, ISBN 978-3-932198-97-7, S. 173–175
  • Hans Meyer: Die Philatelie im „Dritten Reich“. Die Organisationen der Sammler und Händler 1933–1945. o. O. 2006, S. 268 f

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Krötzsch, Hugo. In: Wolfram Grallert: Lexikon der Philatelie. 2. Auflage. Phil*Creativ GmbH, Schwalmtal 2007, ISBN 978-3-932198-38-0, Seite 214
  2. a b Krötzsch, Hugo. In: Wolfgang Maassen: Wer ist wer in der Philatelie? Ein Lexikon namhafter Philatelisten des 19./20. Jahrhunderts, Phil*Creativ Verlag, Schwalmtal 1999, ISBN 3-932198-32-8, Seite 111 f
  3. a b Philatelistenverein Leipzig: Zum 70. Todestag von Hugo Krötzsch (Memento des Originals vom 29. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.philatelistenverein-leipzig.de, abgerufen am 4. Februar 2011
  4. Hugo Krötzsch. In: Großes Lexikon der Philatelie, Bertelsmann Lexikon Verlag 1978, Band 1, Seite 393
  5. a b Horst Hille: Pioniere der Philatelie. Verlag Phil Creativ, Schwalmtal 1995, ISBN 3-928277-17-0, Seite 67
  6. Hugo Krötzsch. In: Grosses Lexikon der Philatelie. 1. Auflage, Albert Kürzl Verlag München 1923, Seite 395
  7. a b Horst Hille: Pioniere der Philatelie. Verlag Phil Creativ, Schwalmtal 1995, ISBN 3-928277-17-0, Seite 68