Hildegunde Feilner (* 4. September 1918 in Augsburg; † 14. Januar 2007 in München) war eine deutsche Diplomatin und Botschafterin in Sri Lanka, Singapur und den Philippinen.

Beruflicher Werdegang Bearbeiten

Hildegunde „Gundi“ Feilner studierte Betriebswirtschaftslehre an der Technischen Hochschule München und schloss ihr Studium als Diplom-Kauffrau ab. Sie verfasste 1941 ihre Dissertation mit dem Titel „Das Weltbild der süddeutschen Kaufleute zur Fuggerzeit“ und erhielt den Doktor der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Dr. rer. pol.).[1] Dort war sie bis 1946 Lehrbeauftragte und Assistentin an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Im Anschluss arbeitete sie bis 1952 als Referentin in verschiedenen Positionen im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, unter anderem in den politischen Ausschüssen der CSU.[2] Auf Einladung der US-Regierung nahm sie von März bis September 1950 an einem Studienprogramm in den USA teil. Von dem Auslandsaufenthalt erstattete sie dem damaligen bayrischen Staatsminister für Wirtschaft Hanns Seidel Bericht, woraus sich ein vierjähriger Briefwechsel entwickelte.

Im Jahr 1952 startete Feilner mit ihrer Attachéausbildung. Als erster Auslandsaufenthalt war geplant, sie als Leiterin der Wirtschaftsabteilung in an der deutschen Botschaft in Kairo einzusetzen, jedoch erschien „eine Frau als Leiterin der Wirtschaftsabteilung im vorderen Orient untragbar“ (Renate Höpfinger: Hanns Seidel: Briefe an Gundi Feilner, S. 154). Deshalb wurde sie als Legationsrätin 1. Klasse an die deutschen Botschaft in Paris entsandt. Turnusmäßg wechselte sie 1961 als Referatsleiterin in das Auswärtige Amt in Bonn, bis sie 1965 Leiterin der Wirtschaftsabteilung an der deutschen Botschaft in Neu Delhi wurde. Im Anschluss wurde sie von 1968 bis 1973 Gesandtin an der Ständigen Vertretung bei der Europäischen Union in Brüssel, damals noch Europäische Gemeinschaften genannt. 1973 übernahm sie den Botschafterposten von Franz Josef Hoffmann in Sri Lanka. Danach löste sie 1977 Hans J. Dietrich als deutscher Botschafter in Singapur ab. Von 1980 bis 1983 markierte ihre Rolle als deutsche Botschafterin auf den Philippinen ihre letzte Station vor ihrem Ruhestand.[3] Während ihrer Amtszeit auf den Philippinen unterzeichnete sie 1983 das Kulturabkommen zwischen den Philippinen und der Bundesrepublik Deutschland.

Literatur Bearbeiten

  • Margot Fuchs: Dr. rer. pol. Gundi Feilner. In: dies.: Wie die Väter so die Töchter. Frauenstudium an der Technischen Hochschule München von 1899–1970. Technische Hochschule München, München 1994 (FAKTUM; 7), ISBN 3-929391-07-4, S. 172–177.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gundi Feilner: Das Weltbild der süddeutschen Kaufleute zur Fuggerzeit. München 1941 (dnb.de [abgerufen am 19. Januar 2024]).
  2. Hildegunde (Gundi) Feilner Feilner. Abgerufen am 19. Januar 2024 (deutsch).
  3. Renate Höpfinger: Weltanschauung und politischs Handeln. Hanns Seidel zum 100. Geburtstag. Hrsg.: Alfred Bayer, Manfred Baumgärtel. ATWERB-Verlag KG, Grünwald 2001, ISBN 978-3-928561-87-7, Hanns Seidel: Briefe an Gundi Feilner 1950–1954, S. 153–210.
VorgängerAmtNachfolger
Franz Josef HoffmannDeutscher Botschafter in Sri Lanka
1973–1977
Heribert Wöckel
Hans J. DietrichDeutscher Botschafter in Singapur
1977–1980
Wolfram Dufner
Wolfgang EgerDeutscher Botschafter auf den Philippinen
1980–1983
Klaus Zeller