Hermann Weber (Konstrukteur)

deutscher Motorradkonstrukteur und -rennfahrer

Hermann Weber (* 11. März 1896; † 23. Februar 1948 in Ischewsk) war ein deutscher Motorrad-Konstrukteur und -rennfahrer. Weber war über 20 Jahre lang Chefkonstrukteur bei DKW im sächsischen Zschopau, dem damals größten Motorradhersteller der Welt.

Das Reichsfahrtmodell war eine von Webers ersten Konstruktionen
Die kommerziell erfolgreichste Konstruktion DKW RT 125 im museum mobile, hier Baujahr 1950 aus Ingolstadt

1921[1] wurde Hermann Weber bei DKW als Konstruktionsleiter eingestellt. Webers erste Konstruktionen waren das DKW Reichsfahrtmodell und die DKW ZL (Zschopauer Leichtmotorrad). Die von 1923 bis 1924 in rund 2000 Exemplaren gebaute ZL holte 2,25 PS aus 148 cm³ und erreichte maximal 65 km/h. Vom Reichsfahrtmodell wurden von 1922 bis 1925 rund 20.000 Stück hergestellt.[2][3]

Die erfolgreichste Konstruktion Webers ist die RT 125. Dieses Modell wurde von 1940 bis 1965 rund 450.000-mal gebaut und nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund des nun fehlenden Patentschutzes von anderen Herstellern kopiert.

Als Rennfahrer demonstrierte er selbst die Leistungsfähigkeit der von ihm entwickelten Maschinen.

Bei der Reichsfahrt im Oktober 1922 erzielte Hermann Weber die mit Abstand meisten Gutpunkte aller Zweiradklassen. Das AVUS-Rennen Mitte 1923 beendete er hinter Max Hucke auf dem zweiten Platz. Nach der insgesamt dritten Reichsfahrt stand er wieder als Gesamtsieger fest. Ende Juli stand Weber auch bei der Deutschen TT beim Swinemünder Bäderrennen mit auf dem Siegerpodest. Siege errang er noch beim Herkules-Bergrennen in Kassel sowie auf dem Marienberger Dreieck. Die Saison 1924 begann Weber mit Triumphen beim Bergrennen nahe Prag und wenige Zeit später in Kassel. Nach dem Rennen der 150-cm³-Klasse auf der AVUS stand Hermann Weber diesmal ganz oben auf dem Podium. Es folgten Siege auf der Bahn in Chemnitz und beim Inselbergrennen. Im Februar 1925 war er bei der Winterfahrt erfolgreich, gewann danach erneut beim Prager, Kasseler und Insel-Bergrennen. Ende Juni gelang ihm bei der 3. Deutschen TT der Klassensieg. Ausgangs der Saison stand er als Deutscher Meister des DMV der kleinsten Hubraumkategorie fest. Im Mai 1926 ging er noch einmal an den Start des Prager Bergrennens. Anschließend soll ihm Direktor J. S. Rasmussen die Rennfahrerei verboten haben – seine Dienste im Zschopauer Werk waren ihm zu wertvoll.

Ab 1925 führte Hermann Weber die neu gegründete DKW-Rennabteilung. In dieser Unterabteilung der DKW-Versuchsabteilung waren bis zu 100 Mitarbeiter mit der Konstruktion, der Teilefertigung, der Montage und der Erprobung von Rennmotorrädern beschäftigt. Hier wurden ebenfalls Kleinserienmaschinen für Privatrennfahrer hergestellt. Ab 1937 stellte die Rennabteilung auch Geländemotorräder her.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Weber mit anderen DKW-Ingenieuren zum Aufbau der in Zschopau demontierten Werksanlagen in die sowjetische Stadt Ischewsk gebracht. Dort starb Weber im Februar 1948.

Bedeutende Erfolge als Rennfahrer

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Literatur

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  • Steffen Ottinger: DKW Motorradsport 1920–1939. Von den ersten Siegen des Zschopauer Zweitakters bei Bahnrennen bis zu den Europameisterschafts-Erfolgen. 1. Auflage. HB-Werbung und Verlag, Chemnitz 2009, ISBN 978-3-00-028611-7, S. 122.
  • Siegfried Rauch, Frank Rönicke: Männer und Motorräder – ein Jahrhundert deutscher Motorradentwicklung. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-613-02947-7, S. 222–229.
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Einzelnachweise

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  1. Hermann Weber – Der Vater der RT 125. In: fahrzeugmuseum-chemnitz.de. MUSEUM FÜR SÄCHSISCHE FAHRZEUGE CHEMNITZ E.V., 2021, abgerufen am 5. Februar 2023 (Informationen zur Sonderausstellung vom 30.3. bis 31.10.2021).
  2. Frank Rönicke: DKW – Motorräder 1920–1979. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-613-02633-9.
  3. Das Rad der Zeit. Delius Klasing, ISBN 3-7688-1011-9, S. 82.