Helmut Spieker

Schweizer Architekt, tätig in Zürich

Helmut Spieker (* 13. Januar 1933 in Duisburg; † 13. Februar 2014 in Zürich) war ein deutscher Architekt und Professor an der ETH Zürich.[1]

Leben Bearbeiten

Nach dem Abitur in Düsseldorf 1952/53 studierte Helmut Spieker während zwei Jahren Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Göttingen und nahm dann das Studium der Architektur an der TH Karlsruhe auf. Dieses schloss er 1958 mit dem Diplom bei Professor Egon Eiermann ab, an dessen Lehrstuhl er während eines Jahres als Assistent arbeitete.[2]

Von 1964 bis 1970 umfasste seine Lehrtätigkeit Seminare an deutschen, niederländischen und österreichischen Technischen Hochschulen und an der ETH Zürich. An der Hochschule für Gestaltung Ulm hatte er eine Gastdozentur inne. Am 1. Oktober 1971 wurde er ordentlicher Professor für Architektur und Entwurf an der ETH Zürich.[2][3][4] Von 1980 bis 1982 war er Vorsteher der Abteilung für Architektur der ETH Zürich.[1] Er emeritierte am 31. März 1998.

Schaffen Bearbeiten

Seit 1961 war er mit der Planungsleitung im Universitäts-Neubauamt Marburg betraut, insbesondere mit der Struktur- und Bebauungsplanung und der Ausarbeitung eines Bausystems. Dazu gehörten unter anderem Institute, Bürogebäude, Kliniken, technische Anlagen und Wohnhäuser.[2] Das Marburger Bausystem ist gekennzeichnet durch seine konstruktive Konsequenz, Flexibilität, Klarheit und Prägnanz, sowohl in der planerischen Entwicklung wie auch klaren Ästhetik. Das Marburger System wurde zum Begriff und wegweisenden Vorbild für Hochschulbauten.[1]

Von 1971 bis 1974 hatte er ein eigenes Büro. Von 1989 bis 1996 entstanden unter seiner Leitung als Chefarchitekt bei der Karl Steiner AG in Zürich Entwürfe für die Rehabilitationsklinik in Zihlschlacht TG, die Wohnbebauung Eierbrecht in Zürich-Witikon, die Industriebauten der Firma Schätti in Schwanden GL und das Bürogebäude Flur-Nord der UBS an der Badenerstrasse in Zürich.[4]

Publikationen (Auswahl) Bearbeiten

  • Helmut Spieker, Helga Spieker: Manierismus der Moderne oder Ende der Baukunst?’'. ETH, Zürich 1975.
  • Helmut Spieker: Totalitäre Architektur. Feststellungen und Bekenntnisse, Programme und Ergebnisse, Bauten und Entwürfe, Einzel- und Prachtobjekte. Krämer, Stuttgart 1981, ISBN 978-3-7828-0455-4.
  • Eugen Gomringer, Helmut Spieker (Hrsg.) Das Einfache. Anabas, Giessen 1995.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Nachruf in der NZZ. 18. Februar 2014, abgerufen am 24. April 2024.
  2. a b c Umschau. In: Schweizerische Bauzeitung. S. 89. Jg., Heft 38, 23. September 1971, S. 962, abgerufen am 24. April 2024.
  3. ETH Zürich (Hrsg.): ETH Bulletin. Jg. 5, Nr. 44, 13. Januar 1972, S. 27.
  4. a b Helmut Spieker. In: Who's Who. ETH Zürich, 2. Juni 1998, abgerufen am 24. April 2024.