Heinz Ehrenfreund

österreichischer Schauspieler

Heinz Ehrenfreund (* 31. Januar 1942 in Wien; † 27. Juni 1999 in Weistrach) war ein österreichischer Schauspieler.

Leben Bearbeiten

Ehrenfreund hatte sein erstes Engagement als Schauspieler und Operettenbuffo am Stadttheater Luzern. Er spielte von 1962 bis 1969 am Burgtheater Wien, dessen festes Ensemblemitglied er in diesem Zeitraum war.[1] 1965 trat er dort an der Seite von Attila Hörbiger als junger Maler August Dorn in dem romantischen Zaubermärchen Der Alpenkönig und der Menschenfeind von Ferdinand Raimund auf.

Ab den 1960er-Jahren spielte Ehrenfreund auch in Fernsehrollen. In den 1970er- und 80er-Jahren war er im österreichischen und deutschen Fernsehen mehrfach in Literaturverfilmungen oder in Fernsehbearbeitungen von Theaterstücken zu sehen. Unter der Regie von Oscar Fritz Schuh war Ehrenfreund neben Ruth Niehaus in der Fernsehfassung von Der Tausch von Paul Claudel im Jahr 1969 zu sehen. 1970 spielte er unter der Regie von Helmut Käutner in einer Fernsehinszenierung des Stücks Einladung ins Schloss von Jean Anouilh. Bekannt wurde er 1973 durch den TV-Dreiteiler Der rote Schal nach einem Roman von Wilkie Collins unter der Regie von Wilhelm Semmelroth. Im gleichen Jahr übernahm er den Dumaine in einer Fernsehfassung des Theaterstücks Verlorene Liebesmüh’ von William Shakespeare unter dem Titel Liebe leidet mit Lust. 1975 war er in einer Fernsehfassung des Einakters Komtess Mizzi von Arthur Schnitzler als Professor Windhofer in der Regie von Otto Schenk zu sehen. Außerdem wirkte er 1977 in Verfilmung der Erzählung Brennendes Geheimnis des österreichischen Schriftstellers Stefan Zweig mit. 1983 spielte er für den ORF den Baron Felician von Wergenthin in einer Fernsehfassung von Arthur Schnitzlers Roman Der Weg ins Freie.

Für das ZDF war Ehrenfreund in den populären Fernsehserien Der Kommissar, Derrick, Die Schwarzwaldklinik, Der Alte und Das Traumschiff zu sehen.

Ehrenfreund wirkte in der deutsch-britischen Kinoproduktion Die Akte Odessa (1974) mit und arbeitete auch als Regisseur, u. a. an der Wiener Volksoper, an der er in der Spielzeit 1990/91 das Musical La Cage aux Folles inszenierte.[2][3] Ehrenfreund machte sich auch als Interpret von Operettenmusik, Couplets und Wiener Liedern einen Namen.[4] In der Spielzeit 1987/88 übernahm er an der Wiener Volksoper die Partie des Gustl von Pottenstein in der Operette Das Land des Lächelns, mit Silvana Dussmann und Nicolai Gedda in den Hauptrollen. Seit 1987 war Ehrenfreund Intendant beim „Musicalsommer Amstetten“.

Ehrenfreund war mit der Schauspielerin Sylvia Manas und danach mit der Opernsängerin und Intendantin des Wiener Stadttheaters Anita Ammersfeld verheiratet. Er starb unerwartet im Alter von 57 Jahren an seinem Heimatort Weistrach an den Folgen eines Myokardinfarkts und ist auf dem dortigen Friedhof begraben.

 
Heinz Ehrenfreunds Grabstätte

Filmografie Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Heinz Ehrenfreund gestorben (Memento des Originals vom 29. Dezember 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ifs.tuwien.ac.at Todesmeldung in: Der Standard vom 29. Juni 1999
  2. Todesfall: Heinz Ehrenfreund gestorben. Nachruf. In: Wiener Zeitung vom 29. Juni 1999. Abgerufen am 16. März 2021.
  3. La Cage Aux Folles. Musicalzentrale.de. Abgerufen am 16. März 2021.
  4. Die verbotenen Lieder ORF-Fernsehsendung, Homepage 3sat