Heinrichsfelde (Pillkallen)

verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad

Heinrichsfelde ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.

Untergegangener Ort
Heinrichsfelde
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 48′ N, 22° 14′ OKoordinaten: 54° 47′ 43″ N, 22° 14′ 10″ O
Heinrichsfelde (Pillkallen) (Europäisches Russland)
Heinrichsfelde (Pillkallen) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Heinrichsfelde (Pillkallen) (Oblast Kaliningrad)
Heinrichsfelde (Pillkallen) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Der nächstliegende Ort ist das etwa vier Kilometer südöstlich gelegene Saosjornoje (Jänischken/Hansruh). Fünf Kilometer nordwestlich befindet sich der Ort Meschduretschje (Kauschen). Diese beiden Orte sind durch Nebenstraßen miteinander verbunden, die an der Ortsstelle von Heinrichsfelde vorbeiführen.

Geschichte

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Die Gemeinde Heinrichsfelde auf zwei Messtischblättern von 1935 und 1936

Dem Ort Heinrichsfelde ging ein Ort voraus, der Ober Warck, Ober Waet oder Oberwart hieß und spätestens um 1800 am Draupger Revier, dem späteren Draugupöner Wald entstand.[1][2] Um 1820 gab es in Heinrichsfelde zwei Feuerstellen mit zwölf Bewohnern, die dem Kulmer Recht unterstanden[3] und in der Folge ein Rittergut einrichteten. 1874 wurde der Gutsbezirk Heinrichsfelde in den neu gebildeten Amtsbezirk Spullen im Kreis Pillkallen eingegliedert.[4] 1928 wurde der Gutsbezirk Heinrichsfelde mit der Landgemeinde Baltupönen (s. u.) zur neuen Landgemeinde Heinrichsfelde zusammengefasst.

1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Einen russischen Namen bekam er nicht mehr.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Bemerkungen
1867[5] 18
1871[5] 17
1885[6] 7
1905[7] 26
1910[8] 24
1925[9] 18
1933[10] 136 in der erweiterten Landgemeinde
1939[11] 121

(Eymenischken-)Baltadonen (Weizenfelde)

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54° 47′ 56″ N, 22° 12′ 40″ O

Der Ort, bei dem die beiden Namen Eymenischken und Baltadonen zunächst nebeneinander bestanden, wurde (offenbar) 1664 erstmals erwähnt.[12] Um 1780 war Eimenischken bzw. Baltadonen ein Schatulldorf.[13] 1874 kam auch die Landgemeinde Eymenischken-Baltadonen zum Amtsbezirk Spullen.[4] Bei dieser Gelegenheit wurden die beiden vorher nebeneinander verwendeten Ortsnamen zu einem Doppelnamen zusammengefasst, um eine Unterscheidung zu dem ebenfalls im Kreis Pillkallen befindlichen Ort Eymenischken zu haben, der den Alternativnamen Wassaken hatte und entsprechend zu Eymenischken-Wassaken wurde. Seit 1909 hieß der Ort offiziell nur noch Baltadonen. Seit 1928 gehörte er zur Landgemeinde Heinrichsfelde. Dort wurde der Ortsteil 1938 in Weizenfelde umbenannt.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1867[5] 135
1871[5] 105
1885[6] 109
1905[7] 128
1910[8] 136

Heinrichsfelde und (Eymenischken-)Baltadonen gehörten zum evangelischen Kirchspiel Kussen.

Einzelnachweise

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  1. Möglicherweise die Behausung des Oberwarts des Draupger Reviers?
  2. In der Schrötterkarte von 1807 ist er als Ober Warck(?) eingezeichnet.
  3. Alexander August Mützell: Neues Topographisch-Statistisch-Geographisches Wörterbuch des Preussischen Staates, Zweiter Band, G-Ko, Halle 1821, S. 161
  4. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Spullen
  5. a b c d Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  6. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  7. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  8. a b Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  9. Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, Band 67, 1927
  10. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  11. Michael Rademacher: Kreis Pillkallen/Schloßberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  12. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Stutbruch. Diese Übersicht bezieht sich zwar auf den Ort Eymenischken-Wassaken/Stutbruch (der 1539 erstmals erwähnt wurde), die Ersterwähnung bezieht sich (als Verwechslung) aber offenbar auf diesen Ort hier.
  13. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 34.