Heinrich Kreutz (Unternehmer)

deutscher Industrieller und Politiker (DFP), MdR

Heinrich Wilhelm Leberecht Kreutz (* 6. Februar 1808 in Siegen; † 27. Oktober 1879 in Boppard) war Unternehmer in der Metallurgie und Mitglied des Deutschen Reichstags.

Leben Bearbeiten

Kreutz besuchte die Rektoratschule in Siegen und von 1822 bis 1824 die Erziehungsanstalt Wilberg in Elberfeld. Später war er Gewerbetreibender und Hüttenbesitzer in Olpe und Casbach im Kreis Neuwied.[1] Von 1835 bis 1873 besaß er die Olper Hütte im Sauerland, zudem war er seit 1856 zusammen mit seinen Geschwistern Gründer und Besitzer der Charlottenhütte in Niederschelden. 1873 stellte die Hütte den Betrieb ein, und Kreutz zog zunächst nach Casbach, später nach Boppard, wo er als Rentier lebte.[2]

Er war Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses von 1858 bis 1867 und von 1873 bis 1879.[3] Er war Abgeordneter des Norddeutschen Reichstags von 1867 bis Ende 1870. Von 1874 bis 1878 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Regierungsbezirk Arnsberg 3 (Altena, Iserlohn). Dort vertrat er zuerst die Fortschrittspartei, aus der er wegen Differenzen über das Septennat austrat und der Gruppe Loewe-Berger beitrat.[4]

Literatur Bearbeiten

  • Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7.
  • Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3 (mit Bild).
  • Bernd Haunfelder: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1849–1867 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 5). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5181-5.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Vergleiche Kurzbiographie in: Georg Hirth (Hrsg.): Deutscher Parlaments-Almanach. 12. Ausgabe. Stand vom 13. Februar 1877. Leipzig: Verlag G. Hirth, 1877, S. 184.
  2. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 201, Kurzbiographie S. 428.
  3. Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 231; zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 617–620.
  4. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 141; vgl. auch A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 89.