Heinrich Keller (Pädagoge)

Schweizer Pfarrer und Gehörlosenlehrer

Heinrich Keller (* 18. Februar 1728 in Zürich; † 18. Juli 1802 in Schlieren) war ein reformierter Pfarrer und erster Gehörlosenlehrer (Taubstummenlehrer) der Schweiz.

Ehemaliges Pfarrhaus Schlieren von 1737

Heinrich Keller wuchs in Zürich als Sohn des Waagmeisters Hans Rudolf Keller und der Anna Maria Nüscheler auf. Er studierte Theologie am Carolinum in Zürich und wurde 1750 ordiniert. 1759 wurde er an die reformierte Pfarrstelle in Schlieren gewählt.

Von der Bewegung zum Wohl der Taubstummen und den Anfängen des Taubstummenunterrichts angeregt, gründete er 1777 in seinem Pfarrhaus in Schlieren die erste Taubstummenschule. Er hatte Charles-Michel de l’Epée in Paris besucht. Er begann mit der Erziehung zweier tauber Kinder, die er in einer Gruppe mit anderen gleichartig behinderten Kindern privat unterrichtete. Sprechen und Absehen (Lippenlesen) spielte in seinem Unterricht die Hauptrolle. Aufgrund seiner Erfahrungen, regte er in seinem Buch von 1786 an, das Hauptgewicht der Gehörlosenerziehung auf die Lautsprache zu legen[1].

Schriften

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  • Heinrich Keller et al.: Meditatio de pia et circumspecta in tradendis sanctioribus disciplinis sectanda simplicitate. Drucker Gessner Offizin, Zürich 1748–1754.
  • Heinrich Keller et al.: Dissertatio metaphysica qua realis mundi corporei existentia contra idealistas defenditur. Dissertation Hohe Schule Zürich, 1750. Drucker Orell & Co., Zürich 1750.
  • Heinrich Keller, Johann Konrad Ulrich: Versuch über die beste Lehrmethode, Taubstumme zu unterrichten. Orell, Gessner, Füssli & Co., Zürich 1786 (Nachdruck 1888 im "Organ").

Literatur

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  • Hans Ulrich Grunder: Keller, Heinrich. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  • Heinrich Keller. In: Karl Otto Hunziker: Geschichte der Schweizerischen Volksschule in gedrängter Darstellung mit Lebensabrissen der bedeutenderen Schulmänner und um schweizerische Schulwesen besonders verdienter Personen bis zur Gegenwart. 3 Bände. Zürich: Schulthess 1881–1882. 1. Band: Vorgeschichte und Anfänge des Volkschulwesens. 1881, Seiten 287–290. (Digitalisat).
  • Eduard Kolb: Taubstumme und Taubstummheit im alten Zürich: Pfarrer Heinrich Keller in Schlieren. Tschudy Druck, St. Gallen 1961.
  • Armin Löwe: Gehörlosenpädagogik. In: Svetluse Solarová [Hrsg.]: Geschichte der Sonderpädagogik. Verlag Kohlhammer, Stuttgart 1983.
  • Armin Löwe: Hörgeschädigtenpädagogik international. Geschichte – Länder – Personen – Kongresse. Eine Einführung für Eltern, Lehrer und Therapeuten hörgeschädigter Kinder. Verlag Schindele, Heidelberg 1992.
  • Markus Wyss, Heinrich Keller: Der Gründer und Leiter des ersten Taubstummeninstitutes der Schweiz Pfarrer Heinrich Keller aus Schlieren: sein Leben und sein Lehrverfahren – betrachtet unter didaktischen und fachmethodischen Gesichtspunkten aus heutiger Sicht. Zürich 2002.
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Einzelnachweise

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  1. Armin Löwe: Gehörlosenpädagogik in: Solarová, Svetluse [Hrsg.] Geschichte der Sonderpädagogik. Verlag Kohlhammer, Stuttgart 1983