Heather Ashton

britische Psychopharmakologin und Ärztin

Heather Ashton (* 11. Juli 1929 in Dehradun als Chrystal Heather Champion; † 15. September 2019 in Newcastle upon Tyne) war eine britische Psychopharmakologin und Ärztin.[1][2] Sie widmete sich der Erforschung der Benzodiazepin-Abhängigkeit.[1][2][3]

Leben Bearbeiten

Chrystal Heather Champion wurde in Dehradun in Britisch-Indien geboren.[1][2] Sie besuchte zunächst ein Internat in Swanage in England.[1] Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde sie nach West Chester in Pennsylvania gebracht.[1]

Ashton studierte Medizin am Somerville College[2] und erlangte 1951 den Bachelor in Physiologie.[3] 1954 erhielt sie den Bachelor der Medizin (Chirurgie) und 1956 den Doktor der Medizin.[3] Ihre praktische Ausbildung absolvierte sie am Middlesex Hospital.[1] 1951 wurde sie zum Fellow des Royal College of Physicians gewählt.[3]

Ab 1975 lehrte sie an der Newcastle University, zunächst an der Abteilung für Pharmakologie, später an der Abteilung für Psychiatrie.[1][3] Von 1982 bis 1994 leitete sie eine Benzodiazepin-Entzugsklinik am Royal Victoria Infirmary in Newcastle.[2] In Ausschüssen der britischen Regierung gab sie ihre Einschätzung zum Tabakrauchen, Cannabis und Benzodiazepinen ab.[3][4]

Heather Ashton starb am 15. September 2019 in Newcastle upon Tyne im Alter von 90 Jahren.[2]

Forschung Bearbeiten

Ashton beschäftigte sich mit der Wirkung von psychotropen Substanzen und Substanzen wie Nicotin und Cannabis auf das Gehirn.[1]

Sie fand heraus, dass Benzodiazepine zwar zur kurzzeitigen Behandlung genutzt werden können, bei längerer Anwendung jedoch zu körperlicher Abhängigkeit führen können.[2] Sie entdeckte auch, dass sich das Benzodiazepinentzugssyndrom von dem Entzug bei illegalen Drogen unterscheidet.[1] Daraufhin verfasste sie ein Handbuch, in dem erklärt wird, wie man verschriebenes Benzodiazepin absetzt.[1][2][3] Das Buch Benzodiazepines: How They Work and How to Withdraw wurde 1999 veröffentlicht[4] und in 11 Sprachen übersetzt.[1][2] Ihre Forschungstätigkeit führte zu über 200 wissenschaftlichen Artikeln und Beiträgen in Büchern.[3]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g h i j k Georgina Ferry: Heather Ashton obituary In: The Guardian, 18. November 2019. Abgerufen am 6. Januar 2020 (britisches Englisch). 
  2. a b c d e f g h i Knvul Sheikh: Dr. Heather Ashton, 90, Dies; Helped People Quit Anxiety Drugs In: The New York Times, 3. Januar 2020. Abgerufen am 6. Januar 2020 (amerikanisches Englisch). 
  3. a b c d e f g h Professor C Heather Ashton, DM, FRCP – CV. In: benzo.org.uk. Abgerufen am 6. Januar 2020.
  4. a b Benzodiazepines: How They Work & How to Withdraw. In: benzo.org.uk.