Harald Benesch

österreichischer Theater- und Filmregisseur und Schauspieler

Harald Wilhelm Benesch (* 8. Dezember 1921 in Wien; † Januar 1994[1][2]) war ein österreichischer Theater- und Filmregisseur und Schauspieler.

Benesch war während des Zweiten Weltkriegs Schauspielschüler. 1946 inszenierte er am Salzburger Theater Die Tribüne die österreichische Uraufführung des Stücks Rechenmaschine (E. Rice).[3] Als Dramaturg war er ab 1949/50 am Neuen Theater in der Scala engagiert. Bei Figaros Hochzeit fungierte er auch als Assistent von Karl Paryla und begleitete die Truppe bei ihren Gastspielen.[4] Seine erste und einzige Rolle als Filmschauspieler hatte er in Anatole Litvaks Kriegsdrama Entscheidung vor Morgengrauen (1951).

Ab den 1950er-Jahren war Benesch als Theaterregisseur an verschiedenen Bühnen in Österreich und Deutschland tätig, u. a. am Landestheater Innsbruck, an dem er 1959 Weh dem, der lügt! von Franz Grillparzer inszenierte.[5] Weitere Regiearbeiten waren Lessings Minna von Barnhelm (1955/56),[6] Othello, der Mohr von Venedig (1958)[7] und Egmont: Ein Trauerspiel von Johann Wolfgang von Goethe. 1963 spielte das Landestheater Linz Mutter Courage und ihre Kinder unter der Regie Beneschs, was angesichts des Wiener Brecht-Boykotts umstritten war.[8] „Das theaterhistorische Ereignis erwies sich zudem als großer Publikumserfolg.“[9] Für die Bühnen der Stadt Köln inszenierte er 1965 Der Barbar (Bühnenbild Wilfried Minks);[10] im Kleinen Haus der Württembergischen Staatstheater in Stuttgart 1969 Nestroys Posse Die beiden Nachtwandler.[11]

Ab den frühen 1960er-Jahren drehte Benesch zudem Fernsehfilme mit Schauspielern wie Hanne Hiob (Kapitän Karagöz), Albert Lieven (Dynamit), Friedrich Siemers (Nebeneinander) und Vera Tschechowa (Leocadia). Unter seinen Regiearbeiten war auch die Shakespeare-Adaption Die zwei Herren aus Verona, mit Leopold Biberti, Jürgen Kloth und Carola Regnier. Bis Ende der 1970er-Jahre war er weiterhin (meist in der Bundesrepublik Deutschland) als Theaterregisseur tätig.[2] Benesch wurde am 21. Januar 1994 im Urnenhain der Feuerhalle Wien-Simmering bestattet.

Filmografie

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  • 1963: Kapitän Karagöz
  • 1963: Der Klassenaufsatz (Drehbuch: Erwin Wickert)
  • 1964: Die Wohnung
  • 1964: Leocadia
  • 1964: Nebeneinander (nach Georg Kaiser)
  • 1965: Familientreffen
  • 1965: Wer weint um Juckenack?
  • 1966: Die zwei Herren aus Verona
  • 1969: Dynamit

Hörspiele (Auswahl)

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Autor:

Regie:

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Einzelnachweise

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  1. Harald Wilhelm Benesch in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at
  2. a b Theater heute, Band 20. Friedrich Berlin Verlagsgesellschaft., 1979
  3. Briefe an Bertolt Brecht im Exil (1933–1949), herausgegeben von Hermann Haarmann und Christoph Hesse. De Gruyter, 2014
  4. Carmen-Renate Köper: Ein unheiliges Experiment: Das Neue Theater in der Scala : (1948-1956). Löcker, 1995
  5. Vgl. Syn Reflexiv: Geschichte denken. Heft 2 / 2011
  6. Österreich-Reihe, Bände 233–235. Bergland Verlag, 1964, S. 148
  7. Othello, der Mohr von Venedig. Harald Benesch, William Shakespeare, Richard Flatter. Landesbühne, 1958
  8. Kurt Palm: Vom Boykott zur Anerkennung. Brecht und Österreich. Löcker, Wien / München 1983, ISBN 3-85409-064-1.
  9. Promenade 39: das Landestheater Linz 1803–2003, hrsg. von Michael Klügl, Landestheater Linz. Residenz, 2003
  10. Theater der Zeit, Band 20. Henschel, 1965, siehe auch Ulrike Maack: Wilfried Minks, Bühnenbauer. Suhrkamp, 2011 S. 263
  11. Baden-Württemberg, Bände 1–12. Baden-Württembergische Verlagsanstalt, 1969