Hans Mooij

niederländischer Physiker

Johan Elisa „Hans“ Mooij (* 1941) ist ein niederländischer Festkörper- und Tieftemperaturphysiker und Hochschullehrer an der TU Delft.

Mooij wurde 1970 an der TU Delft promoviert mit einer Dissertation über Spektroskopie im fernen Infrarot von anharmonischen Gitterschwingungen (Lattice resonance of alkali halides; far infra-red measurements at high temperatures). Danach war er kurze Zeit Ingenieur bei Shell, kehrte dann aber wieder an die TU Delft zurück. Er war dort ab 1980 Professor und der erste Direktor des dortigen Kavli-Instituts für Nanowissenschaft. 1996/97 war er Dekan der Fakultät für angewandte Physik. 2006 wurde er emeritiert. Er forscht auch am Karlsruher Institut für Technologie (wo er mit Gerd Schön zusammenarbeitet).

Er befasste sich mit Kosterlitz-Thouless-Übergängen in dünnen supraleitenden Filmen, Erhöhung der kritischen Stromdichte durch Mikrowellenanregung, Mikrobrücken, Transport einzelner Elektronen und Cooperpaaren und Phasenübergängen und quantisierten Wirbeln in Arrays von Josephson-Übergängen.

Ab den 1990er Jahren befasste er sich mit Quanteninformationsverarbeitung in der die Qubits quantisierte Magnetflüsse in Supraleitern sind.

Er war Loeb Lecturer und erhielt 2011 den Fritz London Memorial Prize für seine experimentellen Beiträge zum Verständnis von Nichtgleichgewichtsphänomenen bei Supraleitern, den Eigenschaften supraleitender Filme und Arrays von Josephsonübergängen, Josephson-Fluss als Qubits und Quantentransport von Elektronen in solchen Systemen.[1]

Mooij ist seit 1993 Mitglied der Niederländischen Akademie der Wissenschaften[2] und Ehrenmitglied der niederländischen Ingenieursakademie. Er ist Ehrendoktor in Trondheim. Er war zu Sabbatjahren in Stanford, am MIT und in den NTT Basic Research Laboratories in Japan. Mooij ist Fellow der American Physical Society. Er erhielt den Agilent Technologies Europhysics Prize (2004), den Shell Oeuvre Preis und den Physica Preis.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Würdigung zum London Preis, 2011 (Memento vom 9. März 2016 im Internet Archive) (pdf)
  2. Eintrag bei der KNAW