Hans-Wilhelm Klein

deutscher Romanist, Mediävist, Sprachwissenschaftler und Grammatiker

Hans-Wilhelm Klein (* 29. Oktober 1911 in Krefeld; † 3. November 1992 in Aachen) war ein deutscher Romanist, Mediävist, Sprachwissenschaftler, Grammatiker und Fremdsprachendidaktiker.

Leben und Werk Bearbeiten

Klein studierte Romanistik und Latinistik in München, Dijon, Tübingen und Bonn, promovierte 1936 an der Universität Tübingen bei Gerhard Rohlfs über Die volkstümlichen und sprichwörtlichen Vergleiche im Lateinischen und in den romanischen Sprachen (Würzburg 1937) und war anschließend Gymnasiallehrer, dann 1951–1963 Lektor, Oberstudienrat im Hochschuldienst, später Honorarprofessor an der Universität Münster. 1963 wurde er auf einen Lehrstuhl für romanische Philologie der Universität Gießen berufen, 1969 an die RWTH Aachen, dort 1977 emeritiert (Nachfolger wurde Richard Baum). Klein nannte selbst als seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Vulgärlatein als Grundlage der altromanischen Sprachformen, Mediävistik, Sprachwissenschaft und Fremdsprachenunterricht. Besonders bekannt war und ist Klein als Autor von Lehrbüchern, Wörterbüchern und Grammatiken des Französischen, namentlich der Klett-Grammatik „Klein-Strohmeyer“ (1958), Frucht der Zusammenarbeit mit dem älteren Fritz Strohmeyer, und der Nachfolge-Grammatik „Klein-Kleineidam“ (1983), die er mit seinem Schüler Hartmut Kleineidam verfasste. Fritz Abel bezeichnete beide Grammatiken als „Meisterwerke ihrer Gattung“.[1]

Klein wurden zwei Festschriften gewidmet: Lebendige Romania, hg. von Albert Barrera-Vidal, Ernstpeter Ruhe und Peter Schunck (Göppingen 1976) und Französische Sprachlehre und bon usage, hg. von Albert Barrera-Vidal, Hartmut Kleineidam und Manfred Raupach (München 1986).

Weitere Werke Bearbeiten

(angegeben ist die Erstauflage)

  • 1000 idiomatische französische Redensarten, Berlin 1937
  • Englische Synonymik für Studierende und Lehrer, Leverkusen 1951–1953
  • (mit Walter Gottschalk und Gaston Bentot) Deutsch-Französisches Wörterbuch, Leverkusen 1952
  • (Bearbeiter) Rudolf Plate, Französische Wortkunde auf sprach- u. kulturgeschichtlicher Grundlage. Ein Hilfsbuch für Studium und Unterricht. Neu bearbeitet von Hans-Wilhelm Klein, 2. Aufl., München 1955
  • Les mots dans la phrase. Petit dictionnaire de style, Dortmund 1956
  • Latein und Volgare in Italien, München 1957
  • (mit Fritz Strohmeyer) Französische Sprachlehre, Stuttgart 1958
  • La chanson de Roland, 1963
  • Phonetik und Phonologie des heutigen Französisch 1963
  • Die Reichenauer Glossen, München 1968
  • Schwierigkeiten des deutsch-französischen Wortschatzes, Stuttgart 1968
  • (mit Hartmut Kleineidam) Grammatik des heutigen Französisch, Stuttgart 1983
  • Die Chronik von Karl dem Großen und Roland, München 1986
  • (mit Klaus Herbers) Libellus Sancti Jacobi: Auszüge aus dem Jakobsbuch des 12. Jahrhunderts, Tübingen 1997

Literatur Bearbeiten

  • Lebendige Romania : Festschrift für Hans-Wilhelm Klein. Hrsg. von A. Barrera-Vidal, E. Ruhe, P. Schunck A. Kümmerle, Göppingen, 1976.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Fritz Abel: Die Darstellung der Syntax und Semantik des subjonctif in verschiedenen Grammatiken von Fritz Strohmeyer, Hans-Wilhelm Klein und Hartmut Kleineidam, in: Lingua et Traditio. Geschichte der Sprachwissenschaft und der neueren Philologien, hg. von R. Baum u. a., Tübingen 1994, S. 737.