Handball-DDR-Meisterschaft 1956/57

Mit der Handball-DDR-Meisterschaft 1956/57 wurden die DDR-Meister im Hallen- und Feldhandball sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen ermittelt.

Oberliga Männer (Halle) Bearbeiten

Die Hallenhandball-Oberliga der Männer wurde wie in den Vorjahren wieder mit zwei Staffeln ausgetragen, in denen in der Saison 1956/57 jeweils acht Mannschaften antraten. Mit dem SC Lokomotive Leipzig sowie den Betriebssportgemeinschaften (BSG) Motor Mitte Magdeburg, Chemie Meißen, Lokomotive Rangsdorf und SC Aufbau Berlin traten fünf Neulinge an. Die Staffelsieger SC Empor Rostock und BSG Motor Eisenach spielten im Endspiel um den Meistertitel, den der SC Empor gewann. Mit Rücksichte auf die Vorbereitung zur Handball-Weltmeisterschaft der Männer 1958, die im Februar/März 1958 in der DDR stattfand, wurde die Oberliga zwischen November 1956 und Januar 1957 nur mit sieben Runden durchgeführt, wobei alle Spiele auf neutralen Plätzen stattfanden.

Abschluss-Tabellen Bearbeiten

Staffel I
Pl. Mannschaft Sp S U N Tore Punkte
1. SC Empor Rostock (M) 7 6 0 1 156:103 12:2
2. ASK Vorwärts Berlin 7 6 0 1 171:107 12:2
3. BSG Stahl Krauschwitz 7 4 0 3 141:144 8:6
4. BSG Lok SO Magdeburg 7 4 0 3 114:107 8:6
5. BSG Motor Gohlis-Nord 7 4 0 3 134:133 8:6
6. SG Dynamo Leipzig 7 3 0 4 124:129 6:8
7. BSG Lok Rangsdorf (N,A) 7 1 0 6 114:145 2:12
8. SC Aufbau Berlin (N,A) 7 0 0 7 85:181 0:14
um Pl. 1: Empor Rostock – Vorwärts Berlin 16:15
Staffel II
Pl. Mannschaft Sp S U N Tore Punkte
1. BSG Motor Eisenach 7 7 0 0 139:97 14:0
2. SC Dynamo Berlin 7 6 0 1 152:116 12:2
3. SC Lokomotive Leipzig (N) 7 5 0 2 136:119 10:4
4. BSG Lok Gera 7 3 1 3 111:103 7:7
5. SC Motor Berlin 7 2 1 4 112:126 5:6
6. BSG Motor Mitte Magdeburg (N) 7 2 0 5 114:128 4:10
7. BSG Motor Fermersleben (A) 7 1 0 6 102:128 2:12
8. BSG Chemie Meißen (N,A) 7 1 0 6 104:153 2:12

Endspiel Bearbeiten

Das Endspiel um die Hallenhandball-Meisterschaft der Männer fand am 9. Februar 1957 in der mit 4.000 Zuschauern ausverkauften Ost-Berliner Werner-Seelenbinder-Halle statt.

  • Rostock: Günter Kikillus, Wilhelm Schumann (Tor] – Heinz Flach, Rudi Herhaus (1), Peter Steinhäuser, Günther Mundt (4), Gerd Langhoff (4), Klaus Matz (5), Heinz Wahl (3), Manfred Behnke
  • Eisenach: Werner Hertel (Tor) – Günther Jäger (1), Fritz Singwald (3), Dieter Weidlich (2), Oswald Hook, Dieter Illert (1), Hans Rodegast (4), Gerhardt Schmidt, Heinz Hauck, Werner Aßmann (4)

(Berliner Zeitung, 12. Februar 1957, S. 4.)

Oberliga Frauen (Halle) Bearbeiten

Wie bei den Männern wurde die Oberliga zwischen dem November 1956 und dem Januar 1957 durchgeführt, jedoch nur in einer Staffel mit acht Mannschaften. Auch diese trugen ihre sieben Spiele auf neutralen Plätzen aus. Da die Oberliga von sechs auf acht Teilnehmer aufgestockt worden war, gab es mit dem SC Lok Leipzig und den Betriebssportgemeinschaften Chemie Radebeul, Post Halberstadt und Motor Weimar vier Neulinge. Da die Oberliga in der folgenden Saison auf zwölf Mannschaft aufgestockt werden sollte, gab es 1956/57 nur einen Absteiger.

Hallenmeister der Frauen wurde Neuling SC Lok Leipzig mit einem Punkt Vorsprung vor dem SC Fortschritt Weißenfels, während Vorjahrsmeister Lokomotive Rangsdorf nur den dritten Platz erreichte. Als beste Betriebssportgemeinschaft landete Chemie Radebeul auf Rang vier.

Abschluss-Tabelle
Pl. Mannschaft Sp S U N Tore Punkte
1. SC Lokomotive Leipzig (N) 7 6 1 0 67:35 13:1
2. SC Fortschritt Weißenfels 7 6 0 1 48:19 12:2
3. BSG Lokomotive Rangsdorf (M) 7 5 1 1 45:34 11:3
4. BSG Chemie Radebeul (N) 7 4 0 3 36:37 8:6
5. BSG Fortschritt Oberlungwitz 7 3 0 4 37:43 6:8
6. SC DHfK Leipzig 7 2 0 5 38:61 4:10
7. BSG Post Halberstadt (N,A) 7 0 1 6 27:46 1:13
8. BSG Motor Weimar (N) 7 0 1 6 22:45 1:13
Entscheidungsspiel um den Oberligaverbleib
BSG Motor Weimar – BSG Post Halberstadt 5:2

Oberliga Männer (Feld) Bearbeiten

Die Feldhandball-Oberliga der Männer wurde im gleichen Modus wie 1956 mit 18 Mannschaften in zwei Staffeln zwischen April und Oktober 1957 ausgetragen. Mit dem SC Fortschritt Weißenfels und der BSG Motor Gohlis Nord gab es zwei Neulinge. Die Staffelsieger bestritten das Endspiel um die Meisterschaft, während aus jeder Staffel zwei Mannschaften absteigen mussten.

Abschluss-Tabellen Bearbeiten

Staffel I
Pl. Mannschaft Sp S U N Tore Punkte
1. BSG Lok Südost Magdeburg 16 13 0 3 215:169 26:6
2. ASK Vorwärts Berlin 16 11 1 4 211:166 23:9
3. SC Aufbau Magdeburg* 15 11 0 4 233:186 22:8
4. SC Empor Rostock 16 9 1 6 221:176 19:13
5. SC Fortschritt Weißenfels (N)* 15 8 0 7 185:214 16:14
6. SG Dynamo Leipzig* 15 6 2 7 162:155 14:16
7. BSG Stahl Krauschwitz 15 7 0 8 182:187 14:16
8. BSG Chemie Coswig (A) 16 2 0 14 188:253 4:28
9. BSG Lok Luckenwalde (A) 16 1 0 15 133:224 2:30
Staffel II
Pl. Mannschaft Sp S U N Tore Punkte
1. SC Dynamo Berlin (M) 16 14 1 1 254:163 29:3
2. SC Lokomotive Leipzig 16 11 1 4 253:208 23:9
3. BSG Motor Eisenach 16 10 1 5 213:184 21:11
4. BSG Motor Gohlis-Nord (N) 16 8 0 8 219:224 16:16
5. BSG Stahl Calbe 16 6 2 8 221:213 14:18
6. BSG Motor SO Magdeburg 16 6 1 9 190:195 13:19
7. BSG Motor Polysius Dessau 16 5 1 10 172:222 11:21
8. BSG Lokomotive Gera (A) 16 4 1 11 202:247 9:23
9. BSG Motor Fraureuth (A) 16 4 0 12 151:219 8:24

0*die Spiele Aufbau Magdeburg – Stahl Krauschwitz und Dynamo Leipzig – Fortschritt Weißenfels wurden nicht ausgetragen

Endspiel Bearbeiten

Das Endspiel um die DDR-Meisterschaft im Feldhandball der Männer fand am 13. Oktober 1957 im Dresdner im Heinz-Steyer-Stadion vor 12.000 Zuschauern statt.

SC Dynamo Berlin – BSG Lok Südost Magdeburg 11:8 (6:3)

Der Titelverteidiger Dynamo Berlin ging als Favorit in das Finale, dessen Spieler waren dann auch vor allem mit ihren Weitwürfen erfolgreich. Während zunächst beide Mannschaften das Angriffsspiel bevorzugten, verlagerte das Geschehen mit fortlaufender Dauer in die Defensive. Dabei taten sich die Sturmreihen schwer, die konzentrierten Abwehrblöcke zu überwinden. Die Berliner konnten sich schließlich bei Rudolf Hirsch bedanken, der als erfolgreichster Werfer des Tages mit seinen sechs Treffern die Titelverteidigung sicherstellte. Die Magdeburger Mannschaft scheiterte an ihrem zu engen Angriffsspiel und den erfolglosen Einzelaktionen. Insgesamt mangelte es beiden Teams an Spielqualität. (Neue Zeit, 15. Oktober 1957, S. 5)

  • Berlin: Horst Groß (Tor) – Günther Köhler, Heinz Burau, Herrmann, Walter Kulawig, Rudolf Kosche, Kurt Stolfig (1), Otto Naumann, Heinz Diedering (2), Rudolf Hirsch (6), Klaus-Dieter Matz (1), Dieter Mannewitz(1)
  • Magdeburg: Dieter Deike (Tor) – Günther Bahra, Richter, Gerhard Stapf (1), Grünewald, Günter Siefert, Schwenk (1), Bormann (2), Klaus Miesner (2), Karl-Heinz Graffschack (1), Dittmann (1), Hans-JoachimSchulze

Oberliga Frauen (Feld) Bearbeiten

Die Frauenoberliga im Feldhandball startete ebenfalls im April 1957. Wie in der Vorsaison wurde wieder in zwei Staffeln mit je sieben Mannschaften gespielt, in denen der SC DHfK Leipzig und BSG Chemie Radebeul als Neulinge antraten. Während die Staffelsieger das Endspiel zu bestreiten hatte, mussten die Tabellenletzten aus der Oberliga absteigen.

Abschluss-Tabellen Bearbeiten

Staffel I
Pl. Mannschaft Tore Punkte
1. SC Fortschritt Weißenfels 101:23 24:0
2. BSG Post Halberstadt 57:52 15:9
3. BSG Motor Weimar 69:51 14:10
4. BSG Fortschritt Oberlungwitz 46:45 14:10
5. SC DHfK Leipzig (N) 37:59 8:16
6. BSG Motor Nord Erfurt 33:79 5:19
7. BSG Empor Leipzig-Lindenau 40:74 4:20
Staffel II
Pl. Mannschaft Tore Punkte
1. BSG Lokomotive Rangsdorf 73:40 20:4
2. SC Lokomotive Leipzig (M) 54:30 16:8
3. BSG Motor Polysius Dessau 53:51 14:10
4. BSG Chemie Radebeul 45:47 11:13
5. SG Dynamo Leipzig 39:50 9:15
6. TSC Oberschöneweide 41:58 8:16
7. BSG Motor Wismar 31:60 6:18

Endspiel Bearbeiten

Das Endspiel der Frauen wurde vor dem Finale der Männer im Dresdner im Heinz-Steyer-Stadion ausgetragen.

SC Fortschritt Weißenfels – BSG Lokomotive Rangsdorf 10 : 4 (2:3)

Überraschend führten die Frauen von Lok Rangsdorf gegen den zweimaligen Meister zur Pause mit 3:2. Erst als Weißenfels Trainer Becker nach der Pause die Mannschaft taktisch neu eingestellt hatte, wurde die Mannschaft mit schnellem Überbrücken des Mittelfeldes und druckvolle Angriffsaktionen ihrer Favoritenrolle gerecht.

Zum Kader des Meisters von 1957 gehörten Hilde Baumert, Marita Häuber, Gisela Herden, Inge Jahn, Erika Köber, Ilse Kühn, Hannelore Lemnitzer, Martina Maudrich, Erika Müller, Erika Quark und Inge Schandig.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten