Bahnstrecke Roth–Greding

Bahnstrecke im Landkreis Roth in Bayern
(Weitergeleitet von Gredl)

Die Bahnstrecke Roth–Greding ist eine Nebenbahn in Bayern. Sie zweigt in Roth von der Bahnstrecke Treuchtlingen–Nürnberg ab und führt über Hilpoltstein nach Greding. In Betrieb ist heute nur noch die 11 km lange Strecke bis Hilpoltstein, die weitere Strecke ist seit 1972 stillgelegt. Die Strecke wird im Volksmund, aber auch im Fahrplan der Deutschen Bahn, als „Gredl-Bahn“ bezeichnet.

Roth–Greding
Strecke der Bahnstrecke Roth–Greding
Streckennummer (DB):5944
Kursbuchstrecke (DB):911 (Roth–Hilpoltstein)
Streckenlänge:39,2 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C4
Maximale Neigung: 27 
Minimaler Radius:180 m
Höchstgeschwindigkeit:60 km/h
Zugbeeinflussung:PZB
von Nürnberg Hbf (S-Bahn)
von Nürnberg Hbf (Fernbahn)
0,000 Roth 341 m
nach Treuchtlingen
Rednitz
1,050 Anst Bayka (bis 1987)
1,523 Lohgarten-Roth (ehem. Bf)
Bundesstraße 2
4,410 Hofstetten (bis 28. Mai 1988)
Anst Fa. Lena
6,075 Eckersmühlen (ehem. Bf)
8,090 Lösmühle
10,973 Hilpoltstein (ehem. Bf) 382 m
11,900 Anst Klingele Papierwerke (ab 1960)
11,950 Anst Raiffeisenmarkt (ab 1968)
14,470 Unterrödel
17,330 Heideck
20,090 Zell (Roth)
21,900 Eysölden
24,210 Alfershausen
Anst Raiffeisenmarkt (bis 1986)
27,410 Thalmässing
Anst Baywa
30,390 Göllersreuth
33,590 Höbing
35,180 Günzenhofen
36,410 Hausen (b Greding)
Bundesautobahn 9
39,220 Greding

Quellen: [1][2][3]

Streckenbeschreibung Bearbeiten

Die Strecke verlässt den Bahnhof Roth in südöstlicher Richtung, überquert die Rednitz-Aue und erreicht den Haltepunkt Lohgarten-Roth. Am Ortsrand von Roth erreicht die Strecke eine Parallellage zur Staatsstraße 2220, unterquert die Bundesstraße 2 und steigt mit bis zu 27 Promille Längsneigung an. Die Strecke passiert Hofstetten und erreicht den Haltepunkt Eckersmühlen. Die Strecke verlässt dort die Parallellage zur St 2220 und quert die Roth und führt schließlich durch den Forst Höglach, bevor sie Hilpoltstein erreicht.

Die Strecke ist überwiegend mit 60 km/h befahrbar. In Roth liegt die Höchstgeschwindigkeit zumeist bei 50 km/h, im Bereich des Bahnhofs Roth sowie der Haltepunkte Hilpoltstein und Eckersmühlen bei 30 km/h. Die Bahnübergänge in Roth sind technisch mit Warnlichtern und größtenteils mit Schranken gesichert, die übrigen Bahnübergänge sind nicht technisch gesichert, annähernde Züge kündigen sich zumeist durch Pfeifen an.

Von 22 Bahnübergängen sind 17 technisch nicht gesichert.[4]

Geschichte Bearbeiten

Bau und Eröffnung Bearbeiten

Eine erste Trassierung erfolgte durch eine Projektkommission im Oktober/November 1883.

Die Errichtung der Strecke wurde im § 68 in dem am 7. April 1884 vom Bayerischen Landtag und der Reichsratskammer verabschiedeten Lokalbahngesetz festgeschrieben. Die geplanten Baukosten beliefen sich auf 1,915 Millionen Goldmark (48.600 Mark pro Kilometer). 1,754 Millionen davon wurden aus Staatsmitteln aufgebracht, die restliche Summe aus Mitteln der Distrikte Roth, Hilpoltstein und Greding.

Die Erdarbeiten und der Unterbau wurde in sechs Losen ausgeschrieben. Die ersten drei Lose (zwischen Roth und Selingstadt) wurden in einer öffentlichen Submission am 26. August 1886 vergeben. Unter 17 Bewerbern konnte sich der Baumeister Johann Huber aus Gunzenhausen in allen Losen mit einem Abschlag von 10,5 % auf die ausgeschriebenen Preise durchsetzen. Im September beginnen Arbeiten an Erdbau und Kunstbauwerken und werden im Dezember gleichen Jahres abgeschlossen.

Am 16. Dezember wird der Rest der Strecke (zwischen Selingstadt und Greding) ausgeschrieben. Huber gewinnt zwei weitere Lose, zwischen Selingstadt und Kleinhöbing, der restliche Streckenabschnitt wird von den Herren Grieshammer und Landfritz hergestellt. Am 8. März 1887 verkehrt im Stadtgebiet von Roth erstmals eine Lokomotive auf der Strecke. Ein Bauzug mit drei Wagen transportiert Schwellen und Schienen. Im liegen die Gleise bis Hilpoltstein. Im selben Monat erfolgt die Vergabe des Hochbaus an zahlreiche örtliche Handwerksbetriebe. Ende April 1887 werden südlich von Thalmässing ein germanisches Gräberfeld aus der Merowingerzeit angeschnitten, zwanzig Gräber geöffnet sowie Waffen und Schmuck geborgen. Im Mai 1887 waren die Schienen bis Heideck, im Juli bis Eysölden gelegt. Am 11. August 1887 erreicht erstmals ein Zug Thalmässing.

Am 15. September 1887 erreichte der Materialzug erstmals die Endstation Greding. Am 19. September trafen zwei Lokomotiven vom Typ D VII ein, die erste Probefahrt fand am 22. Oktober 1887 statt, ab 25. Oktober erfolgte ein mehrmonatiger Probebetrieb mit zwei täglichen Zugpaaren. Der Preis für eine Hin- und Rückfahrt zwischen Greding und Hilpoltstein lag bei zwei Mark – etwa einem Tageslohn –, die Fahrzeit auf der 39 km langen Lokalbahn zwischen 135 und 150 Minuten. Die Züge erfreuten sich großer Beliebtheit – überliefert sind zahlreiche überfüllte Fahrten. Mit Ausnahme einer Linie nach Freystadt wurde der Postkutschen-Verkehr Ende Oktober 1887 eingestellt.

Die offizielle Eröffnung erfolgte am 1. Juni 1888 mit drei täglichen Zugpaaren. Zwei neue Lokomotiven gleicher Baureihe bedienten mit je vier Güter- und Personenwagen insgesamt neun Stationen (mit Bahnhofsgebäude) und sieben Haltestellen (durch Tafeln markiert). In den folgenden Fahrplanperioden wurden teils zwei, teils drei tägliche Zugpaare angeboten, zeitweise auch drei an einzelnen Wochentagen.

Die Strecke erfreute sich großer Beliebtheit und brachte den Zungenbrecher „Die Gretel fuhr mit der Gredl nach Greding“ hervor.[5]

Beim Bau der heutigen Bundesautobahn 9 im Jahr 1935 wurde eine Brücke zwischen Greding und Hausen über die Strecke gebaut und hierfür die Streckenführung angepasst. Beim Standstreifenbau 1970 wurde die Brücke verbreitert, um dann beim Streckenrückbau zwei Jahre später zerstört zu werden.

Teilweise Stilllegung, Modernisierung Bearbeiten

 
Aus Hilpoltstein in den Bahnhof Roth einfahrender Dieseltriebwagen der Baureihe 642 (2009)
 
Ende der Strecke am modernisierten Bahnhof Hilpoltstein (2007)

Am 28. Mai 1972 wurde der Verkehr auf dem 12 Kilometer langen Teilabschnitt ThalmässingGreding eingestellt, obwohl beim Bau des Standstreifens der Bundesautobahn A9 zuvor die Brücke der Strecke bei Hausen erweitert worden war. Am 29. September 1974 wurde der Personenzugverkehr auf dem 16 Kilometer langen Teilabschnitt Thalmässing–Hilpoltstein eingestellt. Güterzüge dagegen befuhren weiterhin den Streckenabschnitt. In den folgenden Jahren fanden darüber hinaus noch vereinzelte Dampfzugfahrten statt. Der letzte Dampfzug im Abschnitt Heideck–Thalmässing fuhr im September 1998[6]. Der Güterverkehr zwischen Hilpoltstein und Thalmässing endete mit dem 1. Januar 1998. Zum 30. September 1999 wurde der Streckenabschnitt Hilpoltstein–Thalmässing stillgelegt.[7]

Ende Juni 1995 kündigte Bayerns Wirtschafts- und Sozialminister Otto Wiesheu an, dass das Verkehrsangebot im Zuge der Regionalisierung in den „Integralen Taktfahrplan Bayern“ aufgenommen und der Wochenendbetrieb wieder aufgenommen werden solle. Eine befürchtete Einstellung sei damit vom Tisch.[8] Eine Reaktivierung weiterer Streckenabschnitte für den Personenverkehr, beispielsweise bis Thalmässing, wurde erwogen.[9] Die Deutsche Bahn kündigte im Herbst 1997 an, dass ab 1998 keine Sonderzugfahrten zwischen Roth und Thalmässing mehr stattfinden würden und begründete dies mit dem schlechten Zustand der Strecke.[10]

Zwischen 1989 und Anfang 1999 wurden an den fünf Bahnübergängen in Roth 20 Unfälle mit 2 Todesopfern und 15 Verletzten gezählt.[11]

Verhandlungen zwischen der DB und dem Kreis über den Verkauf des stillgelegten Streckenabschnitts zwischen Hilpoltstein und Thalmässing stagnierten 1999. Die DB forderte für die 170.000 Quadratmeter 3 DM je Quadratmeter. Zuzüglich Kosten für den Rückbau überstieg der Preis von 870.000 DM die Erwartungen der Kaufinteressenten.[12] Auf der Strecke werden einige von 29 von DB Regio Nordbayern beschafften und ab dem Jahr 2000 ausgelieferten Diesel-Triebzügen der Baureihe 642 eingesetzt.[13] 2001 verkehrten erstmals wieder Dampf-Sonderzüge auf der nunmehr bis Hilpoltstein verkürzten Strecke.[14]

Mittlerweile ist zwischen Greding und Hilpoltstein der Gesamtverkehr eingestellt und die Strecke dort abgebaut. Auf dem ehemaligen Gleisplanum entstand zwischen September 2005 und Juli 2006 ein Radweg[15] von zunächst 16,2 Kilometern Länge zwischen Hilpoltstein und Thalmässing. Die geplanten Baukosten betrugen rund 1,5 Millionen[16] Euro. Während der Radweg zwischen Hilpoltstein und Thalmässing nahezu durchgängig auf der ehemaligen Trasse verläuft und durchgehend asphaltiert ist, nimmt der Gredl-Radweg zwischen Thalmässing und Greding vielfach einen anderen Verlauf auf anderen Wegen, größtenteils asphaltiert oder geschottert.

Die Stationen Lohgarten-Roth und Hilpoltstein wurden modernisiert und mit höhengleichen Bahnsteigen und Wartehäuschen ausgestattet.

Im Zuge von Bauarbeiten im August 2010 wurde das gesamte Gleisbett zwischen Eckersmühlen und Hilpoltstein saniert,[17] der Bahnhof Hilpoltstein zu einem Haltepunkt zurückgebaut. 2011 wurde das Gleis auf einer Länge von 3,4 km, zwischen Eckersmühlen bis kurz vor Roth, ausgewechselt.[18][19]

Heutige Nutzung Bearbeiten

Heute (2021) werden auf dem Reststück hauptsächlich Fahrzeuge der Baureihe 642 („Desiro“), seltener auch der Baureihe 648 („LINT 41“) eingesetzt. Es besteht ein Stundentakt zwischen 5 und 23 Uhr. Zur Hauptverkehrszeit verkehren einzelne Züge vom Takt abweichend, um (morgens) mehr Passagiere befördern zu können oder um (mittags/nachmittags) den Unterrichtsschluss von Schulen abzuwarten.

Mögliche Auswirkungen von Fahrgastverlagerungen auf den im Dezember 2006 eröffneten Bahnhof Allersberg (Rothsee) waren zunächst unklar.[20] Der Verkehrsdurchführungsvertrag für die Strecke lief zunächst bis 2013. Inwieweit der Betrieb auch danach noch aufrechterhalten wird, hing laut Angaben von 2007 auch von der Akzeptanz des neuen Bahnhofs Allersberg ab.[21] Nachdem der Bahnhof Allersberg ein Jahr in Betrieb gewesen war, bezifferte DB Regio den Fahrgastrückgang auf der Strecke Roth–Hilpoltstein im Jahresvergleich mit 2,6 Prozent.[22]

2017 wurden montags bis freitags durchschnittlich 1050 Fahrgäste pro Tag auf der Strecke gezählt. Nach Angaben von 2021 nutzen an Schultagen rund 500[23] Schüler die Strecke.

Zum 1. Mai 2017 wurde mit dem Gredl-Express (Linie 636) eine Buslinie eingerichtet, die an Sonn- und Feiertagen von Hilpoltstein über Thalmässing nach Greding fahren soll. Ein Teil der Fahrten soll Anschluss von bzw. zur Gredl haben. Das Defizit aus dem für drei Jahre geschlossenen Verkehrsvertrag, 38.000 Euro abzüglich der Fahrgeldeinnahmen, tragen der Landkreis sowie die drei Gemeinden jeweils zur Hälfte.[24] Die Zahl der Fahrgäste je Saison ging bis 2022 von anfangs 1.300 auf 152 zurück. Durch verschiedene Werbemaßnahmen wurden in der Saison 2023 1316 Fahrgäste gezählt. Das Angebot wurde infolgedessen bis mindestens 2027 verlängert.[25]

Zum kleinen Fahrplanwechsel am 9. Juni 2019 wurden wöchentlich zwei zusätzliche Abfahrten, freitags und sonntags 22 Uhr ab Roth, eingeführt.[26]

Aufgrund von Lokführermangel, auch aufgrund von zusätzlichem Personalbedarf an anderen regionalen Baustellen, wurde der Betrieb auf der Strecke vom 5. August bis 9. September 2019 eingestellt.[27][28] Bereits im Juli 2019 war der Betrieb aufgrund von Personalmangel zeitweise eingestellt worden.[29]

Aufgrund maroder Brücken wurde der Geh- und Radweg entlang der beiden Rednitztalbrücken in Roth im Jahr 2020 geschlossen. Über einen etwa 4,2 Millionen Euro teuren Neubau soll entschieden werden, wenn über den Ausbau zur S-Bahn-Strecke Klarheit besteht.[30]

Im Sommer 2021 wurden die Fahrkartenautomaten in Lohgarten, Eckersmühlen und Hilpoltstein abgebaut.

Seit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2022 wird ein durchgehender Stundentakt angeboten: montags bis freitags mindestens zwischen 5 und 23 Uhr, an Samstagen von 6 bis 23 Uhr und an Sonn- und Feiertagen zwischen 7 und 23 Uhr.[31] Die Zahl der täglichen Fahrtenpaare wurde von 18 auf 19 erhöht (Montag bis Freitag), samstags von 10 auf 17 sowie sonntags von 9 auf 17.[32]

Die Haltepunkte Hilpoltstein und Lohgarten sind barrierefrei ausgebaut. Eckersmühlen ist hingegen nicht barrierefrei und auch kein entsprechender Ausbau geplant.[33]

Ausblick Bearbeiten

Im September 2013 wurde der Verkehrsdurchführungsvertrag um zehn Jahre bis zum 31. Dezember 2023 verlängert.[34]

Mitte Dezember 2015 gab die Bayerische Eisenbahngesellschaft bekannt, die Verkehre im Dieselnetz Nürnberg erneut an DB Regio vergeben zu wollen. Der formale Zuschlag sollte am 4. Januar 2016 erfolgen.[35] Der Vertrag wurde letztlich am 14. Juni 2016 unterzeichnet.[36] Mit der zum 9.[36] Juni 2019 geplanten Inbetriebnahme soll die Strecke Roth–Hilpoltstein integriert werden.[35] Ab Dezember 2021 soll auf der Strecke ein Stundentakt auch am Wochenende angeboten werden.[37]

Der Vertrag läuft bis Juni 2031. Im Zuge der Ausschreibung wurde eine personenbediente Verkaufsstelle in Roth (mit mindestens 45 Öffnungsstunden pro Woche) und Hilpoltstein (mindestens 35 Öffnungsstunden pro Woche) gefordert.[38] Die Fahrzeuge sollen vor dem Betriebsstart einem „Redesign“ unterzogen werden. Unter anderem sind ein neues Fahrgastinformationssystem, automatische Fahrgastzählsysteme, neue Gepäckregale sowie Fahrkartenautomaten und -entwerter im Zug vorgesehen.[39]

Im 3. Gutachterentwurf des Deutschland-Takts sind im Bahnhof Roth ein dreiminütiger Übergang von und zur S-Bahn, viertelstündige Übergänge zum Regionalverkehr von/nach Nürnberg sowie fünfminütige Wendezeiten im Hilpoltstein vorgesehen.[40]

Bürger setzen sich dafür ein, die Strecke bis zum Auslaufen des Verkehrsvertrags zu elektrifizieren und die S-Bahn Nürnberg von Roth nach Hilpoltstein zu verlängern.[41] Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie sollten Oberbau, Elektrifizierung, Bahnübergänge sowie der Um- und Ausbau von Bahnhöfen untersucht werden. Die Städte Roth und Hilpoltstein sowie der Landkreis sollten jeweils ein Drittel der Kosten von 30.000 Euro übernehmen.[42][43]

Die im August 2020 öffentlich bekannt gewordene Studie entwickelte fünf Varianten:[44]

  • Variante 1: Verbesserung der Fahrzeit durch Beseitigung und technische Sicherung von Bahnübergängen. Bei Kosten von 6,2 Mio. Euro soll die Geschwindigkeit (mit Elektrifizierung) von 60 auf 80 km/h angehoben werden, die Anschlüsse in Roth verbessert werden.[44]
  • Variante 2A: 30-Minuten-Takt ohne Streckenbeschleunigung. Mit einem zusätzlichen Fahrzeug und einem Kreuzungsbahnhof in Eckersmühlen werden zusätzliche Anschlüsse erreicht. Dazu sind 2,5 Mio. Euro für die Infrastruktur sowie 5 Mio. Euro für ein zusätzliches Fahrzeug zu investieren.[44]
  • Variante 2B: 30-Minuten-Takt mit Streckenbeschleunigung. Zu Gesamtkosten von 8,7 Mio. Euro (Infrastruktur und Fahrzeug) werden zusätzliche Anschlüsse in Roth erreicht.[44]
  • Variante 3A: Stündliche Durchbindung einer S-Bahn nach Hilpoltstein, unter Abriss des Bahnhofsgebäudes in Roth, bei Gesamtkosten von 22,6 Mio. Euro, davon 9,9 Mio. Euro für die Elektrifizierung. In dieser Variante werden keine zusätzlichen Fahrzeuge benötigt.[44]
  • Variante 3B: Durchbindung aller S-Bahn-Züge nach Hilpoltstein, damit 20-Minuten-Takt mit einer Reisezeit von 44 Minuten zwischen Hilpoltstein und Nürnberg Hauptbahnhof. Die Kosten hierfür betragen 24,1 Mio. Euro. Die jährlichen Betriebskosten würden von 2,2 auf 3,2 Millionen Euro pro Jahr steigen, die Zahl der Fahrgäste könne damit verdoppelt werden. Bereits eine stündliche S-Bahn-Durchbindung würde die Elektrifizierung der Strecke rechtfertigen, so die Studie.[44]

Aus Sicht der Studie sowieso anfallende Kosten für mittelfristig notwendige Brückensanierungen (9 Mio. Euro), die Errichtung eines Elektronischen Stellwerks in Roth sowie den barrierefreien Ausbau und Verlängerung von Bahnsteigen, sind nicht in den oben genannten Kosten enthalten.[44]

Eine begleitende Potentialanalyse des VGN erwartet bei einer S-Bahn-Verlängerung allein innerhalb Roths 1270 Fahrgäste pro Tag, da die Innenstadt über Lohgarten besser erreicht werden könne.[44]

Drei Bahnübergänge der Strecke sollen saniert, zehn technisch gesichert sowie fünf weitere aufgelassen werden.[45]

Die Deutsche Bahn stünde laut Angaben von 2020 dem Ausbau sehr positiv gegenüber, VGN und BEG seien dagegen aufgrund niedriger Fahrgastzahlen skeptisch.[46]

Im Rahmen des Ausbauprogramms S-Bahn Nürnberg wird in der Liste der zu untersuchenden Maßnahmen zudem eine Durchbindung der Strecke von Hilpoltstein zum Bahnhof Allersberg (Rothsee) an der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt genannt.[47] Anfang 2023 lief eine vierjährige Machbarkeitsstudie.[48]

Im August 2023 beschloss der Stadtrat von Hilpoltstein, bis Ende 2024 die Bahnübergänge der Strecke auf dem Stadtgebiet auf ihre Notwendigkeit oder die Möglichkeit einer baulichen oder technischen Sicherung zu prüfen.[49]

Literatur Bearbeiten

  • Frank Larsen: Die „Gredl“. Geschichte der Nebenbahn nach Greding im Dreieck Nürnberg – Augsburg – Regensburg. Eisenbahn-Fachbuch-Verlag, Neustadt bei Coburg 2005, ISBN 3-9807748-4-8.
  • Landkreis Roth (Hrsg.): 100 Jahre Gredl: 1888–1988. In: Heimatkundliche Streifzüge. Roth 1988, ISSN 0724-1100.
  • Ulrich Rockelmann: Spurensuche. Abgebaute Bahnstrecken im Raum Nürnberg. Hoffmann Verlag, Nürnberg 1999, ISBN 3-87191-270-0.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bahnstrecke Roth–Greding – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. DB Netze - Infrastrukturregister
  2. Bahnstrecke Roth - Greding (Gredl-Bahn). In: bahnrelikte.net. Armin Weth, 25. Februar 2015, abgerufen am 21. Januar 2023.
  3. Bundesbahndirektion Nürnberg. Karte im Maßstab 1:400 000. Ausgabe B. Deutsche Bundesbahn, Mai 1985 (blocksignal.de [abgerufen am 21. Januar 2023]).
  4. Rainer Messingschlager: Vom nächtlichen Pfeifen gestört. In: Hilpoltsteiner Kurier. Donaukurier, 22. März 2022, archiviert vom Original am 24. März 2022; abgerufen am 14. Juni 2023.
  5. Clemens Helldörfer: Statt der Gredl schnaufen jetzt die Skater. In: Nürnberger Zeitung. 14. Juli 2010, S. 1.
  6. Wer ist Eigentümer der Gredl? In: pro-bahn.de. Pro Bahn, Mittel- und Oberfranken, 6. Februar 1999, archiviert vom Original am 28. September 2007; abgerufen am 23. Dezember 2016.
  7. Eisenbahn-Bundesamt: Liste der stillgelegten Strecken in Bayern (seit 1. Januar 1994) (Microsoft-Excel-Datei, 16 kB) auf eba.bund.de, vom 11. September 2017, abgerufen am 19. Dezember 2018.
  8. Freie Fahrt für die Gredl. In: Hilpoltsteiner Kurier. 1. Juli 1995, ZDB-ID 1256658-5.
  9. Ja zum Bahnhof. In: Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung. 1. Juli 1995, ZDB-ID 1264431-6.
  10. Die „Gredl“ hat ausgedampft. In: Nürnberger Nachrichten. 16. Oktober 1997.
  11. Horst M.: Bilanz des Schreckens. In: Nürnberger Nachrichten. 22. Februar 1999.
  12. Preis ist zu hoch. In: Nürnberger Nachrichten. 12. August 1999.
  13. Peter Millian: Neue Triebfahrzeuge machen der Bahn Beine. In: Nürnberger Nachrichten. 11. Juli 2000.
  14. Die Gredl dampft. In: Nürnberger Nachrichten. 5. Juni 2001.
  15. Der Gredl-Radweg (im Web Archive archiviertes PDF einer Broschüre von 2012).
  16. Startschuss für Gredl-Radweg fällt im Sommer. In: landratsamt-roth.de. Landratsamt Roth, 12. April 2006, archiviert vom Original am 28. September 2007; abgerufen am 23. Dezember 2016.
  17. „Verjüngungskur“ geht in die letzte Runde. In: nordbayern.de. 4. September 2010, abgerufen am 29. Dezember 2016.
  18. Ausschreibung Region Nürnberger Umland, Erlangen, Ansbach, Dinkelsbühl für Schienenerneuerung. In: bahnmarkt.eu. Abgerufen am 29. Dezember 2016.
  19. Höchste Eisenbahn für eine Verjüngungskur. In: Nürnberger Nachrichten. 3. Mai 2011, S. 16.
  20. Hans Pühn: Express verdient seinen Namen. In: Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung. 15. August 2006, ZDB-ID 1264431-6.
  21. Hans Pühn: Besser die Gredl als ein Kleinkredit. In: roth-hilpoltsteiner-volkszeitung.de. 24. März 2007, archiviert vom Original am 28. September 2007; abgerufen am 23. Dezember 2016.
  22. Hans Pühn: Allersberg-Express kostet die Rother S-Bahn Fahrgäste. In: Nürnberger Nachrichten. 5. Dezember 2007.
  23. Rainer Messingschlager: Gredl zwischen Realität und Gedankenspielen. In: Hilpoltsteiner Kurier. 8. Dezember 2021, ZDB-ID 1256658-5 (donaukurier.de [abgerufen am 15. Juni 2023]).
  24. Rainer Messingschlager: Mit dem Express bis nach Greding. Donaukurier, 27. April 2017, archiviert vom Original am 4. Dezember 2018; abgerufen am 15. Juni 2023.
  25. Robert Gerner: Werbung wirkt. In: Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung. 15. Dezember 2023, ZDB-ID 1264431-6, S. 29.
  26. S5 hat weiter Verspätung. In: donaukurier.de. 7. Juni 2019, abgerufen am 10. Juni 2019.
  27. Mangels Lokführer: Gredl-Bahn steht im August still. 1. August 2019, abgerufen am 1. August 2019.
  28. Gredl macht Ferien. In: donaukurier.de. 5. August 2019, abgerufen am 10. August 2019.
  29. Warum die "Gredl"-Bahn am Wochenende stehen blieb. In: nordbayern.de. 15. Juli 2019, abgerufen am 12. August 2019.
  30. Robert Schmitt: Marode Brücke über das Rednitztal. In: Hilpoltsteiner Kurier. 28. November 2020, ZDB-ID 1256658-5.
  31. Fahrplanwechsel im Bahnland Bayern: Das ändert sich im Fahrplanjahr 2022. In: beg.bahnland-bayern.de. Bayerische Eisenbahngesellschaft, 24. November 2021, abgerufen am 27. November 2021.
  32. Robert Gerner: Zwischen Utopie und Realität. In: Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung. 8. Dezember 2021, ZDB-ID 1264431-6, S. 29.
  33. Jana Vogel: Gestrandet am Bahnhof. In: Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung. 28. Januar 2023, ZDB-ID 1264431-6, S. 34.
  34. Die Gredl bleibt nicht auf der Strecke. In: Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung. 12. September 2013.
  35. a b National Express Rail soll Zuschlag für S-Bahn-Verkehre in Nürnberg erhalten, DB Regio soll Betreiber des Dieselnetzes Nürnberg bleiben. Bayerische Eisenbahngesellschaft, 15. Dezember 2015, abgerufen am 18. März 2023.
  36. a b DB Regio Franken betreibt für weitere zwölf Jahre das Dieselnetz Nürnberg. Bayerische Eisenbahngesellschaft, 14. Juni 2016, abgerufen am 18. März 2023.
  37. BEG-Aufsichtsrat beschließt Taktverstärker und S-Bahn-Nachtverkehr rund um Nürnberg. In: stmb.bayern.de. Bayerische Eisenbahngesellschaft, 3. Dezember 2019, abgerufen am 5. Dezember 2019.
  38. Ausschreibungen – 2015 Dieselnetz Nürnberg. (PDF) Bayerische Eisenbahngesellschaft, Juni 2015, S. 2, 5, archiviert vom Original am 30. September 2015; abgerufen am 25. Dezember 2015.
  39. DB Regio Franken fährt weiter die Mittelfrankenbahn. Deutsche Bahn, 14. Juni 2016, archiviert vom Original am 16. Juni 2016; abgerufen am 16. Juni 2016.
  40. Zielfahrplan Deutschland-Takt. (PDF) Dritter Gutachterentwurf Bayern. SMA und Partner AG, 30. Juni 2020, abgerufen am 22. Juli 2020.
  41. Robert Kofer: „Gredl“ soll zur S-Bahn werden. In: Hilpoltsteiner Kurier. Nr. 254, 3. November 2016, ZDB-ID 1256658-5, S. 21 (donaukurier.de).
  42. Carola Scherbel: Soll statt der S-Bahn die Gredl fahren? In: nordbayern.de. 17. Januar 2019, abgerufen am 20. Januar 2019.
  43. S 2 von Roth nach Hilpoltstein verlängern! In: pro-bahn.de. Fahrgastverband PRO BAHN, März 2018, abgerufen am 12. Juni 2020.
  44. a b c d e f g h Stefan Bergauer: Wird die Gredl zur S-Bahn? In: Hilpoltsteiner Zeitung. 8. August 2020.
  45. Jochen Münch: Ein Ultramarathon für die „Opa-Eisenbahn“. In: Hilpoltsteiner Kurier. Nr. 182, 8. August 2020, ZDB-ID 1256658-5, S. 21 (online).
  46. S-Bahn-Studie wird vorgestellt. In: Hilpoltsteiner Kurier. Nr. 176, 1. August 2020, ZDB-ID 1477609-1, S. 21 (online).
  47. Ausbauprogramm S-Bahn Nürnberg (AuSbauNü)– Zu untersuchende Maßnahmen auf online-service2.nuernberg.de, abgerufen am 12. Oktober 2021.
  48. Rainer Messingschlager: Bewegung in Hilpoltsteins S-Bahn-Plänen. In: Hilpoltsteiner Kurier. 26. Januar 2023, ZDB-ID 1256658-5.
  49. Richard Auer: Gredl-Querungen auf dem Prüfstand. In: Hilpoltsteiner Kurier. 19. August 2023, ZDB-ID 1256658-5 (donaukurier.de).