Georg Wilhelm Stein der Ältere

deutscher Mediziner und aktiver Freimaurer

Georg Wilhelm Stein, in Unterscheidung zu seinem gleichnamigen Neffen gleichen Berufs der Ältere genannt, (* 3. April 1737 in Kassel; † 24. September 1803 in Marburg) war ein deutscher Arzt, Geburtshelfer, Chirurg, Hofmedikus, Hochschullehrer und aktiver Freimaurer.

Georg Wilhelm Stein der Ältere

Beruflicher Lebensweg

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Georg Wilhelm Stein studiert ab 1756 Medizin in Göttingen. Nach der Promotion zum Dr. med. an der Universität Göttingen im Jahr 1760 wurde Stein 1761 Arzt in Kassel. 1763 wurde er als außerordentlicher Professor an das Collegium Carolinum in Kassel berufen und es wurde ihm die Leitung des Accouchier- und Findelhauses übertragen. Zugleich war er seit 1766 Hofmedikus. 1782 erhielt er das Prädikat Hofrat. 1789 wurde er als zweiter ordentlicher Professor für Chirurgie und Entbindungskunst an die Universität Marburg versetzt, war aber erst ab 1791 dort tätig. In Kassel blieb er Mitglied des Collegium medicum, dessen Direktor er ab 1791 war.

Stein stand in Marburg als Direktor der Entbindungsanstalt vor. Zu seinen Schülern gehörte der spätere Würzburger Professor für Geburtshilfe Adam Elias von Siebold, wenn auch nur für kurze Zeit.[1] Seine wissenschaftliche Bedeutung als Geburtshelfer ließ ihn weit über Hessen hinaus bekannt werden. 1793 erhielt das Prädikat Oberhofrat.

Freimaurerei

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Stein ist am 20. Februar 1773 in die Kasseler Freimaurerloge Zum gekrönten Löwen aufgenommen worden; 1781 hat er sich der Loge Friedrich von der Freundschaft in Kassel angeschlossen, deren Meister vom Stuhl er viele Jahre war, so auch im Jahr 1793, als die Freimaurerei vom Landgrafen in Hessen verboten wurde. Er erfuhr von diesem Verbot in Marburg. Dessen ungeachtet blieb er dem Bund bis zu seinem Tode treu. So setzte er beispielsweise im Jahr 1802 als Bevollmächtigter der Großloge Royal York zur Freundschaft in Frankfurt am Main die Loge Socrates zur Standhaftigkeit ein.

Literatur

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  • Catalogus Professorum Academiae Marburgensis, bearb. v. Franz Gundlach. Elwert, Marburg 1927, S. 232 f.
  • Adolf Kallweit: Die Freimaurerei in Hessen-Kassel. Königliche Kunst durch zwei Jahrhunderte von 1743–1965. Agis, Baden-Baden 1966, S. 195–154.
  • Franz von WinckelStein, Georg Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 35, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 613.
  • Irmtraut Sahmland: Stein, Georg Wilhelm (d. Ä.), Geburtshelfer. In: Werner E. Gerabek u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1357 f.
  • Nina Lukewille: Georg Wilhelm Stein der Ältere (1737–1803) in Kassel: Ein früher Repräsentant der akademischen Geburtsmedizin. Peter Lang, Bern 2020, ISBN 9783631801215.
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Einzelnachweise

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  1. Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg (Druck: Bonitas-Bauer), Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 588.