Georg Riedesel zu Eisenbach (Erbmarschall, 1845)

Landtagsabgeordneter, 33. Hessischer Erbmarschall

Georg Riedesel Freiherr zu Eisenbach (* 10. Juni 1845 in Schloss Altenburg (Alsfeld); † 2. Juli 1897 ebenda) aus dem Hause der Freiherren Riedesel war Standesherr und Erbmarschall der hessischen Landgrafen.

Georg Riedesel

Leben Bearbeiten

Riedesel war der Sohn des 31. Erbmarschalls Georg Riedesel zu Eisenbach (1812–1881) und dessen Ehefrau Therese von Herda zu Brandenburg (1819–1880).

Am 4. November 1863 immatrikulierte Riedesel sich an der Hessischen Ludwigs-Universität für Forstwirtschaft. Vom 30. Juli 1864 bis Ostern 1870 war er im Corps Starkenburgia aktiv.[1][2] Ausgezeichnet wurde er als Fuchsmajor, Consenior und dreimal als Senior. Das Staatsexamen bestand er im Wintersemester 1869/70. Als Sekondeleutnant wurde er im Deutsch-Französischen Krieg schon am 24. Februar 1870 schwer verwundet. Bis zum 28. Februar 1871 war er in französischer Kriegsgefangenschaft. Er schied als Rittmeister aus dem Militärdienst aus. Sein jüngerer Bruder Ludwig (* 2. April 1847) war Gerichtsreferendar in Wiesbaden.

Georg Riedesel wurde Majoratsherr und erbte als Senior der Familie nach dem Tod von Giesebert Riedesel zu Eisenbach 1885 Amt und Titel des hessischen Erbmarschalls und den Rang eines Standesherren für die Herrschaft Riedesel. Als Standesherr war er automatisch Mitglied der Ersten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen. Ihr gehörte er von 1883 bis zu seinem Tode 1897 an. 1885 war er als Standesherr Mitglied im Kommunallandtag Kassel. Von 1886 bis 1897 saß er im Preußischen Herrenhaus. Er war Ehrenritter Johanniterordens und lebte in Darmstadt.

Georg Riedesel war mit Anna geborene von Stülpnagel verheiratet. Der gemeinsame Sohn Georg wurde Landrat in Hofgeismar.

Auszeichnungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 309–310.
  • Dieter Pelda: Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933. Elwert, Marburg 1999 (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen 22; Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 48,8). ISBN 3-7708-1129-1, S. 171.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 710.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Nationale des Corps Starkenburgia
  2. Kösener Korpslisten 1910, 57, 310.