Gaius Ummidius Quadratus

römischer Suffektkonsul 118

Gaius Ummidius Quadratus S(everus?) Sertorius[1] (* ca. 83/84) war ein römischer Politiker und Senator des 2. Jahrhunderts n. Chr.

Ummidius Quadratus war ein Urenkel des Gaius Ummidius Durmius Quadratus, Suffektkonsul um 40, und Enkel der Ummidia Quadratilla. In Rom wohnte er im ehemaligen Haus des Gaius Cassius Longinus, welches er von seiner Großmutter erbte. Um 106/107 gemeinsam mit Gnaeus Pedanius Fuscus Salinator als egregium par („ein glänzendes Fechterpaar“) von Plinius hochgelobt, der beide als Jünglinge in Rom reden hörte.[2] Ummidius Quadratus gehörte zum engsten Zirkel um Kaiser Hadrian. Außerdem betätigte er sich als Rechtsanwalt.

Schon bald nach 107 muss der adulescens singularis („außergewöhnlich junger Mann“), wie Plinius ihn in voller Bewunderung tituliert,[3] aufgrund seines Alters als Quästor in den Senat aufgenommen worden sein. In den folgenden Jahren durchlief er eine Ämterlaufbahn, die ihn vermutlich oftmals von Rom wegführte. Im Jahr 118 war Ummidius Quadratus als Suffektkonsul indirekter Nachfolger des Fuscus Salinator und Amtskollege des gerade abwesenden Kaisers. Durch eine Inschrift[4] und Militärdiplome[5] ist belegt, dass er 119 bis 121 Statthalter (Legatus Augusti pro praetore) in der Provinz Moesia inferior war; er dürfte von ca. 118/119 bis 121/122 als Statthalter in der Provinz amtiert haben.[6] Vielleicht verwaltete er als Prokonsul die Provinz Africa, seine Amtszeit dürfte dann in der ersten Hälfte der 130er Jahre liegen.[7] Zum letzten Mal trat Ummidius Quadratus in der Endphase von Hadrians Regierungszeit in Erscheinung, als er im Zuge der Nachfolgeregelung beim Kaiser in Ungnade fiel. Ob er die „Verfolgung“ durch Hadrian überlebt hat, bleibt unsicher.[8]

Sein Sohn dürfte ein Ummidius Quadratus gewesen sein, der Ehemann der Annia Cornificia Faustina und damit Schwager des Kaisers Mark Aurel war.

Literatur Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Seit der Entdeckung eines neuen Fragments einer zweisprachigen Inschrift aus Tomis (CIL 3, 7539) ist bekannt, dass Ummidius Quadratus zwei weitere Namen hatte. Die vielfach akzeptierte und plausibelste Variante Severus Sertorius stammt von Ronald Syme: Ummidius Quadratus, Capax Imperii. In: Harvard Studies in Classical Philology. Band 83, 1979, S. 287–310, hier S. 291–294 und passim. Demnach wäre Ummdius Quadratus der Sohn eines Sertorius Severus. Anders Giulio Molisani: Due note senatorie. In: Silvio Panciera (Hrsg.): Epigrafia e ordine senatorio. Atti del Colloquio internazionale AIEGL, Roma 1981 (= Tituli. Band 4). Band 1. Edizioni di Storia e Letteratura, Rom 1982, S. 495–497; und Antonio Licordari: Ascesa al senato e rapporti con i territori d’origine. Italia: regio I (Latium). In: Silvio Panciera (Hrsg.): Epigrafia e ordine senatorio. Atti del Colloquio internazionale AIEGL, Roma 1981 (= Tituli. Band 5). Band 2. Edizioni di Storia e Letteratura, Rom 1982, S. 9–57, hier S. 26, die Sallustius Severus vorschlagen.
  2. Plinius, Briefe 6,1.
  3. Plinius, Briefe 7,24,3.
  4. Inschrift aus Tomi (CIL 3, 7539).
  5. Militärdiplome der Jahre 119 (Chiron-2009-530), 120 (Chiron-2009-533, ZPE-207-216,1) und 121 (Chiron-2008-296).
  6. Werner Eck: Jahres- und Provinzialfasten der senatorischen Statthalter von 69/70 bis 138/139 In: Chiron, Band 12 (1982), S. 281–362 (Online), Chiron, Band 13 (1983), S. 147–238, hier S. 150, 152, 154–155, 224 (Online).
  7. Bengt E. Thomasson: Fasti Africani. Senatorische und ritterliche Amtsträger in den römischen Provinzen Nordafrikas von Augustus bis Diokletian. Paul Åström, Stockholm 1996, ISBN 91-7042-153-6, S. 57.
  8. Historia Augusta, Hadrianus 15,7.