G. Kuchenbecker

Seenotrettungskreuzer

Die G. Kuchenbecker war ein Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) der 19-m-Klasse, der 1969 von der Werft Abeking & Rasmussen in Lemwerder unter Werft-Nr. 6314 erbaut wurde. Die DGzRS-interne Bezeichnung lautete KRS 05.

G. Kuchenbecker
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
andere Schiffsnamen

Sigurvin (ab 1997)
Vostok (ab 2012)

Schiffstyp Seenotrettungskreuzer
Klasse 19-m-Klasse
Rufzeichen DBAV
Bauwerft Abeking & Rasmussen, Lemwerder
Baunummer 6314
Stapellauf 1969
Indienststellung September 1969
Verbleib Privatbesitz
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 18,9 m (Lüa)
Breite 4,3 m
Tiefgang (max.) 1,25 m
Verdrängung 30 t
 
Besatzung 4 Mann
Maschinenanlage
Maschinen­leistung 830 PS (610 kW)
Höchst­geschwindigkeit 18 kn (33 km/h)
Propeller 1
Marcus p1
Schiffsdaten
andere Schiffsnamen
  • Gust
Schiffstyp Tochterboot
Rufzeichen DA 7248
Baunummer 6316
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 5,5 m (Lüa)
Breite 2,0 m
Tiefgang (max.) 0,5 m
Maschinenanlage
Maschinen­leistung 54 PS (40 kW)
Höchst­geschwindigkeit 10 kn (19 km/h)

Das Tochterboot Marcus hatte die interne Bezeichnung KRT 05.

Namensgebung Bearbeiten

Der Kreuzer wurde nach Günter Kuchenbecker, einem Besatzungsmitglied des Seenotkreuzers Adolph Bermpohl benannt, der bei einem schweren Unglück im Februar 1967 ums Leben gekommen war.

Das Tochterboot wurde auf den Vornamen eines verdienten Vormanns der DGzRS-Station Maasholm getauft.

Stationierungen Bearbeiten

Von September 1969 bis Mai 1990 war die G. Kuchenbecker in Maasholm stationiert, es erfolgte die Verlegung nach Sassnitz, wo das Schiff bis August 1992 im Dienst war. Danach war es bis zur Außerdienststellung im April 1997 auf der DGzRS-Station Darßer Ort beheimatet.

Verbleib Bearbeiten

 
Seenotkreuzer Sigurvin im Hafen von Reykjavík (Juni 2009)

Im Mai 1997 wurde die G. Kuchenbecker an den isländischen Seenotrettungsdienst verkauft und dort unter dem Namen Sigurvin in Betrieb genommen. 2006 erfolgte auch hier die Außerdienststellung und ging in Privatbesitz. Im Juni 2009 lag das Schiff am Steg neben der Rettungsstation im Hafen von Reykjavík, an dem auch Schiffe des Schifffahrtsmuseums liegen.

Im November 2012 wurde das Schiff von Copenhagen Suborbitals erworben,[1][2] um als „Mission-Kontroll- und Seestart-Unterstützungsschiff“ bei seinen Raketenstarts zu dienen. Das Schiff erhielt den Namen Vostok,[3] die Bezeichnung der Rakete, welche den ersten Menschen in den Weltraum transportierte.

Ende 2017 wurde die Vostok an einen Schiffssammler in Jütland verkauft.[4]

Das ehemalige Tochterboot Marcus ist unter dem Namen Gust inzwischen nach Deutschland zurückgekehrt und befindet sich in Privatbesitz.

Die G. Kuchenbecker liegt seit dem 12. Juli 2019 im Museumshafen Büsum.

 
Ehemaliger Seenotrettungskreuzer G. Kuchenbecker im Museumshafen von Büsum (Juli 2019)

Schwesterschiffe Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Günther Kuchenbecker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Abeking & Rasmussen Werftnummer 6314 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Visual Guide to the Copenhagen Suborbitals Armada. In: wired.com. Abgerufen am 23. Dezember 2013 (englisch).
  2. Se skibet på 30 ton, der skal hjælpe raketbyggerne på havet. In: ing.dk. Abgerufen am 22. Dezember 2013 (dänisch).
  3. M/V Vostok. Copenhagen Suborbitals, archiviert vom Original am 15. Juni 2014; abgerufen am 18. Juni 2014.
  4. The final journey of Vostok – Copenhagen Suborbitals. Abgerufen am 26. Mai 2018 (britisches Englisch).