Fuhr (Hückeswagen)

Ortsteil von Hückeswagen

Fuhr ist ein Ortsteil von Hückeswagen im Oberbergischen Kreis im Regierungsbezirk Köln in Nordrhein-Westfalen (Deutschland).

Fuhr
Koordinaten: 51° 9′ N, 7° 21′ OKoordinaten: 51° 9′ 9″ N, 7° 20′ 46″ O
Höhe: 265 m ü. NN
Postleitzahl: 42499
Vorwahl: 02192
Fuhr (Hückeswagen)
Fuhr (Hückeswagen)

Lage von Fuhr in Hückeswagen

Blick vom Wanderweg A4 auf Fuhr
Blick vom Wanderweg A4 auf Fuhr
Ehem. Tuchfabrik Hueck („Rote Fabrik“)

Lage und Beschreibung

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Fuhr liegt nahe dem Hückeswagener Hauptort nördlich des Zentrums zwischen der Bundesstraße 483 und der Kreisstraße K11. Weitere Nachbarorte sind Brücke, Aue, Bergerhof und Kleinberghausen. Der Reinsbach durchfließt den Ort und mündet hier in die Wupper.[1]

Geschichte

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1443 wird Fuhr in Hückeswagener Kirchenrechnungen unter der Bezeichnung „up der Furt“ genannt.[2] Die Karte Topographia Ducatus Montani aus dem Jahre 1715 zeigt einen Hof und bezeichnet diesen Hof mit a.d.Fuhr.[3]

Im 18. Jahrhundert gehörte der Ort zum bergischen Amt Bornefeld-Hückeswagen. 1815/16 lebten 31 Einwohner im Ort. 1832 gehörte Fuhr der Berghauser Honschaft an, die ein Teil der Hückeswagener Außenbürgerschaft innerhalb der Bürgermeisterei Hückeswagen war. Der laut der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Kaufmannshaus kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit zwei Wohnhäuser und vier landwirtschaftliche Gebäude. Zu dieser Zeit lebten neun Einwohner im Ort, drei katholischen und sechs evangelischen Glaubens.[4]

Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland werden für 1885 acht Wohnhäuser mit 103 Einwohnern angegeben. Der Ort gehörte zu dieser Zeit zur Landgemeinde Neuhückeswagen innerhalb des Kreises Lennep.[5] 1895 besitzt der Ort sieben Wohnhäuser mit 112 Einwohnern, 1905 elf Wohnhäuser und 145 Einwohner.[6][7]

In der Ortschaft steht die in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Backsteinbauweise errichtete Fabrik Hueck. Das Gebäude ist unter der laufenden Nummer 138 in die Denkmalliste der Stadt Hückeswagen eingetragen. Am Standort der Tuchfabrik wurde schon mindestens seit 1607 eine Walkmühle mit der Wasserkraft des Wupper betrieben und dies noch über 200 Jahre danach. Ab 1809/10 betrieb Joh. Rütger Brüning hier ein Baumwollspinnerei, die im 19. Jh. noch 4 Mal den Besitzer wechselte, bis sie im Jahr 1879 von Arnold Hueck erworben und schrittweise zu dem heutigen Baukörper erweitert wurde. Bis zu 120 Arbeiter beschäftigte die Kammgarnspinnerei in den 20-Jahren. Der Betrieb konnte sich noch bis 1970 trotz Niedergang der Tuchindustrie halten.[8]

Wanderwege

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Folgende Wanderwege führen an dem Ort vorbei:

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Commons: Hückeswagen-Fuhr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Wupperverband; Flussgebiets Geo Informations System
  2. Klaus Pampus: Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte (= Beiträge zur Oberbergischen Geschichte. Sonderbd. 1). Oberbergische Abteilung 1924 e.V. des Bergischen Geschichtsvereins, Gummersbach 1998, ISBN 3-88265-206-3.
  3. Historika25, Landesvermessungsamt NRW, Blatt 4810, Wipperfürth
  4. Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf. Theil 2: Die statistische Ortschafts- und Entfernungs-Tabelle und das alphabetische Ortsnamenverzeichniß enthaltend. Schreiner, Düsseldorf 1836, S. 13.
  5. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen (= Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Bd. 12, ZDB-ID 1046036-6). Verlag des Königlichen Statistischen Bureaus, Berlin 1888.
  6. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen (= Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Bd. 12). Verlag des Königlichen Statistischen Bureaus, Berlin 1897.
  7. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen (= Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Bd. 12). Verlag des Königlichen Statistischen Bureaus, Berlin 1909.
  8. [1]| LVR: Der Industriestandort Fuhr