Friedrichsmilde

Wohnplatz in Gemeinde Arendsee (Altamrk)

Friedrichsmilde ist ein Wohnplatz des Ortsteils Zießau der Stadt Arendsee (Altmark) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[2]

Friedrichsmilde
Koordinaten: 52° 54′ N, 11° 27′ OKoordinaten: 52° 53′ 51″ N, 11° 27′ 16″ O
Höhe: 24 m ü. NHN
Fläche: 7,1 km²[1]
Eingemeindung: 1895
Eingemeindet nach: Schrampe
Postleitzahl: 39619
Vorwahl: 039384
Friedrichsmilde (Sachsen-Anhalt)
Friedrichsmilde (Sachsen-Anhalt)

Lage von Friedrichsmilde in Sachsen-Anhalt

Geografie Bearbeiten

Der zweiteilige Wohnplatz Friedrichsmilde liegt in der Gemarkung Schrampe am Nordufer des Arendsees im Norden der Altmark. Nördlich von Schrampe am Holländermoor liegt das frühere Vorwerk, heute Friedrichsmilde 1. Zwischen Zießau und Schrampe liegt das frühere Kolonistendorf, heute Friedrichsmilde 3 bis 12.[3]

Geschichte Bearbeiten

Im Zuge der Separation des Schrampschen Moors nach 1765 wurde die Gründung einer Holländerei Friedrichsmilde geplant.[4]

Im Jahre 1782 ist die Kolonie „auf den hiesigen wüsten Feldmarken aufgebaut“ worden.[1][5] 1789 gehörte zum Amt Arendsee ein Vorwerck Friedrichsmilde, wo es an Platz fehlte. Dort lebten 6 Büdner und Grundsitzer auf 4 Feuerstellen.[1]

Zum Kolonistendorf Friedrichsmilde gehörte im Jahr 1842 das 1½ Kilometer nordwestlich gelegene gleichnamige Vorwerk, in dem die Domäne Arendsee Besitz hatte.[6]

Im Gemeindelexikon 1873 werden ein selbständiger Gemeindebezirk Colonie Friedrichsmilde mit 45 Einwohnern mit einem zugehörigen Vorwerk mit 25 Einwohnern im Jahre 1871 genannt. Zum Gemeindebezirk Schrampe gehörten nur 8 Einwohner der Colonie Friedrichsmilde.[7]

Im Jahr 1909 gehörte das Vorwerk Friedrichsmilde zum Gutsbezirk Remontedepot Arendsee und das Dorf Friedrichsmilde nun vollständig zur Landgemeinde Schrampe. Im Jahre 1931 gehören schließlich Vorwerk und Dorf zu Schrampe.[8]

Südöstlich des Dorfes am Ufer des Arendsees stand noch am Anfang des 20. Jahrhunderts eine Windmühle.[9]

Danach wird Friedrichsmilde in Verzeichnissen eine lange Zeit nicht mehr aufgeführt. Seit dem Jahre 2008 wird Friedrichsmilde als Wohnplatz von Zießau geführt.[10]

Eingemeindungen Bearbeiten

Friedrichsmilde gehörte bis 1807 zum Arendseeischen Kreis, danach bis 1813 zum Kanton Arendsee im Königreich Westphalen, ab 1816 kam es in den Kreis Osterburg, den späteren Landkreis Osterburg in der preußischen Provinz Sachsen.[1]

Der Gemeindebezirk Friedrichsmilde wurde zwischen 1894 und 1895 in die Landgemeinde Schrampe eingegliedert.[11]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr 1789 1798 1801 1818 1840 1864 1867 1871 1885 1892 1895 1905
Kolonie Friedrichsmilde 16 28 28 25 34 41 43[7] 20 04 36[12] 25 28
Kolonie Friedrichsmilde bei Schrampe 08
Vorwerk Friedrichsmilde 25 038 24 25

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1905:[1]

Religion Bearbeiten

Die evangelischen Christen aus Friedrichsmilde gehören zur Kirchengemeinde Arendsee, die früher ein Teil der Pfarrei Arendsee war.[13] Heute ist sie Teil des Kirchspiels „Am Arendsee“ im Pfarrbereich Arendsee des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[14]

Literatur Bearbeiten

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 704–705, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 178–179 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 369, 40. Friedrichsmilde.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 704–705, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 27 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Brandenburgisches Landeshauptarchiv, 2 Kurmärkische Kammer D 4410. Hütungsstreitigkeiten zwischen dem Amt Arendsee und den Untertanen zu Gestien, Zießau und Schrampe wegen des Schrampschen Moors, 1775–1782. Abgerufen am 20. Januar 2018.
  5. Johann Ernst Fabri: Beyträge zur Geographie, Geschichte und Staatenkunde. Hauptteil 1. Hrsg.: Nürnberg. Band 2, 1796, S. 504–505 ([Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3DfjRDAAAAcAAJ%26pg%3DPA504~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D Online]).
  6. J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 369, 40. Friedrichsmilde.
  7. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Sachsen und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band VI, 1873, ZDB-ID 1467440-3, S. 4 (Digitalisat – S. 4 u. 6).
  8. Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen. Band VIII, Provinz Sachsen. Nach dem endgültigen Ergebnis der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und anderen amtlichen Quellen unter Zugrundelegung des Gebietsstandes vom 1. Februar 1931. Berlin 1931, S. 71.
  9. Karte des Deutschen Reiches Blatt 240: Wittenberge. Reichsamt für Landesaufnahme, 1906, abgerufen am 8. Mai 2021.
  10. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. Juli 2008 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2008). Halle (Saale) November 2008, S. 35 (destatis.de [PDF; 3,7 MB; abgerufen am 2. Mai 2021]).
  11. Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Generalia VII 16. C 38 Osterburg, Nr. 54 Friedrichsmilde, Gemeindebezirk, Gebäudesteuerrolle und Gebäudesteuerrollenanhang, 1873–1894. Abgerufen am 20. Januar 2018.
  12. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 178–179 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  13. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 26 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  14. Pfarrbereich Arendsee. Abgerufen am 31. Juli 2022.