Ernst-Friedemann von Münchhausen der Jüngere

deutscher Jurist und Verwaltungsbeamter (1906-2002)

Ernst-Friedemann Freiherr von Münchhausen (* 7. Januar 1906 in Kölleda; † 16. März 2002 in Düsseldorf) war ein deutscher Jurist und Verwaltungsbeamter.

Leben Bearbeiten

Ernst-Friedemann von Münchhausen entstammt dem Adelsgeschlecht Münchhausen. Er absolvierte nach dem Schulbesuch eine Landwirtschaftslehre. Im Anschluss studierte er Agrar-, dann Rechtswissenschaften an den Universitäten in Göttingen, München und Kiel. 1926 wurde er Mitglied des Corps Saxonia Göttingen.[1] 1930 bestand er das Erste, 1934 das Zweite Juristische Staatsexamen. Er promovierte 1932 zum Dr. iur. und war in verschiedenen juristischen Stellungen in Berlin beschäftigt.[2] Nach dem Tod des Vaters Friedemann von Münchhausen der Ältere 1936 übernahm er das Gut Herrengosserstedt bei Eckartsberga, das 1945/46 durch die sowjetische Bodenreform entschädigungslos enteignet wurde.

Münchhausen, der als Stabsintendant der Reserve am Zweiten Weltkrieg teilgenommen hatte, ließ sich nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft 1949 in Westdeutschland nieder. Ende 1949 übernahm er die Leitung des Wiedergutmachungsamtes in Mönchengladbach. Danach wurde er Sonderbeauftragter des Landes Nordrhein-Westfalen für die Entnazifizierung.

1951 wurde er Richter, 1960 Senatspräsident am Oberlandesgericht Düsseldorf und 1964 Präsident des Landgerichts Bielefeld. Von 1967 bis 1970 war Münchhausen Staatssekretär im Justizministerium des Landes Nordrhein-Westfalen. Nach seiner Pensionierung war er Gutachter und Berater für das Land und die Industrie.

Er war in erster Ehe verheiratet mit Marie Luise Freiin von Hammerstein-Equord, Tochter des Generals Kurt von Hammerstein-Equord. Am 14. Juni 1952 heiratete er Emilie (Emmy) Gräfin von Plettenberg-Heeren, geb. Gräfin Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin, Witwe von Wilhelm-Adolf Graf von Plettenberg-Heeren, mit der er auf Haus Hilbeck lebte. Beide hatten eine Tochter, die Journalistin Anna von Münchhausen.[3]

Auszeichnungen Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kösener Corpslisten 1996, 142, 769
  2. Dissertation: Die Vorlegung von Urkunden nach § 810 BGB. unter besonderer Berücksichtigung der Vorlegungspflicht von Handelsbüchern
  3. Genealogisches Handbuch des Adels, Gräfliche Häuser Band XIX (Band 146 der Gesamtreihe). C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2009, ISBN 978-3-7980-0846-5
  4. Verdienstordenträgerinnen und -träger seit 1986. Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Februar 2017; abgerufen am 11. März 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.land.nrw

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten