Franz Starosson

deutscher Politiker

Franz Starosson (* 3. Mai 1874 in Berlin; † 4. Juli 1919 in Rostock) war ein deutscher Politiker der SPD (Landtagsabgeordneter und Reichsparlamentarier).

Franz Starosson

Leben Bearbeiten

Wie schon sein Vater absolvierte er nach dem Besuch der Volksschule eine Ausbildung zum Friseur und arbeitete zunächst auch in diesem Beruf. Er engagierte sich in der Sozialistischen Arbeiterjugend und in der SPD. Ab 1898 war Franz Starosson als Redakteur, später als Chefredakteur der Volkszeitung in Rostock, Doberaner Straße 6, tätig. Von 1903 bis 1919 war er Mitglied der Rostocker Bürgervertretung. 1907 und 1912 kandidierte er erfolglos für den Reichstag. Franz Starosson gehörte von 1919 bis zu seinem Tod dem Landtag von Mecklenburg-Schwerin und der Weimarer Nationalversammlung an. 1918/19 bekleidete er das Amt des Staatsministers für Verkehr in Mecklenburg unter dem Ministerpräsidenten Hugo Wendorff. Infolge einer Krebserkrankung zog er sich 1919 dem politischen Leben zurück.

Starosson war auch als Autor tätig und verfasste verschiedene Theaterstücke, so zum Beispiel das Drama „Verflucht sei der Acker“.

Franz und Emma Starosson hatten drei Kinder, Gertrud, Liselotte und Alfred, der nach dem Zweiten Weltkrieg Minister für Handel und Versorgung im Land Mecklenburg war.

Siehe auch Bearbeiten

Schriften Bearbeiten

  • Dokumente betreffend Umwälzung in Mecklenburg infolge der 1848er Revolution (= Beilage zur Mecklenburgischen Volks-Zeitung, ZDB-ID 646650-3). Dittrich, Rostock 1905.
  • Landagitation. In: Die neue Zeit, Bd. 25,2 (1907), H. 27, S. 33–35 (online).
  • Die Ansiedlung von Landarbeitern in Mecklenburg. In: Die neue Zeit. Bd. 26, 1, 1908, S. 658–661 (online).
  • Mecklenburgisches. In: Die neue Zeit, 28,1 (1910), H. 8, S. 275–277 (online).
  • Der Kommunalkonflikt in Rostock. In: Kommunale Praxis, Bd. 11 (1911), 46, S. 1444–1448.
  • Innere Kolonisation in Mecklenburg. In: Die neue Zeit. Bd. 32, 2, 1914, ZDB-ID 201011-2, S. 76–78, online.
  • zusammen mit Robert Nespital: "Verflucht sei der Acker...": Drama in 3 Akten. [Meckl. Volkszeitung], [Rostock] [um 1914].
  • zusammen mit Robert Nespital: Willem Marten: Volksstück in 3 Akten. Mecklenburg. Volks-Zeitung, Rostock [ca. 1918].

Literatur Bearbeiten

  • Franz Starosson. In: Franz Osterroth: Biographisches Lexikon des Sozialismus. Band 1: Verstorbene Persönlichkeiten. Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH, Hannover 1960, S. 299.
  • Helge Bei der Wieden: Die mecklenburgischen Regierungen und Minister. 1918–1952 (= Schriften zur Mecklenburgischen Geschichte, Kultur und Landeskunde. Bd. 1). 2., ergänzte Auflage. Böhlau, Köln u. a. 1978, ISBN 3-412-05578-6, S. 62.
  • Biographische Quellen Franz Starosson In: Deutsches biographisches Jahrbuch. Bd. 2, 1928, ZDB-ID 541850-1, S. 734.
  • Starosson, Franz. In: Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon. Edition Temmen, Bremen u. a. 1995, ISBN 3-86108-282-9, S. 41.
  • Starosson, Franz. In: Walther Killy (Hrsg.): Deutsche biographische Enzyklopädie. (DBE). Band 9: Schmidt – Theyer. Saur, München u. a. 1998, ISBN 3-598-23169-5, S. 454.
  • Roland Müller: Frühproletarische Dramatik in Mecklenburg. Eines Tages wird die Saat aufgehen. In: Mecklenburgische Landesbibliothek (Hrsg.): Kiek in. Von der Reichsgründung bis zum Ersten Weltkrieg. Mecklenburgische Landesbibliothek u. a., Schwerin 1988, S. 62–67.
  • Robert Nespital: Franz Starosson. In: Ursula Münchow (Hrsg.): Aus den Anfängen der sozialistischen Dramatik (= Textausgaben zur frühen sozialistischen Literatur in Deutschland. Bd. 5, ISSN 0081-3257). Band 2. Akademie-Verlag, Berlin 1965, S. 200–202.
  • Hans Heinrich Schimmler: Der „Starosson-Block“ im Hansaviertel. Klinkerbau in Rostock erinnert an die Sozialdemokraten Franz und Alfred Starosson. – In: Mecklenburg-Magazin. Regionalbeilage der Schweriner Volkszeitung. 30, 2005, ZDB-ID 1084691-8, S. 22.
  • Starosson, Franz. In: Wilhelm Heinz Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen. 1867–1933. Biographien, Chronik, Wahldokumentation. Ein Handbuch (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Bd. 7). Droste, Düsseldorf 1995, ISBN 3-7700-5192-0, S. 750.
  • Klaus Schwabe: Franz Starosson. In: Klaus Schwabe: Wurzeln, Traditionen und Identität der Sozialdemokratie in Mecklenburg und Pommern (= Reihe Geschichte Mecklenburg-Vorpommern. Bd. 9). Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin 1999, ISBN 3-86077-854-4, S. 81.
  • Starosson, Franz. In: Statistisches Amt (Hrsg.): Der Mecklenburg-Schwerinsche verfassunggebende Landtag. Gewählt am 26. Januar 1919. Bärensprung, Schwerin 1919, S. 38.
  • Andreas Frost: Aufbruch in die Demokratie. Landtage und Abgeordnete in Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin zwischen 1918 und 1920. Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin 2019, ISBN 9783981643978, S. 102.
  • Starosson, Franz. In: Michael Buddrus und Sigrid Fritzlar: Landesregierungen und Minister in Mecklenburg 1871-1952 Edition Temmen, Bremen 2012, ISBN 978-3-8378-4044-5, S. 291.
  • Klaus Schwabe: Zwischen Krone und Hakenkreuz. Die Tätigkeit der sozialdemokratischen Fraktion im Mecklenburg-Schwerinschen Landtag 1919-1932. Anita Tykve Verlag, Sindelfingen 1994, ISBN 978-3-925434-81-5, S. 14.

Weblinks Bearbeiten