Franz Lorber
Franz Lorber (* 23. Februar 1846 in Wien; † 22. März 1930 im Kaiserin-Elisabeth-Spital in Wien[1]) war Hochschullehrer und Abgeordneter zum Österreichischen Abgeordnetenhaus.[2]
Leben
BearbeitenFranz Lorber war Sohn des gleichnamigen Gastwirts Franz Lorber († März 1859). Ab Oktober 1859 war sein Stiefvater der Fabrikant (Zinnwaren, chemische und pharmazeutische Apparate) Stefan Baumann. Nach dem Besuch einer Pfarrhauptschule in Wien-Alsergrund in den Jahren 1851 bis 1855 ging er von 1855 bis 1857 in das Piaristengymnasium in Wien. Von 1857 bis 1861 ging er in eine Oberrealschule in Wien-Schottenfeld und von 1861 bis 1866 studierte er Mathematik und Geodäsie am Polytechnikum Wien. Ab 1866 war er Assistent für darstellende und praktische Geometrie und ab 1868 für praktische Geometrie an der Technischen Hochschule Graz. Im Jahr 1870 wurde er Dozent, 1873 ao. und 1875 o. Professor für darstellende und praktische Geometrie an der Bergakademie Leoben. 1893 war er o. Professor für Geodäsie an der Deutschen Technischen Hochschule Prag. Im Jahr 1895 trat er in den Ruhestand und übersiedelte nach Wien.
Von 1883 bis 1890 saß er im Gemeinderat von Leoben.
Er war römisch-katholisch und verheiratet mit Marianne von Del-Negro († 1910), mit der er aber keine Kinder hatte.
Politische Funktionen
BearbeitenFranz Lorber war vom 21. Februar 1895 bis zu seinem Rücktritt (aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen) am 20. Juli 1900 Abgeordneter des Abgeordnetenhauses im Reichsrat (VIII. und IX. Legislaturperiode)
Er vertrat im Abgeordnetenhaus in beiden Legislaturperioden das Kronland Steiermark, Wählerklasse Städte 3 (Bruck, Kapfenberg, Kindberg, Mürzzuschlag, Leoben, Trofaiach, Vordernberg, Eisenerz, Mautern, Aflenz, Mariazell, Frohnleiten, Deutschfeistritz, Übelbach, Gratwein).
Er war der Nachfolger von Josef Heilsberg.
Klubmitgliedschaften
BearbeitenFranz Lorber war ab 1895 Mitglied bei den Vereinigten Deutschen Linken, er war ab 1897 fraktionslos und ab Oktober 1897 im Verband der deutschfortschrittlichen Deutschen Volkspartei, bei der er bis zum 22. März 1898 Hospitant war.
Literatur
Bearbeiten- Spickernagel: Lorber Franz. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1972, S. 312.
- Telegramme – Club der Vereinigten deutschen Linken. In: Prager Tagblatt, 20. Februar 1895, S. 13. Mitte oben (online bei ANNO).
- Der heutige Wahltag – Städte von Steiermark. In: Das Vaterland, 21. März 1897, S. 5. Mitte oben (online bei ANNO).
- Politische Chronik – Aufnahme in die Deutsche Volkspartei. In: Das Vaterland, 28. September 1897, S. 2. Mitte oben (online bei ANNO).
- Oesterreichischer Reichsrath – Deutsche Volkspartei. In: Neue Freie Presse, 19. November 1897, S. 2. rechts Mitte (online bei ANNO).
- Wien – Zur Wahlbewegung. In: Das Vaterland, 19. September 1900, S. 2. Mitte (online bei ANNO).
- Lorber Franz. In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0011, XI. Session, S. 434–435 (online bei ANNO).
- Lorber Franz. In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0012, XII. Session, S. 167 (online bei ANNO).
- Lorber Franz. In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0013, XIII. Session, S. 116–117 (online bei ANNO).
- Lorber Franz. In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0014, XIV. Session, S. 118–119 (online bei ANNO).
- Lorber Franz. In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0015, XV. Session, S. 194–196 (online bei ANNO).
- Lorber Franz. In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0016, XVI. Session, S. 269–271 (online bei ANNO).
Weblinks
Bearbeiten- Lorber, Franz, Kurzbiographie auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Matricula Online – Wien–15., Rudolfsheim, Sterbebuch 1930, Seite 36, Eintrag Nr. 215, 5. Zeile
- ↑ Lorber, Franz, Kurzbiographie auf den Webseiten des österreichischen Parlaments, abgerufen am 13. März 2024.
Personendaten | |
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NAME | Lorber, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 23. Februar 1846 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 22. März 1930 |
STERBEORT | Kaiserin-Elisabeth-Spital, Wien |