Freddie Mac

Hypothekenbank in den USA

Freddie Mac (Federal Home Loan Mortgage Corporation) ist eine börsennotierte US-amerikanische Hypothekenbank mit Firmensitz in Tysons Corner, Virginia. Freddie Mac kauft Hypothekenkredite von Banken, fasst diese Kredite zusammen und bringt sie als hypothekenbesicherte Wertpapiere (mortgage-backed securities) auf den Kapitalmarkt. Der heutige Name des Unternehmens leitet sich als Quasi-Akronym aus der Abkürzung seines ursprünglichen Namens Federal Home Loan Mortgage Corporation (FHLMC) ab.[3]

  Federal Home Loan Mortgage Corporation (Freddie Mac)
Logo
Staat Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Sitz Tysons Corner, Virginia
Rechtsform GSE
ISIN US3134003017
BIC FMACUS33XXX[1]
Gründung 1970
Website www.freddiemac.com
Geschäftsdaten 2021[2]
Bilanzsumme 3.025,5 Mrd. US-Dollar
Mitarbeiter 7.284
Leitung
Verwaltungsrat Sara Mathew (Chairman)
Vorstand Michael J. DeVito (CEO)

Freddie Mac ist ein staatlich gefördertes US-Unternehmen (government-sponsored enterprise) und wird vom Office of Federal Housing Enterprise Oversight (OFHEO) beaufsichtigt. Derzeit ist das Unternehmen die zweitgrößte Hypothekenbank der Vereinigten Staaten.[4] Die Bank erwirtschaftete 2014 einen Umsatz von 14,263 Mrd. US-Dollar.

Geschichte Bearbeiten

Freddie Mac wurde 1970 vom Kongress der Vereinigten Staaten als Federal Home Loan Mortgage Corporation gegründet, um dem zur selben Zeit privatisierten Wettbewerber Fannie Mae und den FHL-Banken Konkurrenz zu machen und so ein Monopol zu verhindern.

Im Jahr 1989 wurde mit dem Financial Institutions Reform, Recovery and Enforcement Act of 1989 ("FIRREA") die Regulierung von Fannie Mae und Freddie Mac überarbeitet und vereinheitlicht. Außerdem wurden die Verbindungen zwischen Freddie Mac und dem Federal Home Loan Bank System gekappt. Der Federal Home Loan Bank Board (FHLBB) wurde abgeschafft und ein 18-köpfiger Verwaltungsrat für Freddie Mac gebildet, der der Aufsicht durch das Ministerium für Wohnungsbau und Stadtentwicklung (HUD) unterstellt wurde.

Ein Bilanzierungsskandal führte 2003 zu Umbesetzungen in den Führungsetagen der Bank. In den Jahren 2000 bis 2002 waren die Gewinne des Unternehmens um mehrere Milliarden US-Dollar zu niedrig ausgewiesen worden.[4]

2008 geriet das Unternehmen ebenso wie der Konkurrent Fannie Mae aufgrund der Immobilienkrise in den Vereinigten Staaten in finanzielle Schwierigkeiten.[5] Am 13. Juli 2008[6] kündigte die US-Regierung an, Freddie Mac und Fannie Mae mit Krediten und Aktienkäufen in Milliardenhöhe zu stützen, um einen Bankrott der beiden Bankhäuser zu verhindern.[7] US-Senat und US-Repräsentantenhaus haben dies am 23. Juli in den Grundsätzen genehmigt.[8] Am 7. September 2008 übernahm die zuständige Aufsichtsbehörde Federal Housing Finance Agency (FHFA) die Kontrolle über Freddie Mac.[9][10] Die beiden staatsnahen Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac erhielten 2008 einen Rettungskredit von 187 Milliarden Dollar.

In einem Vergleich vor einem Bundesbezirksgericht zu Hypothekengeschäften aus den Jahren 2005 bis 2007 einigte sich die Deutsche Bank mit der Federal Housing Finance Agency (FHFA) auf eine Entschädigungszahlung von insgesamt 1,4 Milliarden Euro an Fannie Mae und Freddie Mac.[11][12]

Bis März 2014 wurde der staatliche Rettungskredit wieder vollständig zurückgezahlt.[13]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eintrag im BIC Directory beim SWIFT
  2. https://www.annualreports.com/HostedData/AnnualReports/PDF/NYSE_FMCC_2021.pdf
  3. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 13. Juli 2008, S. 43
  4. a b manager magazin: Hypo-Gigant muss seinen Chef feuern, 24. August 2003
  5. n-tv: Milliardenschwere Hilfe: US-Senat gibt grünes Licht, 12. Juli 2008
  6. Pressemitteilung der Federal Reserve, 13. Juli 2008
  7. Süddeutsche Zeitung: US-Regierung stützt Hypothekenbanken mit Milliarden (Memento vom 2. August 2008 im Internet Archive), 15. Juli 2008
  8. Neue Zürcher Zeitung: Umfangreiche Housing Bill auf der Zielgeraden, 23. Juli 2008
  9. Spiegel Online: US-Regierung übernimmt Freddie Mac und Fannie Mae, 7. September 2008
  10. Frankfurter Allgemeine Zeitung: Amerika verstaatlicht Freddie und Fannie, von Claus Tigges, 8. September 2008
  11. Deutsche Bank Settlement Agreement (Memento vom 21. Dezember 2013 im Internet Archive) auf fhfa.gov (engl.)
  12. Deutsche Bank schließt Milliardenvergleich im US-Hypothekenstreit, Spiegel Online, 20. Dezember 2013.
  13. Spiegel-Online, Verstaatlichter US-Baufinanzierer: Fannie Mae macht 84 Milliarden Dollar Gewinn, 21. Februar 2014

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten