Fabian (Sänger)

US-amerikanischer Sänger

Fabiano Anthony Forte, Künstlername Fabian, (* 6. Februar 1943 in Philadelphia, Pennsylvania) ist ein US-amerikanischer Sänger und Schauspieler. Populär wurde er in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren insbesondere durch zahlreiche Auftritte in Dick Clarks landesweit ausgestrahlter Popmusik-Sendung American Bandstand.

Fabian (1983)
Fabian (1983)
Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[1]
Hold That Tiger
  US 5 18.05.1959 (21 Wo.)
The Fabulous Fabian
  US 3 28.12.1959 (19 Wo.)
Singles[1]
I’m a Man
  US 31 17.07.1959 (10 Wo.)
Turn Me Loose
  US 9 04.04.1959 (13 Wo.)
Tiger
  US 3 20.16.1959 (13 Wo.)
Come On and get Me
  US 29 12.09.1959 (8 Wo.)
Got the Feeling
  US 54 26.09.1959 (5 Wo.)
Hound Dog Man
  US 9 21.11.1959 (15 Wo.)
  UK 46 16.03.1960 (1 Wo.)
This Friendly World
  US 12 28.11.1959 (13 Wo.)
String Along
  US 39 27.02.1960 (8 Wo.)
About This Thing Called Love
  US 31 05.03.1960 (7 Wo.)
Kissin’ And Twistin’
  US 91 05.11.1960 (2 Wo.)

Leben Bearbeiten

Entdeckt wurde Fabian 1957 von Bob Marcucci und Peter De Angelis, den Besitzern von Chancellor Records. Marcucci war ein Freund von Fabians Nachbarn und auf der Suche nach gutaussehenden Jugendlichen für Plattenaufnahmen. Als Fabians Vater einen Herzinfarkt erlitt und ein Krankenwagen vor dem Haus hielt, fiel Marcucci sofort Fabian auf. Er bot dem Jugendlichen einen Vertrag an. Fabian zögerte zunächst, nahm allerdings an, da sein Vater durch den Herzinfarkt arbeitsunfähig geworden war und er die Familie unterstützen musste.[2]

Frankie Avalon, dort bereits unter Vertrag und ebenfalls aus Philadelphia, schlug Marcucci und De Angelis vor, Fabian als „Mischung zwischen Elvis Presley und Rick Nelson“ zu vermarkten.

Mit 15 Jahren gewann er den zweiten Preis als „The Promising Male Vocalist of 1958“. Sein erster lokaler Hit wurde 1958 Lilli Lou, ab 1959 hatte er in kurzer Zeit eine Serie von Erfolgen mit Liedern der Komponisten Doc Pomus und Mort Shuman, so zum Beispiel I’m a Man, Hound Dog Man, Turn Me Loose und seinen größten Erfolg Tiger, der 1959 Platz 3 der Billboard Charts belegte.

Seine Gesangskarriere endete abrupt im Gefolge des Payola-Skandals zwischen 1959 und 1962, dabei wurde auch deutlich, dass seine Stimme auf den Platten technisch verbessert wurde. Nik Cohn schrieb dazu, dass die Plattenleute mit Fabian „ein Computerprodukt“ fabriziert hätten: „Die Grundvoraussetzungen dazu brachte er mit – einen Oliventeint, Entenschwanzfrisur und Fließbandgesicht […] Sie ließen ihn fein herrichten, ließen ihn lernen, wie man richtig nett redet, ließen seine Stimme ausbilden. Sie machten ihn richtig rund und makellos wie einen Billardball. Ein Haken war da nur: er konnte nicht singen …“[3]

Bereits 1960 nahm die Popularität seiner Platten wieder ab und Fabian konnte sich kaum noch in den Charts platzieren. Stattdessen wandte er sich vermehrt schauspielerischen Aktivitäten zu und spielte in insgesamt bislang über 30 Filmen, die meisten davon im Verlaufe der 1960er gedreht. Sein Debüt machte er im B-Movie Hound Dog Man unter Regie von Don Siegel, dessen von Fabian gesungener Titelsong 1959 ein Hit wurde. Anschließend spielte er unter anderem an der Seite von John Wayne in Henry Hathaways Western Land der tausend Abenteuer, als Verehrer von James Stewarts Tochter in der Komödie Mr. Hobbs macht Ferien und einen Soldaten in dem starbesetzten Kriegsfilm Der längste Tag.[4]

Sein Name verblasste zusehends, nicht zuletzt dadurch, dass seine Karriere mehr auf Aussehen und all den Machenschaften beruhte, die beim Payola-Skandal aufgedeckt wurden, als auf wahrem künstlerischen Erfolg. In den 1970er-Jahren verlegte er seinen Fokus von der Schauspielerei wieder zurück auf den Gesang. Charterfolge konnte er damit nicht mehr erringen, trotzdem tritt er bis in die Gegenwart im Rahmen zahlreicher Revivalshows auf, beispielsweise als Trio mit Frankie Avalon und Bobby Rydell ebenso wie bei der Show The Original Stars of Bandstand im Theater von Dick Clark in Branson, Missouri, dort u. a. mit ehemaligen Kollegen wie Bobby Vee, The Chiffons, Brian Hyland und Chris Montez.

Am 20. Januar 2002 erhielt Fabian einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.[5] Fabian war zweimal verheiratet und hat aus erster Ehe zwei Kinder.

Eindeutschungen Bearbeiten

1959 sind gleich zwei seiner Titel zeitgleich von Deutschlands bekanntesten Rock ’n' Rollern eingedeutscht worden. Tiger von Peter Kraus erreichte Platz 8 und Ich bin ein Mann von Ted Herold Platz 26 der Hitparade.[6][7]

Diskografie Bearbeiten

Alben Bearbeiten

  • 1959: Hold That Tiger
  • 1959: The Fabulous Fabian
  • 1960: Good Old Summertime
  • 1960: The Hit Makers (mit Frankie Avalon)
  • 1960: Young And Wonderful
  • 1960: Rockin’ Hot

Singles Bearbeiten

Jahr A-Seite B-Seite Plattenfirma
1958 I’m In Love Shivers Chancellor
1958 Be My Steady Date Lilly Lou Chancellor
1958 I’m A Man Hypnotized Chancellor
1959 Got The Feeling Come On And Get Me Chancellor
1959 Hound Dog Man This Friendly World Chancellor
1959 Tiger Mighty Cold (To A Warm Warm Heart) Chancellor
1959 Turn Me Loose Stop Thief! Chancellor
1960 Strollin’ In The Springtime I’m Going Sit Right Down And Write Myself A Letter Chancellor
1960 Long Before Kissin’ And Twistin Chancellor
1960 King Of Love Tomorrow Chancellor
1960 About This Thing Called Love String Along Chancellor
1961 Wild Party Made You Chancellor
1961 The Love That I’m Giving You You’re Only Young Once Chancellor
1962 Break Down And Cry She’s Stayin’ Inside With Me Dot

Filmografie (Auswahl) Bearbeiten

Filme Bearbeiten

Serien Bearbeiten

  • 1961: Bus Stop, Folge A Lion Walks Among Us
  • 1962: The Gertrude Berg Show, Folge Peace Corps
  • 1962: Heute Abend, Dick Powell! (The Dick Powell Show), Folge Run Till It’s Dark
  • 1963: Die Leute von der Shiloh Ranch (The Virginan), Folge Say Goodbye to All That
  • 1965: Daniel Boone, Folge The First Beau
  • 1965: Die Leute von der Shiloh Ranch (The Virginian), Folge Say Goodbye to All That
  • 1971: FBI, Folge Unknown Victim
  • 1982: Love Boat, Folge New York, A.C./Live It Up/All’s Fair in Love and War
  • 1987: Full House, Folge Business is Business
  • 1994: Rebel Highway, Folge Wilde Töchter

Literatur Bearbeiten

  • Irwin Stambler: The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul. 3. überarbeitete Auflage. St. Martin’s Press, New York 1989, ISBN 0-312-02573-4, S. 222 f.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Chartquellen: Chartsurfer US US (vor 17. August 1963) UK
  2. Fabian Forte Proves He's More Than a Rock and Roll Footnote He's Still Singing - and Living For The Future, Not The Past, Elaine Jarvik und Staff Writer auf Deserett News, 26. August 1988, abgerufen am 3. Mai 2020
  3. Nik Cohn: AWopBopaLooBopALopBamBoom. Pop history. Hamburg 1971, S. 64 (Originaltitel: Pop from the beginning).
  4. fabianforte.net Website des Künstlers Fabian's Movies, abgerufen am 3. Mai 2020
  5. Hollywood Star Walk Randall Roberts in: Los Angeles Times, 16. Juli 2010
  6. chartsurfer.de (Memento vom 23. November 2016 im Internet Archive)
  7. Originalversionen von deutschsprachigen Hits Musik aus Studio Bremen, abgerufen am 3. Mai 2020