Eugen Blasius

deutscher Experimentalphysiker, Kristallograph und Hochschullehrer

Eugen Heinrich August Blasius (* 13. September 1861 in Philadelphia;[1]1937) war ein deutscher Experimentalphysiker, Kristallograph und Hochschullehrer.

Herkunft und Ausbildung

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Er kam in Philadelphia, an der Ostküste der Vereinigten Staaten, als Sohn von Heinrich Wilhelm Blasius und Cäcilie Uhde zur Welt. Sein Vater arbeitete damals nahe Boston als Meteorologe. Mütterlicherseits war Eugen Blasius ein Enkel des Physikers, Mathematikers, Astronomen und Meteorologen August Uhde.

Zwischen 1876 und 1880 besuchte die Realschule I. Ordnung in Wiesbaden, das damals Hauptstadt des gleichnamigen preußischen Regierungsbezirks war. Nach bestandener Maturitätsprüfung immatrikulierte er sich an der Kaiser-Wilhelm-Universität in Straßburg und studierte dort bis 1884 im Hauptfach Physik bei Wilhelm Kohlrausch, Ferdinand Braun und August Kundt. Darüber hinaus hörte er Vorlesungen zu Mathematik (bei Theodor Reye, Elwin Bruno Christoffel und Eugen Netto), Mineralogie (bei Paul Heinrich von Groth) und zu Chemie (bei Rudolph Fittig und Friedrich Rose). Im Jahr 1885 wurde er an der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät mit der Dissertation Zersetzungsfiguren an Krystallen promoviert.

Berufliche Karriere

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Noch vor seiner Promotion wurde Blasius 1884 in Straßburg Assistent des Physikprofessors August Kundt.[2] Nachdem dieser einen Ruf an die Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität angenommen hatte, folgte ihm Blasius 1890 und wurde auch dort sein Assistent.[3][2] Er habilitierte sich am 14. Dezember 1891 und stieg dadurch vom Rang eines zweiten Assistenten zum ersten Assistenten und gleichsam Privatdozenten auf.[4][5][1][6][7] In diesem neuen Amt zeichnete er unter anderem verantwortlich für die Leitung praktischer Übungen für die Medizinstudenten sowie die Studienanfänger.[1]

Nach Kundts Tod im Mai 1894 wurde Blasius ad interim dessen Nachfolger[8] und am 1. Februar 1895 – einige Quellen bezeichnen ihn auch zu diesem Zeitpunkt noch als „zweiten Assistenten“[7] – ernannte man ihn schließlich zum außerordentlichen Professor für Experimentalphysik.[9][7][10] Diese Stelle bekleidete er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1926.[2] Sein wissenschaftliches Hauptinteresse galt der Kristallographie und hierbei insbesondere geometrischen sowie physikalisch-chemischen Fragestellungen.

Publikationen (Auswahl)

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Monographien

Fachaufsätze

Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. a b c „Hochschul-Nachrichten“. In: Zeitschrift für lateinlose höhere Schulen. Jahrgang 6, 1895, Seite 270.
  2. a b c Alois Kernbauer: Svante Arrhenius’ Beziehungen zu österreichischen Gelehrten. Briefe aus Österreich an Svante Arrhenius (1891–1926). Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz, 1988, ISBN 3-201-01447-8, Seite 460.
  3. Max Lenz: Geschichte der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Band 3. Buchhandlung des Waisenhauses, 1910, Seite 290.
  4. „Neueres von deutschen und auswärtigen Hochschulen“. In: Hochschul-Nachrichten – Monats-Uebersicht über das gesamte Hochschulwesen des In- und Auslandes. № 15, 26. Dezember 1891, Seite 11.
  5. Chronik der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin für das Rechnungsjahr 1894/95. Jahrgang 8, Druck von Julius Becker, Berlin, 1895, Seite 111.
  6. „Kleine Mitteilungen“. In: Zeitschrift für die gesamte Kälte-Industrie. Jahrgang 2, Heft 2, 1895, Seite 34.
  7. a b c „Vermischtes“. In: Naturwissenschaftliche Rundschau – Wöchentliche Berichte über die Fortschritte auf dem Gesamtgebiete der Naturwissenschaften. Jahrgang 7, № 1, 2. Januar 1892, Seite 16.
  8. „Aus dem wissenschaftlichen Leben“. In: Naturwissenschaftliche Wochenschrift. Band 10, № 7, 17. Februar 1895, Seite 86.
  9. „Ernennungen und Berufungen“. In: Zeitschrift für mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterricht. Jahrgang 26, 1895, Seite 554.
  10. Chronik der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin für das Rechnungsjahr 1894/95. Jahrgang 8, Druck von Julius Becker, Berlin, 1895, Seite 111.