Eskil Pedersen

norwegischer Politiker

Eskil Pedersen (* 6. März 1984 in Skien) ist ein norwegischer Politiker der sozialdemokratischen Arbeiderpartiet (Ap). Von 2010 bis 2014 war er der Vorsitzende der Jugendorganisation Arbeidernes Ungdomsfylking (AUF).

Eskil Pedersen auf der Trauerfeier nach den Anschlägen 2011

Leben Bearbeiten

Pedersen wurde 1999 Mitglied in der Ap-Jugendorganisation Arbeidernes Ungdomsfylking (AUF). Im Jahr 2001 übernahm er das Amt als AUF-Vorsitzender in der damaligen Provinz Telemark, welches er bis 2006 behielt. In den Jahren 2003 bis 2007 war er Abgeordneter im Fylkesting der Telemark. Im Jahr 2006 fungierte er als Vorsitzender der AUF in Oslo, bevor er bis 2010 stellvertretender Vorsitzender auf Landesebene wurde. In diesem Zeitraum studierte er Staatswissenschaften an der Universität Oslo. Pedersen setzte sich schließlich im Oktober 2010 bei der Wahl zum AUF-Vorsitzenden gegen Åsmund Aukrust durch.[1] Damit war er Vorsitzender während der Anschläge in Norwegen 2011, bei denen der rechtsextreme Terrorist Anders Behring Breivik auf der Insel Utøya 69 Teilnehmer des traditionellen AUF-Sommercamps ermordete. Pedersen galt als eines der Hauptziele Breiviks und überlebte, da er gemeinsam mit sieben anderen Personen auf der Fähre MS Thorbjørn die Insel verlassen konnte. Im Anschluss sah sich Pedersen von einigen Seiten Kritik dafür ausgesetzt, dass er die Insel verließ und nicht zurückblieb.[2][3] Im Jahr 2014 trat er bei der Wiederwahl zum AUF-Vorsitzenden nicht erneut an.[4]

Im Vorlauf der Parlamentswahl 2013 verlor Pedersen eine Kampfabstimmung um den dritten Listenplatz der Arbeiderpartiet im Wahlkreis Telemark. Er wurde daraufhin Vararepresentant, also Ersatzabgeordneter, als welcher er zu keinem Einsatz kam.[5][6] Er wurde für die Legislaturperiode zwischen 2015 und 2019 in den Stadtrat von Oslo gewählt, 2019 erfolgte seine Wiederwahl.[7] Zudem arbeitete er von 2015 bis 2020 in der Kommunikationsabteilung des Lebensmittelkonzerns Nortura, anschließend ging er zur Banco Santander über.[8]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Eskil Pedersen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ellen Synnøve Viseth: Ny lederstrid i AUF. In: Dagsavisen. Nr. 237, 14. Oktober 2010, S. 10 (nb.no).
  2. Breivik plante, Politiker "hinzurichten". In: Kurier. 10. April 2012, abgerufen am 14. November 2020.
  3. Ingri G. Bergo: Eskil Pedersen. In: Verdens Gang. 2017, abgerufen am 14. November 2020 (norwegisch).
  4. Sofie Gran Aspunvik: Eskil Pedersen gir seg som AUF-leder. In: Aftenposten. 20. März 2014, abgerufen am 14. November 2020 (norwegisch).
  5. Espen Løkeland-Stai, Håvard Therkelsen: Maktkamp over hele Ap-linja. In: Dagsavisen. Nr. 279, 29. November 2012, S. 6–7 (norwegisch, nb.no).
  6. Pedersen, Eskil (1984-). In: stortinget.no. Abgerufen am 14. November 2020 (norwegisch).
  7. Representanter i Oslo bystyre. In: Kommune Oslo. Abgerufen am 20. Juli 2021 (norwegisch).
  8. Tidligere AUF-leder Eskil Pedersen slutter i Nortura. In: Nettavisen. 5. Mai 2020, abgerufen am 14. November 2020 (norwegisch).