Erbiumsulfid

chemische Verbindung

Erbium(III)-sulfid (Er2S3) ist eine chemische Verbindung des Erbiums aus der Gruppe der Sulfide und ein hellbraunes oder rotbraunes, moderat wasserlösliches Pulver mit einem Geruch nach faulen Eiern. Neben Er2S3 sind mit ErS, Er5S7 und ErS2 noch weitere Erbiumsulfide bekannt[3].

Kristallstruktur
Keine Zeichnung vorhanden
Allgemeines
Name Erbiumsulfid
Andere Namen
  • Dierbiumtrisulfid
  • Erbiumsesquisulfid
Verhältnisformel Er2S3
Kurzbeschreibung

rotbrauner Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12159-66-9
EG-Nummer 235-289-4
ECHA-InfoCard 100.032.069
PubChem 166638
ChemSpider 145817
Wikidata Q24629860
Eigenschaften
Molare Masse 430,7 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

6,07 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

1730 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung Bearbeiten

Erbiumsulfid kann durch Reaktion von Erbiumoxid in einem Strom von Argon und Schwefelwasserstoff bei 1773 K hergestellt werden.[4]

Auch die Gewinnung direkt aus den Elementen Erbium und Schwefel ist möglich.[5]

Eigenschaften Bearbeiten

δ-Erbiumsulfid kristallisiert in einer monoklinen Kristallstruktur mit der Raumgruppe P21/m (Raumgruppen-Nr. 11)Vorlage:Raumgruppe/11 mit Z = 2.[4][6] Die zweite Modifikation ist eine Hochdruckphase mit einer Struktur vom Typ U2S3-Typ (U-Er2S3), die eine orthorhombische Kristallstruktur mit der Raumgruppe Pnma (Raumgruppen-Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62 hat.[6] Daneben ist eine Erbiumsulfidphase bekannt mit einer kubischen Kristallstruktur mit der Raumgruppe Ia3 (Raumgruppen-Nr. 206)Vorlage:Raumgruppe/206, Z=16, im sogenannten T-Typ mit Bixbyit-Struktur. Sie entsteht bei Versuchen zur Darstellung von Erbiumbromid-Thioboraten oder Erbiumsulfid-Oxoboraten. Eingeschlossen in Platinampullen bei hohen Temperaturen fielen dabei stets auch Kristalle von T-Er2S3 in Form von rosafarbenen, transparenten, luft- und wasserbeständigen, flächenreichen Polyedern als Nebenprodukt an.[7]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d CRC Handbook of Chemistry and Physics. CRC Press, ISBN 978-1-4987-5429-3, S. 103 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Dictionary of Inorganic Compounds. Chapman & Hall, ISBN 978-0-412-30120-9, S. 3120 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. a b A. R. Landa‐Canovas, U. Amador, L. C. Otero‐Diaz: ChemInform Abstract: Crystal Structure and Microstructure of δ‐Er2S3. In: ChemInform. Band 32, Nr. 42, 2001, doi:10.1002/chin.200142007.
  5. C. R. Wang, Y. Y. Chen, Y. D. Yao, Y. S. Lin, M. N. Ou, S. M. A. Taher, H. H. Hamdeh, X. Zhang, J. C. Ho, John B. Gruber: Magnetic and calorimetric studies of antiferromagnetic transitions in erbium sesquisulfide. In: Journal of Magnetism and Magnetic Materials. Band 269, Nr. 3, 2004, S. 419–422, doi:10.1016/S0304-8853(03)00653-X.
  6. a b C. M. Fang, A. Meetsma, G. A. Wiegers, G. Boom: Synthesis and crystal structure of F-type erbium sesquisulfide, F-ER2S3. In: Journal of Alloys and Compounds. Band 201, Nr. 1, 1993, S. 255–259, doi:10.1016/0925-8388(93)90893-R.
  7. Tanja Nikelski, Thomas Schleid: Einkristalle von kubischem Er2S3 im T‐Typ mit Bixbyit‐Struktur. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. Band 630, Nr. 11, 2004, S. 1748–1748, doi:10.1002/zaac.200470110.