KwaMashu ist ein Ort in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal und gehört zur Metropolgemeinde eThekwini.

KwaMashu
KwaMashu (Südafrika)
KwaMashu (Südafrika)
KwaMashu
Koordinaten 29° 45′ 1″ S, 30° 59′ 0″ OKoordinaten: 29° 45′ 1″ S, 30° 59′ 0″ O
Basisdaten
Staat Südafrika
Provinz KwaZulu-Natal
Metropole eThekwini
Höhe 89 m
Fläche 21,5 km²
Einwohner 175.663 (2011)
Dichte 8.181,8 Ew./km²
Gründung 1957
Bahnhof der Metrorail Durban in KwaMashu
Bahnhof der Metrorail Durban in KwaMashu
Bahnhof der Metrorail Durban in KwaMashu

Geographie Bearbeiten

2011 hatte KwaMashu 175.663 Einwohner.[1] 91 Prozent der Bewohner geben isiZulu als Muttersprache an.[1] Nach Durban im Süden sind es rund 15 Kilometer. In der Umgebung liegen mit Inanda und Ntuzuma weitere Ortschaften von eThekwini. Zusammen werden sie kurz als INK bezeichnet;[2] INK hat über eine halbe Million Einwohner und wird wegen seiner Armut als Entwicklungsschwerpunkt betrachtet.[3]

KwaMashu ist in kleinere Teile (sub places) gegliedert, etwa Besters, Corovoca Township, Emlanjeni, Enkanyisweni, Ezikhalini und Mount Moriah.[1]

Geschichte Bearbeiten

Der Name bedeutet auf isiZulu „Ort von Marshall“, womit der frühere Zuckerrohr-Pionier Marshall Campbell gemeint ist.[4] Im Zuge des Group Areas Act wurden schwarze Südafrikaner aus ihren angestammten Wohngebieten in neu errichtete Townships zwangsumgesiedelt, darunter viele Schwarze aus Cato Manor, die nach KwaMashu kamen, eines der ersten Townships bei Durban. 1956 wurde der Bau der Siedlung auf dem Gebiet ehemaliger Zuckerrohrfarmen genehmigt, der Hausbau begann 1957, so dass ab 1958 der Ort besiedelt werden konnte.

Im Jahr 1960 gründete man hier die ISibonelo High School, eine der ersten gymnasialen Bildungsstätten für schwarze Schüler in der Provinz Natal. Einige Alumni sind bekannte Persönlichkeiten des Landes geworden, wie Jeff Radebe, T. D. Ndlovu (Bildungsminister der Provinz) und Dumisane Zungu (Gynäkologe). Govan Mbeki war hier als Prinzipal und die spätere südafrikanische Vizepräsidentin sowie Speaker der Nationalversammlung Baleka Mbete als Lehrkraft tätig.[5]

1977 kam KwaMashu zum Homeland KwaZulu, das bis 1994 bestand. 2000 wurde KwaMashu Teil der Metropolgemeinde eThekwini.

Wirtschaft Bearbeiten

KwaMashu ist vor allem Wohnort; viele Bewohner pendeln zur Arbeit. In KwaMashu gibt es das Künstlerzentrum Ekhaya Multi Arts Centre.[2]

Verkehr Bearbeiten

Der Ort ist über örtliche Straßen (unter anderem motorways) an das Straßennetz angeschlossen.

Die KwaMashu–Umlazi–Line der Metrorail Durban bedient KwaMashu im Nahverkehr auf der Schiene. Hier ereigneten sich zwei schwere Eisenbahnunfälle:

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Henry Cele (1949–2007), Fußballspieler und Schauspieler, lebte lange in KwaMashu
  • Jeff Radebe (* 1953), Politiker, geboren in Cato Manor, wuchs nach seiner Vertreibung aus Cato Manor in KwaMashu auf
  • Leleti Khumalo (* 1970), Schauspielerin, geboren in KwaMashu
  • Velile Mchunu (* 1973), Sängerin und Musicaldarstellerin, geboren in KwaMashu
  • Riky Rick (1987–2022), Rapper, Sänger und Songwriter, geboren in KwaMashu
  • Nomzamo Mbatha (* 1990), Schauspielerin, geboren in KwaMashu

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Volkszählung 2011: KwaMashu, abgerufen am 12. Mai 2016.
  2. a b Republic of South Africa, Department of Provincial and Local Government: Inanda, Ntuzuma, KwaMashu (INK) Nodal Economic Development Profile . online auf www.durban.gov.za (englisch, PDF)
  3. INK bei durban.gov.za (Memento des Originals vom 12. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.durban.gov.za (englisch), abgerufen am 12. Mai 2016
  4. Winston Mano: Racism, ethnicity and the media in Africa: mediating conflict in the twenty-first century. I.B. Tauris, 2015, ISBN 9781780767062, S. 84. Auszüge bei books.google.de.
  5. Isibonelo Secondary School: About Us. auf www.isibonelosecondary.co.za (englisch).kl
  6. Peter W. B. Semmens: Katastrophen auf Schienen. Eine weltweite Dokumentation. Transpress, Stuttgart 1996, ISBN 3-344-71030-3, S. 210.